Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0901 - Aibons Hexenfalle

0901 - Aibons Hexenfalle

Titel: 0901 - Aibons Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
fallen, dann war alles sehr leicht. Ich wendete, schaltete das Licht an, das bei dieser Kurvenfahrt über die Zuschauer huschte, und jagte los.
    Den Weg in die Stadt zu finden, war einfach. Zudem hatte ich auf der Hinfahrt aufgepaßt und fand mich auch jetzt ohne Schwierigkeiten zurecht.
    Noch war die Bahn frei, und ich konnte einen Blick zum Himmel werfen.
    Das Netz war vorhanden, aber der Mittelpunkt lag frei, denn die unheimliche Frau hatte ihn verlassen.
    Meine Sorgen wurden deshalb nicht weniger…
    ***
    Ted Borner atmete scharf ein, als wollte er eine Flüssigkeit schlürfen.
    »Verflucht, sie hat es geschafft! Sie hat es tatsächlich geschafft. Sie ist raus. Himmel, jetzt wird uns…« Er sprach nicht mehr weiter und schüttelte den Kopf.
    Auch Brian Britton konnte dem Mann keinen Rat geben. Er war selbst entsetzt. Daß dieser Fall derartige Dimensionen annehmen würde, damit hätte er nicht gerechnet.
    Zunächst einmal interessierte ihn einzig und allein das Netz, das sich so tief nach unten gesenkt hatte. In der Dunkelheit war nicht genau nachmeßbar, wie tief es mittlerweile gesackt war. Aus ihrer Perspektive sah es aus, als hätte es sich über die gesamte Stadt ausgebreitet.
    Britton wünschte sich ein gewaltiges Schwert und zehnmal so starke Kräfte, um die einzelnen Glieder zerstören zu können. Es war und blieb ein Wunschtraum.
    Er erwachte wie aus einem Traum, als er die Sirenen hörte. Überall fuhren Polizeiwagen. Er sah den Widerschein der Lichter, aber kein Kollege würde eingreifen können, denn noch war nichts geschehen.
    Oder doch?
    Aus einer Seitenstraße fegte ein Polizeiwagen hervor. Jeder sah das Unglück kommen. Der Wagen fuhr zu schnell, er würde in einer der auf der Hauptstraße geparkten Fahrzeuge hineinrasen, aber der Fahrer schaffte es, sein Auto im allerletzten Moment herumzureißen. Haarscharf schleuderte der Streifenwagen am Heck eines Chryslers vorbei und geriet wieder in die korrekte Fahrtrichtung. Der Klang der Sirene heulte als unheimliche Warnung über die stille Straße.
    Der Wagen rollte jetzt der City entgegen und damit auch dem sich senkenden Netz, das sicherlich schon die Dächer der Häuser erreicht hatte. »Wo wollen die hin?« flüsterte Borner. »Wo wollen die hin?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Borners Arm zuckte nach vorn. »Da ist sie!«
    Und sie war es in der Tat. Urplötzlich war sie auf der Mitte der Straße.
    Die Nackte mit den Fäden und den Ketten stand dem Wagen im Weg, der mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern auf sie zuraste und diese Person sicherlich aus dem Weg räumen würde, wenn sie nicht von allein ging.
    Zahlreiche Zeugen schauten zu, was in den folgenden Sekunden geschah.
    Die Frau dachte nicht daran, ihren Platz zu verlassen. Statt dessen tat sie etwas anderes.
    Beide Arme streckte sie vor, die Hände waren gespreizt; sie hielt sie dem heranrasenden Fahrzeug entgegen. Es war ihre typische Haltung, die Ted Borner bei ihr schon erlebt hatte, so etwas wie eine Kampfhaltung, und beide Männer ahnten, was geschehen würde, nur die Polizisten in ihrem Fahrzeug nicht. Sie fuhren weiterhin der Frau entgegen, die von dem flirrenden Netz über ihrem Kopf beschützt wurde.
    Aschig sah sie aus, ein Gespenst der Finsternis. Geboren aus Schatten, die sich zu einem Körper formiert hatten, dessen Kopf von ebenfalls aschgrauen Haaren umweht wurde.
    Die Sirene jammerte. Ihr Blaulicht zuckte nicht nur über den Boden hinweg, es glitt auch in die Höhe und überzog das Netz an verschiedenen Stellen mit einem entsprechenden Schimmer.
    Fahrzeuge standen im Weg, die der Mann hinter dem Lenkrad des Polizeiwagens geschickt umkurvte. Er spielte perfekt mit Gas und Bremse, so kam der Wagen immer näher.
    Ted Borner schüttelte den Kopf. »Nein, nein! Hört auf!« brüllte er. »Es hat keinen Sinn, keinen Sinn!«
    Niemand wollte ihn hören.
    Und da passierte es.
    Aus den Fingern lösten sich blitzartig die Fäden. Sie schnellten hervor wie Seile, und jagten dem heranrasenden Wagen entgegen, der nicht mehr ausweichen konnte.
    Die Fäden rammten gegen das Auto. Sie waren dünn, aber es steckte eine immense Kraft in ihnen. Plötzlich radierten die Reifen mit jaulenden Geräuschen über das Pflaster, eine Scheibe ging zu Bruch. Splitter tanzten durch die Luft, der Fahrer wollte weiter nach vorn fahren, er schaffte es nicht mehr, die Kraft der Fäden war einfach zu stark.
    Zahlreiche Menschen erlebten mit, was plötzlich passierte. Die unheimliche Frau, aus deren Fingern die

Weitere Kostenlose Bücher