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0901 - Aibons Hexenfalle

0901 - Aibons Hexenfalle

Titel: 0901 - Aibons Hexenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fäden geschnellt waren, spielte mit dem Fahrzeug. Sie schüttelte es, der Wagen begann zu tanzen, wurde hochgerissen und wieder nach unten geschleudert. Er federte nach.
    An der linken Seite öffnete sich die Beifahrertür, eine Hand tastete sich nach draußen und suchte Halt.
    Danach ging alles sehr schnell, und es gab auch keine Hilfe für die beiden Polizisten. Hier hatte jemand anderer die Regie übernommen, die Frau war gnadenlos. Dank ihrer und der Kraft dieser Fäden riß sie den Wagen in die Höhe.
    Auch Brian Britton schauderte. Er konnte ebenfalls nicht begreifen, wie jemand in der Lage war, so mit einem doch schweren Streifenwagen umzugehen. Für die Frau war er nur ein Spielzeug, mit dem sie locker zurechtkam.
    Sie schleuderte das Fahrzeug hoch. Ihre Arme bewegten sich parallel, sie schlugen dabei noch einen Bogen, und aus der offenen Tür drangen die Schreie der beiden Polizisten.
    Dann löste die Unheimliche das Fahrzeug von ihren Fäden. Durch den eigenen Schwung getragen, raste der Streifenwagen in die Höhe und über die Dächer stehender Fahrzeuge hinweg. Er fegte in die Höhe, um irgendwann wieder zu Boden zu fallen.
    So hätte es sein müssen, aber so war es nicht, denn da gab es noch das Netz.
    Dort hinein fegte der Streifenwagen. Keine Lücke war groß genug, um ihn hindurchzulassen.
    Er raste hinein, federte zurück, aber er fiel nicht mehr nach unten. Die Augen der Neugierigen konnten sehen, wie der Wagen in dem gewaltigen Netz klebenblieb. Mit seiner Kühlerschnauze zeigte er in den Himmel. Noch immer stand die Beifahrertür weit offen, und aus der Lücke hallten noch immer die Schreie.
    Die Frau hatte sich gedreht.
    Sie lachte laut und scharf.
    Für das Netz wirkte dieses Lachen wie ein Signal, denn einen Moment später bewies es, welche Kraft in ihm steckte und wozu es fähig war. Der Wagen glühte plötzlich auf und erinnerte dabei an heißes, verflüssigtes Eisen. Eine Hitzewelle überstrahlte die Köpfe der Menschen, und dann war von dem Fahrzeug nichts mehr zu sehen.
    Es hatte sich aufgelöst, ebenso wie die beiden Menschen. Ein letztes weißes Glühen noch, die Sache war erledigt, und nur mehr Reste klebten an den Fäden.
    Sie war da.
    Die Frau stand auf der Stelle und lachte. Sie hob die Arme an. Ihre aus den Fingern quellenden Fäden vereinigten sich mit denen des Netzes.
    Diese Verbindung hatte sie gewollt, denn sie konnte nun an ihren eigenen Fäden in das Netz hineinklettern und sich mit ihm vereinigen.
    Jetzt wirkte sie tatsächlich wie eine Spinne, und die Person kletterte wieder zurück in das Zentrum.
    Zugleich stieg das Netz wieder höher. Wie eine helle Zeichnung stand es vor dem Nachthimmel über der Nacht, mit zitternden Fäden, die von einer immensen Kraft gefüllt waren.
    Es gab nur eine, die herrschte.
    Das war die Frau!
    Sie schaute aus ihrer Position hinab auf die Erde, war eins geworden mit ihrem Netz, und sie sah so aus, als wäre sie dabei, sich weitere Opfer zu suchen.
    Erst jetzt geriet Bewegung in die Zeugen. Die Menschen, die ihre Autos verlassen hatten, schrien sich an. Sie deuteten zum Himmel. Einige fluchten, andere weinten, und ein Mann brüllte mit überlauter Stimme:
    »Das ist die Rache! Das ist die Rache…«
    Auch Brian Britton hatte die Worte gehört. Auch er war entsetzt, aber dieses Entsetzen hatte seinen Verstand nicht auslöschen können. Er fieberte und dachte gleichzeitig über das Motiv nach, das hinter diesem Grauen stecken konnte.
    Die Rufe des Mannes hatten ihn alarmiert. Das war nicht einfach nur so gesagt worden, da mußte mehr dahinterstecken, und das hatte sich Brian gemerkt.
    »Bleiben Sie hier!« sagte er zu Ted Borner.
    »Wo wollen Sie denn hin?«
    »Ich komme zurück!« Er wartete Borners Antwort erst gar nicht ab, sondern war schon auf der Straße und huschte durch die Lücken zwischen den abgestellten Wagen einher. Er wollte das Ziel erreichen, an die Frau im Netz kam er nicht heran, der Mann, der von der Rache geschrien hatte, war jetzt wichtiger.
    Er war allein, er war schon älter. Ein grauer Vollbart umwallte sein Kinn.
    Er war aus einem Mini Morris gestiegen, schielte zum Himmel, und der Wind spielte mit seinen wenigen weißen Haaren. Seine Kleidung bestand aus einem dunklen Mantel und einer dunklen Hose. Das Gesicht zeigte einen wissenden und zugleich einen erschreckten Ausdruck, die Augen lagen tief in den Höhlen, und die Haut war von Falten durchzogen.
    Er drohte dem Netz und damit auch der Frau mit der Faust und schrak

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