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0902 - Das Erbe der Hölle

0902 - Das Erbe der Hölle

Titel: 0902 - Das Erbe der Hölle
Autoren: Christian Schwarz
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dank ihrer magischen Fähigkeiten auch auf andere Weise reproduzieren konnten. Denn jedes Wesen, das im Magischen Universum zu Hause ist, verfügt über magische Fähigkeiten verschiedener Intensität.«
    »Ja. Hast auch du diese magischen Fähigkeiten, mein KAISER?«
    »Das, was ich Schöpferkraft nenne, beinhaltet natürlich auch eine mächtige magische Komponente. Erinnere dich, dass wir sowohl das Magische Universum als auch das andere Multiversum bevölkerten. Doch kommen wir wieder auf die Hölle zurück. Dank meiner Maßnahmen sah ich immer wieder neue Gesichter, konnte mich an immer neuen Intrigen und Machtkonstellationen erfreuen. Niemand konnte seinen Platz auf ewig behaupten. Ich selbst hielt mich vollkommen heraus und beobachtete nur. Zwar war ich als mächtige, höllische Präsenz allgegenwärtig in der Hölle, wollte aber nicht, dass mich einer aus der Schwarzen Familie, wie ich meine kleine, in sich abgeschlossene Schöpfung nannte, jemals von Angesicht zu Angesicht zu sehen bekam. Er hätte doch nur einen Verlierer gesehen. So schuf ich die Flammenwand, die bis heute den Übergang zwischen der Hölle und meinem ewigen Gefängnis schließt. Dahinter verberge ich mich und niemand kann mich gegen meinen Willen sehen. Trotzdem bekomme ich alles mit, was in der Hölle passiert, denn mein Geist füllt selbst ihren letzten Winkel.«
    »Aber… aber warum greifst du dann nicht ein, wenn Gefahr für die Hölle droht?«
    »Ihr seid meine Kinder und könnt euch selbst ganz gut helfen. Es amüsiert mich manchmal, zuzuschauen, wie ihr das anstellt. Jahrhunderttausende sind sehr lange, Asmodis, das darfst du mir glauben. Da ist jede noch so kleine Art von Abwechslung willkommen.«
    Der Fürst der Finsternis schwieg einen Moment. »Du hast uns Dämonen also auch diesen, wie du es nanntest, Funken eingehaucht?«, fragte er. Das Wort ›göttlich‹ vermied er, weil es ihm unsagbare Schmerzen bereitet hätte. »Ich meine, sonst wären wir ja nicht in der Lage, dich in deiner ganzen Pracht und Herrlichkeit zu erkennen.«
    »Das tut ihr auch nicht, selbst wenn ihr mich verherrlicht. Du bist einer von nur einer Handvoll Dämonen, die mich schauen und die ganze Geschichte erfahren dürfen, Asmodis. Aber auch das, was du siehst, ist nicht meine wahre Pracht und Herrlichkeit. Du würdest sie nicht ertragen können, denn auch dir fehlt der göttliche Funke.«
    »Aber die… die Menschen besitzen diesen göttlichen Funken noch immer in Ansätzen, wenn ich das Erfahrene richtig verstehe. Und sie sind, wie wir Dämonen, direkt aus deiner Schöpferkraft entstanden. Aber dann… dann wären Menschen und Dämonen ja direkt verwandt, vom selben Schlag…«
    »War dir das bisher wirklich nicht bewusst?«, fragte LUZIFER süffisant.
    ***
    Stygia kauerte da wie betäubt.
    Sie besaß momentan nicht die Kraft, um zu toben oder niedere Dämonen gleich reihenweise zu töten und sich so abzureagieren. Svantevit hatte das Heer der Wächterdämonen mit einem einzigen Flammenstoß fast vollkommen eliminiert.
    Die Fürstin der Finsternis wusste genau, dass sie hoch gepokert und fast schon verloren hatte. Die Erzdämonen würden ihr nicht nur die Niederlage als vollkommene Unfähigkeit ankreiden, sie würden ihr auch niemals verzeihen, dass sie die Wächterdämonen missbraucht und dabei fast vollkommen vernichtet hatte.
    Ich habe nur noch eine Chance , schwirrte es unter ihren Hörnern. Ich muss Svantevit im zweiten Anlauf vernichten, dann ist diese Schmach so gut wie aus der Welt. Aber wie soll ich das machen? Ich hätte niemals vermutet, dass der Kerl so stark ist … Dabei gestand sie sich aber nicht ein, dass sie die Ereignisse vor Rügen und in der Traumzeit, als sich Asmodis und Zamorra mit dem aus seinem Gefängnis geflohenen Svantevit herumschlagen mussten, schlichtweg falsch eingeschätzt und bewertet hatte. Denn Stygia hatte Asmodis' Schwierigkeiten seinerzeit auf dessen Schwäche geschoben, die sich immer gravierender zeigte, je mehr er zum Menschen wurde. Und Zamorra hielt sie ohnehin nur für einen total überschätzten Cretin, der bisher Glück gehabt hatte und den die gerechte Strafe auch noch ereilte. Irgendwann. Es war lediglich eine Frage der Zeit.
    »Psst«, drang es plötzlich an die Ohren der Fürstin. Und noch einmal: »Psst.« Erstaunt sah sie nach unten, denn sie vermeinte den Laut von dort vernommen zu haben.
    Tatsächlich! Ein gefährliches Zischen löste sich aus Stygias Mund. Was ringelte sich dort zwischen den
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