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0902 - Zurück zu den Toten

0902 - Zurück zu den Toten

Titel: 0902 - Zurück zu den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meine Folgerung, und ich denke, daß ich recht habe.«
    »Mag sein.«
    »Toll, daß du mir zustimmst, Olivia. Bis zum anderen Morgen ist hier alles erledigt. Keine Panik, Schwester. Wenn irgendwelche Bullen hier antanzen, wissen wir von nichts.«
    »Sie werden das Haus durchsuchen.«
    »Sollen sie doch. Alle Spuren sind verwischt - bis dahin jedenfalls. Und du darfst nicht vergessen, was ich dir gesagt habe. Ich werde mein Fenster nicht schließen. Ich lasse es offen, damit sie den Weg zu uns finden. Verstehst du?«
    Olivia hatte verstanden, was auch ihre Geste bewies. Sie strich mit einer Hand über die dünne Haut des Halses hinweg und hörte das leise Lachen ihrer Schwester.
    »Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Schwesterchen. Es wird alles klappen. Es geht in Ordnung, du kannst mir vertrauen.«
    »Ja, dir.«
    »Auch den anderen, Schwester? Auch den Vampiren? Sie wissen, daß wir Verbündete sind. Ich habe es heute gespürt. Es wird alles wunderbar werden, und wir werden sie mit Blut versorgen, das kann ich dir versprechen.«
    »Du meinst Sinclair.«
    »Wen sonst? Wir haben ihn entwaffnet, wir haben ihn gefesselt, er wird nichts tun können. Sie kommen und übernehmen ihn, und sie werden sich an seinem Blut satt trinken. Daran glaube ich fest, und auch deine Skepsis wird nichts ändern können.«
    Olivia stöhnte auf. »Ich kann es nur hoffen«, sagte sie leise. »Vor allen Dingen für uns.« Dann schüttelte sie den Kopf. »Eine Frage quält mich auch jetzt. Ich weiß nicht, wie es die drei Blutsauger geschafft haben, in den Wald zu kommen. Ich kann es nicht begreifen. Sie sind doch nicht vom Himmel gefallen.«
    »Das sicherlich nicht!«
    Olivia wunderte sich. »Du hast die Antwort bestimmend gegeben. Weißt du denn mehr?«
    »Nein, aber ich akzeptiere es, liebe Schwester. Ich habe es akzeptiert, und du darfst nicht vergessen, daß die Lichtung im Wald zusammen mit den Steinen so etwas wie eine Kultstätte ist.« Sie legte den Kopf schief.
    »Ich weiß nicht, wie ich es dir so genau erklären soll. Aber Kultstätten haben ihre eigenen Gesetze. Mag man nun daran glauben oder nicht. Vieles ist auch übertrieben, aber die Gesetze existieren. Zwar nicht überall, aber an gewissen Stellen, und wir haben das Glück, in der Nähe eines derartigen Ortes zu leben.«
    Olivia gab keine Antwort. Sie dachte nur daran, ob es tatsächlich für sie beide ein Glück war. So ganz konnte und wollte sie es nicht akzeptieren.
    Amanda Serrano stand auf.
    »Wo willst du hin?«
    Sie blieb neben Olivia stehen. »Ich werde in mein Zimmer gehen, das Fenster öffnen, gegen den Mond schauen und dort auf sie warten. Ja, das werde ich tun.«
    »Gut.«
    Amanda verließ die Küche. Sie hatte gemerkt, daß ihre Schwester nicht mehr reden wollte. Obwohl sie auf ihrer Seite stand, war es schwer gewesen, sie zu überzeugen. Amanda gab zu, daß auch sie Schwierigkeiten gehabt hätte, wäre es umgekehrt gewesen, aber sie wußte nun mal etwas mehr, und das nahm sie gern hin.
    Das Holz der alten Treppenstufen ächzte unter ihr, als sie in die Höhe stieg. Die Zimmer der Schwestern lagen im ersten Stock.
    Amanda öffnete ihres, schaltete jedoch kein Licht ein und bewegte sich an den Schatten der Möbel entlang auf das Fenster zu. Je näher sie ihm kam, um so besser sah sie den Himmel und den Vollmond.
    Er war nicht hundertprozentig klar zu erkennen, weil eine Wolkenschicht wie dünnes Papier vor ihm hertrieb, aber sein Licht reichte trotzdem aus, um einen blassen Schleier auf die rechteckige Scheibe zu werfen.
    Amanda Serrano zögerte nicht länger und öffnete das Fenster.
    Die kühle Luft war für sie eine Wohltat. Ihre Augen schimmerten, als sie in die Richtung schaute, in der der Wald mit der geheimnisvollen Lichtung lag. Hätte sie Antennen gehabt, so hätte sie diese jetzt ausgefahren, um die drei Wesen zu orten. So aber stand sie da und wartete. Außerdem wußte sie Bescheid. Die drei »Toten« brauchten ihren Ruf nicht, sie würden von allein kommen.
    Schließlich lockte das Blut…
    ***
    Auch über die Waldlichtung hinweg wehte ein kühler Wind. Und der Mond schaffte es, sein silbriges Licht so zu verstreuen, daß die Fläche mit den Steinen von seinem Schein berührt wurde. Es war die andere Kraft des Erdtrabanten, die auch die Blutsauger spürten, denn ihr Erwachen schritt immer weiter fort.
    Derjenige, der von Amanda besucht worden war, schaffte es als erster, seine Kraft zurückzubekommen. Er lag noch auf dem Rücken, aber er winkelte

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