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0903 - Nächte der Angst

0903 - Nächte der Angst

Titel: 0903 - Nächte der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verbergen konnte.
    Mehr als gewöhnlich drehte er sich um. Immer wieder blickte er zurück auf die andere Straßenseite und auch zum Gehsteig hin, aber auch seine Seite ließ er nicht aus den Augen.
    Da war kein Verfolger, kein Schatten. Nur ein Wagen kam ihm entgegen. Er fuhr sehr langsam. Das Licht der Scheinwerfer glitt wie eine Totenbeleuchtung über das Pflaster hinweg, malte es bleich an, aber der Fahrer interessierte sich nur für eine Parklücke und nicht für Alex.
    Der Wagen fuhr vorbei. Die Dunkelheit kehrte wieder zurück. Nahe der Hauswand war sie intensiver als mitten auf der Straße. Aus den Fenstern der Wohnungen fiel mattes Licht.
    Es gab keine Kneipe in der Straße, keinen Schnellimbiß, nur einen Lebensmittelladen, der von einem Griechen geführt wurde. Der Mann hatte aus zwei Wohnungen einen Laden gemacht und hielt sich noch in seinem Laden auf.
    Als Alex einen Blick durch die Scheibe warf, sah er den Besitzer mit einem Block und einem Bleistift in der Hand durch das Geschäft gehen, wo er nachschaute, was am nächsten Tag frisch eingekauft werden mußte. Er sah Alex, schaute nur kurz hoch, dann drehte er sich wieder um.
    Alex setzte seinen Weg fort, der nicht mehr lang sein würde. Er wartete darauf, endlich in den kleinen Wagen steigen zu können, um wegzufahren. Am Himmel sah er den Vollmond. Er war so bleich, als hätte man ihn mit einer weißgelben Farbe angestrichen. Manchmal wirkte er verwaschen, wenn dünne Wolkenfetzen wie Gardinen an ihm vorbeitrieben.
    Preston passierte das letzte Haus vor dem Grundstück. An der rechten Seite tauchte der Beginn des Bauzauns auf. Es war eigentlich kein Zaun, mehr eine Bretterwand, auf der Informationen über den Bauherrn und die am Bau beteiligten Firmen hinterlassen worden waren. Ansonsten lag das Gelände frei. Jeder konnte es betreten, und ein hoher Kran reckte seinen Arm schräg gegen den Himmel, als wollte er dem Mond einen grauen, starren Schatten geben.
    Es kam so vieles zusammen in dieser Nacht, so daß Alex für seine Umgebung kein Auge hatte. Er war in Gedanken versunken, stolperte über einen Stein und spürte den Schmerz in seinem rechten Zeh.
    Ein leiser Fluch wischte über seine Lippen. Preston blieb kurz stehen, setzte aber dann seinen Weg fort.
    Den Fiat hatte er auf das Grundstück gefahren. Nicht sehr weit, kaum zehn Yards, und die Reifen hatten auf dem sandigen Boden ihre Spuren hinterlassen. Der Fiat parkte neben einem großen Sandhaufen. Dahinter begann die eigentliche Baustelle. Der Keller und das Erdgeschoß waren bereits fertiggestellt worden.
    Alex blieb neben dem Wagen stehen. Der Schlüssel steckte in der Hosentasche. Als seine Hand hineinglitt, hörte er das Geräusch.
    Normalerweise wäre es ihm kaum aufgefallen, in der Stille aber war es nicht zu überhören.
    Ein leises Rieseln, als hätte jemand etwas aus der Hand nach unten fallen lassen.
    Sand…?
    Neben dem Wagen erhob sich der kleine Berg aus Sand. Preston schaute hin, ohne jedoch die Körner über die schiefe Ebene nach ernten rieseln zu sehen.
    Das mußte etwas anderes sein…
    Er drehte sich um.
    Nichts war zu sehen, zumindest nicht von der Straße her. Alles lag in einer nächtlichen Stille, und trotzdem schlug sein Herz schneller.
    Da war etwas…
    Alex Preston war zwar Polizist, aber kein Supermann. Er fühlte sich in diesen Augenblicken so allein und trotzdem von irgendwelchen Feinden oder Gefahren umgeben.
    Er zog die Hand mit dem Schlüssel hervor, wurde für einen Moment durch das metallische Blinken abgelenkt, suchte dann das Türschloß und steckte den Schlüssel hinein.
    In diesem Moment war es mit der Ruhe vorbei. Es schien ihm, als hätte nur jemand darauf gewartet, daß er den Schlüssel in das Schloß steckte, denn plötzlich hörte er ein drohendes Knurren, und der Sandhaufen in seiner Nähe geriet in Bewegung.
    Preston kam es vor, als würde er explodieren, denn aus dem Sandberg heraus wühlte sich ein pechschwarzer Körper mit funkelnden Augen und einem weit aufgerissenen Maul.
    Ein Hund - und zugleich eine Bestie!
    ***
    Alex Preston war klar, daß er sich von einem Moment zum anderen in Lebensgefahr befand. Er konnte alles vergessen, seine Theorie, seine Gedanken, denn dieser Hund hatte einzig und allein auf ihn gewartet. Die Rasse konnte der Mann nicht erkennen, jedenfalls war das Tier verdammt gefährlich, denn es wollte ihn angreifen.
    Der Hund schüttelte sich. Der Sand umwirbelte den Körper, dann setzte der Hund zu einem Sprung an, und Alex

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