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0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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einem tastenden Suchimpuls. Jemand versuchte den Parapsychologen zu orten.
    Zamorra handelte schnell. »Gefahr! Ich werde mental angepeilt - keine Ahnung von wem. Aber ich kann mich dagegen nicht abschirmen. Das kann ein Angriff sein…«
    Weiter kam er nicht, denn in dieser Sekunde wurde der Raum mit einer unwirklichen Lichtflut überschüttet. Merlins Stern zeigte keinerlei Reaktion, also war keine dunkle Magie im Spiel.
    Das Licht ebbte rasch wieder ab und Zamorra traute seinen Augen nicht.
    »Maiisaro - Vinca!« Nicole, Rola und Tendyke kannten den Mann von Parom, die junge Frau - oder das Mädchen? - die mit ihm zusammen hier auftauchte, war ihnen jedoch fremd. Doch aus Erzählungen wussten auch sie sofort, mit wem sie es hier zu tun hatten.
    Maiisaro lächelte den Professor an.
    »Du bist schwer zu finden, denn deine Gedanken sind abgeschirmt. Allerdings nicht so perfekt, wie du es glaubst.«
    Das war allerdings genau der Eindruck, den Zamorra in der jüngeren Vergangenheit auch immer wieder einmal gehabt hatte. Die mentale Sperre, die ihn und das ganze Team vor geistigen Beeinflussungen schützen sollte, zeigte immer wieder einmal Schwachstellen. Zamorra musste dieses Problem beheben. Vielleicht musste der Schirm um das Bewusstsein der einzelnen Betroffenen nur wieder einmal erneuert werden. Das durfte er nicht auf die lange Bank schieben.
    Maiisaro fühlte, wie die Blicke der Anwesenden auf sie gerichtet waren. Das Licht der Wurzeln erschien als Kindfrau, die - auch wenn ihre Fähigkeiten bekannt waren - jeder sofort schützend in die Arme nehmen wollte. Sie hatte einen fragilen Körper, der von Schwäche sprach. Zamorra wusste jedoch, wie agil und kräftig Maiisaro agieren konnte, wenn es nötig war.
    Auf ihrer Welt hatte sie die perfekten Trainingspartner, die ihr keine Ruhe ließen, ehe sie mit ihnen spielte. Es waren kleine Wesen, kugelrund wie Bälle, die mit einem unersättlichen Spieltrieb gesegnet waren. Und diese Spiele konnten manchmal recht heftig abgehen.
    Rola DiBurn und Nicole Duval begrüßten Vinca herzlich. Natürlich gab es an ihn nur die eine Frage: Wie ging es Lakir? Rola und Nicole waren hautnah dabei gewesen, als die schöne Frau von Parom dem Tod ins Auge blicken musste. Doch Vinca konnte sie beruhigen. Rasch erzählte er, was Maiisaro getan hatte. Lakir lebte - und gesundete mit jedem Atemzug mehr und mehr.
    Maiisaro trat nahe an Zamorra heran.
    »Es tut sich etwas, Zamorra. Ich habe gespürt, dass die Herrscher ihre Finger nach van Zant ausgestreckt haben. Das kann nur bedeuten, dass sie den Krieger Armakaths bald brauchen werden. Sie wollen sich seiner ganz sicher sein, darum haben sie einen Jäger nach ihm geschickt.«
    »Und ihn geistig attackiert.« Zamorra rieb sich die schmerzenden Stellen an seinem Hals, die unter Artimus' Schraubstockhänden gelitten hatten. »Er hätte mich beinahe getötet, doch dann verschwand er mit seinem Speer . Noch haben die Herrscher ihn wohl nicht unter Kontrolle, sonst hätte er mir das Lebenslicht ausgeknipst. Wir müssen verhindern, dass sie erfolgreich sind. Aber wie sollen wir ihn finden - wo nach ihm suchen?«
    Maiisaro nickte. Ihr Blick fiel auf den Bildschirm, der noch immer die Sternenkarte zeigte, die alle weißen Städte markierte.
    »Ich bin überrascht. Ihr habt es geschafft, die Städte allesamt zu katalogisieren. Wie ist euch das gelungen?«
    Zamorra erzählte ihr von dem Kokon um Armakath, der sich als vortrefflicher Wegweiser gezeigt hatte. Und auch von der Entdeckung, dass die Erde eine der Knotenwelten war. Maiisaro schwieg für eine ganze Weile, dann schüttelte sie den Kopf.
    »Wie dumm und eitel sie doch manchmal sind.« Sie sprach von den Herrschern, das war Zamorra klar. »Sie geben einem jeden Feind eine Karte an die Hand, wenn er sie denn zu deuten weiß. Einerseits schotten sie sich perfekt ab, andererseits diese dumme Selbstdarstellung. Selbst die Knotenwelten mussten sie noch gesondert kennzeichnen.«
    Zamorra deutete auf die acht Punkte. »Wo ist die Zentrumswelt zu finden, Maiisaro? Wir müssen dort hin, denn ich werde Artimus nicht seinem Schicksal überlassen. Ich vermute, die Welt der Herrscher liegt zentral zwischen den Knotenwelten.«
    Maiisaro lachte so laut, dass alle ihre Aufmerksamkeit wieder auf sie richteten.
    »Da irrst du dich, Zamorra. Du darfst hier nicht von der Symmetrie ausgehen, die ihr Menschen euch zu Eigen gemacht habt. Rechnet nicht mit Logik, wenn ihr euch den Herrschern nähern wollt. Dies

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