Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0904 - Der Krieger der weißen Stadt

0904 - Der Krieger der weißen Stadt

Titel: 0904 - Der Krieger der weißen Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
alles…« Maiisaro wies mit der Hand auf den Bildschirm. »Dies alles folgt einem magischen Code, den die Herrscher - und ihre Vorfahren - für sich errechnet haben. Aber um das zu erläutern, müsste ich zu weit ausholen. Dafür ist keine Zeit. Wir müssen van Zant finden, denn er darf nicht dem Einfluss der Herrscher erliegen. Das würde den Plan nur beschleunigen. Für eure Welt hätte das sicher schreckliche Folgen. Armakath würde zum Fanal, dass sich seinen Weg über die Erde suchen muss. Das Ergebnis wäre Leid, Zerstörung, und vielleicht das Ende eures Planeten.«
    Schweigen herrschte in dem Raum. Jeder versuchte diese Information irgendwie zu verdauen, doch das war nahezu unmöglich.
    »Ich werde mit euch gehen; mit dir, Vinca, der du uns seinen Speer leihen musst - und mit dir, Zamorra. Ich werde euch zu der Zentralwelt der Herrscher bringen.«
    Vinca und Zamorra sahen einander an. Sie mussten diese Herausforderung annehmen. Einen anderen Weg gab es nicht.
    ***
    Artimus van Zant war entsetzt. Er erinnerte sich, wie seine Hände um Zamorras Hals gelegen und zugedrückt hatten. Mit all der Kraft seines Körpers.
    Hatte er seinen Freund getötet? Eine vage Erinnerung sagte ihm, dass dem nicht so war. Er sah sich selbst, wie er schreiend von Zamorra abgelassen hatte. Aber war das auch rechtzeitig gewesen? Er hoffte es. Dann musste er den Speer aktiviert haben. An mehr erinnerte er sich nicht mehr, nur noch an den heftigen Schlag, den ihm irgendjemand versetzt hatte.
    Und nun? Er hatte natürlich keine Ahnung, wo er sich befand. Doch noch nie zuvor hatte er sich in einer so perfekten Finsternis befunden. Oder war er erblindet? Nein, das wollte er einfach nicht glauben, verdrängte diese Möglichkeit ganz.
    Wohin mochte man ihn gebracht haben? Van Zant dachte an die flüsternden Stimmen, die ihn an seine Bestimmung als Krieger gemahnt hatten. Waren sie für diese Entführung verantwortlich? Krieger der weißen Stadt! Das wollte er nicht mehr sein. Er legte keinen Wert auf die ihm verliehenen Privilegien wie Speer und Schild .
    Doch Zamorra hatte recht behalten. So leicht konnte man sich aus einer solchen Rolle nicht lösen. Man ließ ihn nicht gehen, die Herrscher waren unerbittlich. Er hatte eine Rolle in Armakath zu spielen, die sie ihm nun abverlangten.
    Aber das hier war nicht Armakath. Van Zant musste nicht sehen können, um sich dessen sicher zu sein. Die Stadt in den Schwefelklüften hatte einen Eigengeruch, ein… Gefühl, das sich mit keinem anderen Ort vergleichen ließ.
    Der Physiker strich mit den Fingern seiner rechten Hand über den Splitter, der in seinem linken Handrücken steckte. Khira Stolt, seine ehemalige Gefährtin - kleinwüchsig und mit einer schweren Bürde belastet, die im Kampf gegen den Vampirdämonen Sarkana eine entscheidende Rolle gespielt hatte - war die Urheberin dieser Gabe, die sich mehr und mehr als Fluch entpuppte.
    Sie starb in Artimus' Armen und vermachte ihm mit diesem Splitter ihr Erbe, das selbst Zamorra bislang nicht wirklich hatte entschlüsseln können. Eine dieser Fähigkeiten, die durch den Splitter gespeist wurden, war ein alles durchschlagender Blitz, den Artimus aussenden konnte. Die Wirkung war dramatisch! Er hatte damit einen Ductor getötet und selbst der Dämon Lucifuge Rofocale hatte keine Abwehr gegen van Zants Attacke gefunden.
    Töten, vernichten - zerstören!
    All das wollte Artimus nicht. Und doch geschah genau dies immer wieder. Er war kein Held, kein Zamorra, kein Dalius Laertes. Er hasste den Splitter abgrundtief.
    Wie wankelmütig man doch sein konnte! Jetzt, hier, in dieser Finsternis, hätte er ein kleines Wunder gut brauchen können. Artimus stieß einen Verblüffungsschrei aus. Seine linke Hand erstrahlte plötzlich in einem roten Licht. Rot, wie die Bluttränen der Khira Stolt. Die Helligkeit war nicht gerade saalerleuchtend zu nennen, aber sie reichte vollkommen aus, um Artimus die Umgebung erkennen zu lassen.
    Er befand sich in einer Umgebung, die man am ehesten mit einer weichen Hügellandschaft vergleichen konnte. Hügel, die von einem merkwürdigen Gras bewachsen waren, das Artimus eher an einen Teppich als an eine Pflanze erinnerte.
    Er blickte sich um. Hier war niemand außer ihm. Alles was er sehen konnte, erschien ihm künstlich, regelrecht kreiert, ganz wie in einem Bild, das sich ein Landschaftsmaler erdacht hatte, weil es ganz einfach keine passende Vorlage dafür gab.
    Ja, wie in einem Animationsfilm. Zu perfekt, zu exakt. Und

Weitere Kostenlose Bücher