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0904 - Ein teuflischer Verführer

0904 - Ein teuflischer Verführer

Titel: 0904 - Ein teuflischer Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daran entlang und blieb auf dem Steinboden liegen, einen Arm noch in die Höhe gereckt und sich an der Kante der Sitzbank festhaltend.
    Durch seine rechte Wade jagten die Flammen wie ein wildes Feuer. Die Wunde machte ihm doch mehr zu schaffen, als er zugeben wollte. Er würde diesen Kampf nicht gewinnen. Der Sieger hieß auf der ganzen Linie Lou Ryan. Sein Schatten fiel über Alex. Aus dem Dunkel schälte sich das Gesicht hervor wie ein bleicher Fleck. Zwei funkelnde Augen, darunter die schimmernde Klinge. Flüsternd klangen die Worte. »Ich habe dir doch etwas versprochen. Blut zu Blut mein Freund. Das ist es und nichts anderes…«
    Alex versuchte, sich aufzurichten. Er klammerte sich an der Kante der Sitzbank noch fest. Dann wollte er sie als Stütze benutzen, um in die Höhe zu kommen.
    Lou ließ es nicht zu.
    Er stellte den Fuß auf Prestons Brust und drückte ihn wieder auf den Steinboden zurück. Alex verlor auch den Halt, und er fühlte sich immer elender. Wie ein Wurm, der darauf wartete, zertreten zu werden. So klein, so bitter, so dicht vor dem endgültigen Aus stehend.
    Aber Lou ließ sich Zeit.
    Mit der freien Hand packte er zu. Die Finger wühlten sich in Alex' Kleidung, und einen Moment später zog ihn Ryan mit einer spielerisch anmutenden Leichtigkeit in die Höhe, was wiederum darauf schließen ließ, welch eine Kraft in ihm steckte.
    Erhielt Preston fest, dessen Füße wenig später über den Boden schleiften, als der Mann ihn in eine bestimmte Richtung zerrte. »Das Blut wartet auf dich. Es hat einmal einem Tier gehört, aber jetzt wird es sich mit dem eines Menschen vermischen.«
    »Du bist wahnsinnig!« keuchte Alex. »Du bist kein Mensch mehr. Du bist ein Tier, eine Bestie!«
    »Vielleicht, mein Freund. Und wenn, dann bin ich auch sehr stolz darauf!« Er lachte schallend, schleifte Preston weiter, der spürte, wie aus der Fleischwunde das Blut sickerte und seinen eigenen Körper schon verlassen hatte, denn auf den Fliesen hatte es eine dunkle Spur hinterlassen. Ryan schleifte ihn einfach weiter. Er brauchte auch keinen Widerstand mehr zu fürchten; und mit einem letzten Ruck schleuderte er den verletzten Mann nach vorn.
    Mit dem Rücken zuerst landete Alex in der dunklen Lache. Seine Beine ragten noch zur Hälfte über den Rand hinweg, aber das störte Lou Ryan nicht.
    »Es ist dein Ende!« verkündete er. Wie der große Sieger stand er vor Alex, und sein Schatten fiel über ihn wie ein erster Gruß aus der jenseitigen Welt.
    Alex Preston riß sich noch einmal zusammen. »Es ist Mord!« keuchte er. »Es ist Mord, das weißt du - oder?«
    »Ja, das weiß ich!«
    »Man wird dich dafür…«
    »Man wird gar nichts, du halber Bulle! Oder glaubst du im Ernst, daß man mich finden wird? Mich, wo ich doch unter dem Schutz einer anderen Kraft stehe, der einzig echten Kraft. Nein, ich habe mir den richtigen Weg ausgesucht, den ich bis zu seinem Ende gehen werde. Und dort wartet dann mein Paradies.«
    »Es wartet die Verdammnis!«
    Lou lachte laut auf. »Rede nicht, es wird dir nicht helfen. Niemand kann mich mehr aufhalten«, sagte er, dann stieß er zu.
    Darauf hatte Alex gewartet. Sein gesundes Bein schnellte nach vorn. Der Fuß erwischte Lou in Höhe des Schienbeins.
    »Nicht mit mir!« keuchte Ryan, »nicht mit mir!«
    Er warf sich Alex entgegen. Flach flog er durch die Luft, und flach bewegte sich auch die Klinge.
    Diesmal fand sie ein Ziel.
    Preston schrie, als sich seine Schulter anfühlte, als wäre sie in zwei Hälften zerrissen. Er wälzte sich zur Seite, jammerte plötzlich, und dann verstummte er.
    Ryan stand wieder über ihm, gebückt und keuchend, mit einem wilden Ausdruck in den Augen.
    »Das war der zweite Treffer, mein Freund, der dritte wird töd…«
    Ein Geräusch hatte ihn gestört.
    Ryan hob den Blick. Er stierte zum Eingang. Er sah den hellen Fleck, der zwangsläufig entstehen mußte, wenn jemand die Tür öffnete.
    Schwach zeichneten sich dort zwei Männergestalten ab, und Lou Ryan wußte sofort, daß diese beiden Ankömmlinge nicht eben zu seinen Freunden zählten.
    Trotz seiner verletzten Schulter war Preston zur Seite gekrochen. Er wußte nicht, was Ryan gesehen hatte, und er wunderte sich nur, daß dieser plötzlich an ihm vorbeihuschte und mit möglichst leisen Schritten im Düster der Kirche untertauchte.
    Gerettet? Bin ich gerettet?
    Es waren die letzten Gedanken, die durch Prestons Kopf schossen, bevor ihn das Dunkel der Bewußtlosigkeit umfing…
    ***
    Es gaben keinen

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