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0904 - Ein teuflischer Verführer

0904 - Ein teuflischer Verführer

Titel: 0904 - Ein teuflischer Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich nicht mehr halten und mußte einfach aufstöhnen. Sie wollte kundgeben, wie wunderbar sie dieses Gefühl empfand. Es war herrlich, es war so anders, sie hatte es nie zuvor erlebt und nicht einmal davon zu träumen gewagt.
    Und doch kam ihr etwas in den Sinn. Urplötzlich erinnerte sich Vera an ihre Kindheit und an die Träume, die sie dort erlebt hatte. Es waren oft dieselben gewesen, und sie hatte immer wieder fliehen wollen.
    Träume vom Fliegen, vom Abheben, einfach hineingleiten in andere Welten, sich das erlauben können, von dem wahrscheinlich alle Menschen träumten. Hinweggleiten in andere Länder und Reiche. Einfach verschwinden, die Sorgen und die Erde unter und hinter sich zurücklassen…
    So wunderbar würde es sein…
    Vera hatte zwar noch Bodenkontakt, aber ihre Knie waren längst weich geworden. Ryan drückte nicht mehr seine Hände auf ihre Schultern, er hielt sie jetzt fest, zumindest kam es ihr so vor. Wäre er nicht gewesen, sie hätten sich längst zusammensinken lassen, um eins mit dem Boden der Lichtung zu werden.
    So aber blieb sie stehen und gab sich trotzdem ganz ihren Gefühlen hin, die sich auf eine wundersame Weise verändert hatte, und sie lauschte wenig später Lous Stimme, der eine schlichte Frage stellte. »Spürst du sie? Spürst du die neue Kraft?«
    »Ja.«
    »Gut. Ich wußte, daß du so reden würdest. Kannst du diese Kraft denn begreifen?«
    »Wie sollte ich es?«
    »Dann nimmst du sie hin?«
    »Ja.«
    »Und du hinterfragst nicht, woher sie kommt oder woher sie überhaupt stammen könnte?«
    »Nein«, murmelte Vera. »So etwas werde ich nicht tun. Auf keinen Fall tue ich das. Ich käme mir dir gegenüber schäbig vor. Es wäre wie ein Vertrauensbruch für mich. Schließlich bist du es gewesen, der mich hergeleitet hat. Und du wirst wissen, was für mich gut ist.«
    »Es stimmt, Vera, es stimmt alles, bis auf eine Kleinigkeit. Ich muß wissen, was für uns beide gut ist.«
    »Ja, auch das.«
    »Und ich weiß, denn du bist die erste, die ich in eine andere Welt entführen werde. Ich habe sofort gespürt, daß die Steine hier auf einem besonderen Grund und Boden liegen. Er hat seine Geschichte hinter sich, und wir werden nicht die ersten sein, die an diesem Platz hier die normale Welt verlassen. Durch mich wird sich die andere Dimension öffnen, wir werden eintauchen in ein Gebiet auf dem anderen Ufer der Dunkelheit. Du wirst erleben, was es heißt, dem Teufel Opfer zu bringen. Du wirst das Totem sehen, wo er sein Zeichen hinterlassen hat. Du wirst viele deiner Vorgängerinnen sehen und erkennen, daß ich nicht der erste bin, der im Laufe von Jahrtausenden die Menschen in eine andere Welt geführt hat. Aber du bist die erste aus der neuen Zeit, Vera, und du darfst darauf stolz sein, das verspreche ich dir.«
    Vera Tanner stand nicht mehr so starr. Sie konnte wieder normal atmen und hielt die Augen weit offen, den Blick voller Vertrauen gegen das Gesicht des Lou Ryan gerichtet. »Du weißt«, sagte sie mit leiser Stimme, »daß ich dir vertraue. Ich habe alles hinter mir gelassen, nur um dir folgen zu können. Ich werde auch mit dir in die andere Welt gehen, in die andere Zeit, dessen Tor du für mich geöffnet hast.«
    Er lächelte. »So habe ich es haben wollen, so und nicht anders. Und dann wirst du erleben, wer ich tatsächlich bin. Du wirst mein wahres Gesicht erkennen können.« Seine Hände strichen durch ihr Haar und wühlten es auf, als wollten sie es länger machen. Vera gab sich diesen Händen hin. Sie störte sich nicht daran, daß er sie plötzlich überall berührte und zu entkleiden begann.
    Es machte ihr nichts aus, daß die beiden Schwestern zuschauten. Und wenn sie es hier auf oder zwischen den Steinen getan hätten, es wäre ihr egal gewesen.
    Das aber hatte Lou Ryan diesmal nicht vor. Er redete statt dessen mit ihr, und sie hörte Worte aus seinem Mund, die zischelnd klangen. Sie waren in einer ihr unbekannten Sprache gesprochen worden. Während sie in den Armen des Mannes zusammensank, hörte sie sich fragen, was die Worte bedeuteten.
    »Es sind die Worte der Götter, der uralten Keltengöttern. Überliefert, oft von den Sternen stammend. Ich bin das Wesen, das sie weiterleitet. Ich bin es, ich…«
    »Ja. Ja…«
    Ihr war plötzlich so seltsam. Obwohl Vera die Augen weit offen hielt, zeigte die Umgebung nicht mehr das gewohnte Bild. Für sie waren die Steine geschmolzen oder mit dem eingegangen, was sich in ihrer unmittelbaren Nähe befand.
    Vieles war so

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