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0904 - Ein teuflischer Verführer

0904 - Ein teuflischer Verführer

Titel: 0904 - Ein teuflischer Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht der erste gewesen ist, der seine Opfer dorthin geholt hat. Es hat schon viele andere vor ihm gegeben, denn er hat in Jahrtausenden gerechnet.«
    »Und die Wolke holte beide?«
    »So ist es, mehr wissen wir nicht.«
    »Was war denn mit Ihnen?« fragte Suko. »Wollte Ryan euch nicht mitnehmen?«
    »Nein, er hat diesen Ort gesucht. Für ihn ist es eine magische Zone, denn hier befinden sich die alten Kräfte, die von den meisten Menschen vergessen wurden. Er aber hat sich an sie erinnert, und er wird es auch schaffen.«
    Tanner schüttelte den Kopf. Er konnte es nicht begreifen. Was da gesagt worden war, das paßte nicht zu seinem Weltbild, obwohl er durch uns mittlerweile wußte, daß es zahlreiche Dinge gab, die rational nicht erklärbar waren. Nur war er bisher nicht so direkt und persönlich betroffen gewesen.
    Es hatte einfach an seinem Job gelegen, der eben mehr normale Polizeiarbeit verlangte.
    »Wenn ihr schon alles wißt!« flüsterte er und hatte Mühe, seine Stimme unter Kontrolle zu halten, »dann könnt ihr uns auch sicherlich sagen, wie die Wolke wieder zurückkehrt und wo sich die andere Welt befindet, in die ihr hineingeschaut habt.«
    »Das haben wir nicht!« widersprach Amanda heftig. »Wir konnten nichts sehen. Sie ist unsichtbar und…«
    »Glaubst du ihr, John?«
    »Ja.«
    »Also existiert diese andere Welt für dich?«
    »So ist es.«
    »Was ist sie denn, verflucht?«
    »Eine andere Dimension, Tanner. Ein Wohnort für Wesen, deren Existenz wir nicht begreifen. Mehr kann ich dir auch nicht sagen. Diese Welt ist dir verschlossen, und ich glaube auch nicht, daß wir es so einfach schaffen, das Tor aufzustoßen, um deine Nichte wieder hervorzuholen. Es tut mir leid, dies sagen zu müssen, aber so sind die Tatsachen. Im Augenblick sehen wir ziemlich hilflos aus.«
    Tanner hielt den Mund offen, sagte aber nichts. Dieser große schwere Mann zeigte sich erschüttert.
    Er hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, er schwankte leicht, er schaute sich um, als wollte er jeden Augenblick damit beginnen, die Steine zu zertrümmern, um dieses Reich hier zu zerstören.
    Wütend schlug er gegen seinen Mantel. »Und meine Nichte…?«
    Wir schwiegen.
    Damit gab sich Tanner nicht zufrieden. Er brüllte die Serrano-Schwestern an. »Was ist mit meiner Nichte? Soll ich sie abschreiben? Soll ich mich damit abfinden, daß sie tot ist? Soll ich das?«
    Tanner erhielt keine Antwort. Die Blicke der Frauen redeten trotzdem eine deutliche Sprache. Sie starrten den Chief Inspector ängstlich an und wirkten in diesem Fall tatsächlich wie Opfer und nicht wie Helfer.
    »Laß es sein, Tanner!«
    Er fuhr herum und schaute mich an. »Was soll ich denn seinlassen, John? Soll ich jetzt sagen, daß ich Vera nicht mehr retten kann? Soll ich das? Soll ich zugeben, daß sie verloren ist? Daß alles vorbei ist? Daß ich keine Chance mehr sehe, sie noch zu retten? Daß ich aufgegeben habe? Wie soll ich das meinem Bruder beibringen, meiner Schwägerin und vor allen Dingen mir selbst gegenüber verantworten? Kannst du mir darauf eine Antwort geben, John Sinclair?«
    »Im Moment nicht.«
    »Aha, das dachte ich mir. Dann muß ich also das Verschwinden und damit auch den Tod meiner Nichte hinnehmen.«
    »Noch steht nicht fest, daß sie tot ist.«
    »Glaubst du denn an eine Rettung?«
    Da hatte er mir eine schwierige Frage gestellt. Wie immer ich sie auch beantwortete, es wäre nie ehrlich gewesen, und es hätten sich auf meine Antwort hin zahlreiche Nachfragen aufgebaut. Aus diesem Grunde schwieg ich, was natürlich auch nicht im Sinne des Erfinders war, denn Tanner reagierte auf dieses Schweigen.
    »Du weißt es auch nicht, John! Ich sehe es dir an. Du bist ebenso ratlos wie ich.«
    »Ja und nein«, gab ich zu. »Ich denke zugleich darüber nach, ob es nicht doch einen Weg gibt, um deine Nichte wieder zurückzuholen. Es muß uns gelingen, das Tor zu finden.«
    »In diese andere Welt?«
    »Ja.«
    »Das ist unmöglich, John! Oder willst du versuchen, eine Wolke in deine Nähe zu locken. Sie ist doch das Wichtigste. Wenn ich diese Frau recht verstanden habe, liegen die Dinge ganz anders. Wir sind hier die Statisten, John. Man hat uns vorgeführt. Wir bekommen keine Chance mehr, das Tor, von dem du gesprochen hast, zu öffnen.«
    So endgültig wie Tanner wollte ich das nicht hinnehmen. Außerdem schätzte ich unsere Stärke nicht so schwach ein. Anstatt ihm eine akustische Antwort zu geben, tat ich etwas anderes. Ich holte das Kreuz hervor

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