Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0904 - Ein teuflischer Verführer

0904 - Ein teuflischer Verführer

Titel: 0904 - Ein teuflischer Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Amanda Serrano schwiegen.
    »Wo sind Lou und Vera?«
    »Weg!« murmelte Amanda.
    »Das haben wir gesehen. Aber sie waren hier, nicht wahr?«
    »Schon…«
    »Wo sind sie hin?«
    »Wir wissen es nicht!« sagte Olivia leise.
    Ich hörte das Schnauben, als Tanner Luft holte. »Verdammt noch mal, was soll das heißen?« Seine Stimme klang noch leise, was sich sehr schnell änderte. »Ihr wißt nicht, wo meine Nichte mit diesem verfluchten Mistkerl hingegangen ist? Was wollt ihr uns da erzählen? Jedes Wort ist eine Lüge. Ihr steht hier und lügt uns an. Ihr wißt nichts, ihr wißt mal wieder nichts. Wer soll euch das glauben? Ich nicht, und meine Freunde auch nicht.« Tanner konnte sich nicht mehr beherrschen. Er sprang auf Amanda zu, bekam sie zu fassen und schüttelte sie durch wie einen alten Lappen. Dabei schrie er sie an. »Wo ist meine Nichte verflucht? Sagen Sie es uns, oder wir werden…«
    »Tanner, nicht!« rief Suko, und er war dabei auch auf den Chief Inspector zugegangen. »Lassen Sie das!« Um sicherzugehen, zerrte er Tanner zurück, der Amanda losließ.
    Sie taumelte zurück, und durch einen der Steine bekam sie Halt, sonst wäre sie gefallen.
    Tanner atmete tief durch. Er knurrte. Er schüttelte sich, als wollte er die verfluchten Erinnerungen abwälzen, die ihn überkommen hatten. Seine Schultern sanken nach vorn, und er schaute mich unter seinem Hutrand hinweg an. »Glaubst du auch, John, daß die beiden hier auf der Lichtung gewesen sind?«
    »Ja.«
    »Mit diesen Schwestern?«
    »Sicher.«
    »Gut.« Tanner hatte genickt und blickte wieder dorthin, wo die Frauen standen. Sie hatten ihre Sicherheit verloren. Wie zwei Schafe drängten sie sich zusammen, denn Tanner hatte sich vor den beiden aufgebaut wie ein Gebirge. »Hören Sie zu, wir lassen uns nicht länger verarschen. Meine Nichte ist hier auf der Lichtung gewesen, und Sie beide haben sie hergeführt, zusammen mit diesem Lou. Wollt ihr das bestreiten?«
    Sie schüttelten beide die Köpfe.
    »Gut, die beiden waren hier. Jetzt will ich von euch wissen, wie sie verschwunden sind.«
    Amanda und Olivia schauten sich an. »Dieses ist ein alter Platz«, flüsterte Olivia. »Wir haben es gehört. Lou Ryan hat davon gesprochen. Er weiß mehr, viel mehr. Er hat von einer uralten Kraft aus dem Keltenreich gesprochen…«
    »Nicht vom Teufel?« fragte Suko.
    »Auch.«
    »Und er wollte dem Satan sicherlich eine Beute bringen. Oder sehe ich das falsch?«
    »Ja oder nein.«
    »Was denn nun?«
    »Wir wissen es nicht«, flüsterte Amanda. »Wir haben ihn nur hergebracht, glaubt uns doch.«
    »Klar«, sagte Suko. »Klar, ihr habt nie etwas gesehen. Das wissen wir mittlerweile. Auch als hier drei Vampire erwachten, konnte man euch die Schuld nicht zuweisen. Ihr habt auch keinen John Sinclair in ein Kellerverlies gesperrt. Ihr seid die harmlosesten Opfer. Es ist klar, ich bin voll informiert. Nur kann ich euch komischerweise nicht bedauern, wie das bei echten Opfern der Fall ist, weil ich einfach das Gefühl habe, daß ihr uns wieder an der Nase herumführen wollt. Zwischen uns steht noch eine alte Rechnung offen. Ihr wißt, daß wir euch einsperren können, denn…«
    Olivia unterbrach Suko, indem sie die Hände rang. »Was immer Sie auch sagen, wir können euch keine Antwort geben.«
    Ich mischte mich ein. »Aber ihr habt zugeschaut.«
    »Das stimmt.«
    »Und deshalb werdet ihr uns sagen, was geschehen ist.«
    »Das wollten wir ja auch«, flüsterte Olivia.
    »Wir hören!«
    Auch meine Geduld währte nicht unendlich. Ich spürte in meinem Innern die heiße Wut hochsteigen und merkte, wie hinter der Stirn das Blut in Wallung geriet. Ich hatte einfach keine Lust, mich von diesen beiden Frauen an der Nase herumführen zu lassen. Wie unbegreiflich die Antwort auch für die Schwestern sein mochte, ich wollte sie wissen.
    Olivia sprach weiter. »Da war eine Wolke«, sagte sie leise und deutete zum Nachthimmel. »Wir haben sie beide gesehen. Sie kam von oben, und sie drückte sich lautlos nach unten. Es war nichts zu hören. Die Wolke kam wie ein Schatten, und wir sahen sie nicht nur, wir spürten sie auch, denn sie war wie ein kalter, böser Hauch. Sie kam über uns, sie hüllte uns und die Lichtung ein, und sie holte beide.«
    »Wohin?« fragte ich.
    »Keiner weiß es. Sie verschwanden.«
    »Hat Lou Ryan nicht gesprochen?«
    »Ja, das schon!« stieß Amanda hervor. »Er sprach von einem anderen Ufer der Dunkelheit, von einer anderen Welt und Dimension und davon, daß er

Weitere Kostenlose Bücher