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0904 - Ein teuflischer Verführer

0904 - Ein teuflischer Verführer

Titel: 0904 - Ein teuflischer Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dunkel, bedrohlich, einfach nur düster, wie eine alles umschwebende Wolke. Sie spürte auch nicht mehr die Kälte auf ihrer Haut. Die Luft war warm und stickig geworden, und als sie an sich hinabschauen wollte, mußte sie feststellen, daß sie nicht mehr auf ihren eigenen Beinen stand, sondern auf dem Boden lag.
    Der Untergrund war nicht mehr weich. Er war hart und steinig geworden. Kanten peinigten ihre nackten Knie. Sie war nur mehr mit ihrem langen Unterhemd bekleidet.
    Vera zitterte.
    Dann hob sie den Kopf.
    Und einen Augenblick später stockte ihr der Atem!
    ***
    Die Serrano-Schwestern spürten die Veränderung ebenfalls. Aus dem Dunkel des Himmels wehte etwas nach unten, das sie wie ein Eishauch erwischte. Es war ein Schatten, eine gewaltige und pechschwarze Wolke, die von allem Besitz ergriff, was sich in ihrer Nähe befand. Sie hatten sich bisher nicht gerührt und auch voller Spannung zugeschaut, wie Lou dabei war, die Frau zu entkleiden. Er zog sie nicht ganz aus, vielleicht auch deshalb nicht, weil ihn die Wolke ebenso verhüllte wie die junge Frau.
    Sie hatten ihn sprechen gehört, aber nie richtig begriffen, was er wollte. Er rechnete in Jahrtausenden, sie wiederum konnten dem nicht so recht folgen.
    Sie mußten warten und sich darauf konzentrieren, was in den nächsten Sekunden geschah. Daß sie dicht vor dem Durchbruch standen, wußten die Schwestern, die sich beide nicht wohl in ihrer Haut fühlten. Sie hielten sich gegenseitig an den Händen fest, um ihr Zittern zu unterdrücken, was aber kaum möglich war.
    Und das Unmögliche passierte tatsächlich. Plötzlich gab es weder Lou noch Vera auf der Lichtung.
    Die schwarze Wolke war gekommen, sie hatte beide geholt und den Fleck im Wald leer zurückgelassen.
    Sekunden vergingen. Die Schwestern zitterten. Sie lauschten in die Stille hinein, bis sich Amanda ein Herz faßte und die ersten Worte sprach. »Das hat nichts mehr mit unseren Vampiren zu tun.«
    »Richtig.«
    »Was kann es denn gewesen sein?«
    Olivia überlegte einen Augenblick, als müßte sie sich ihrer Worte erst sicher werden. »Das ist die Urkraft des Bösen gewesen, meine Liebe. Das ist das, was es schon seit Urzeiten gibt, als der große Engel Luzifer gottgleich werden wollte und es nicht schaffte. Es ist ein Teil dessen, was noch immer existiert.«
    »Das denke ich auch«, hauchte Amanda.
    Beide schraken zusammen, als sie plötzlich eine scharfe Männerstimme hörten. »Was existiert noch immer, verdammt?«
    ***
    Lautlos wie Geister hatten wir die Lichtung betreten, und Chief Inspector Tanner hatte die Frage mit gar nicht mal so lauter Stimme gestellt, doch in der Stille klang sie wie ein leicht unterdrückter Donnerhall und sorgte auch für entsprechende Reaktionen bei den beiden Frauen.
    Amanda und Olivia Serrano verwandelten sich in Standbilder, wobei Amanda da kurz zuvor noch die Arme hochriß, als wollte sie sich gegen einen Angriff wehren.
    Nicht nur ich hatte das Gefühl, zu spät gekommen zu sein. Die Lichtung mit den Steinen war zwar nicht leer, aber ich hatte trotzdem Probleme mit dieser Umgebung. Es war so ungewöhnlich still.
    Die Natur, die Erde, der Himmel, meine gesamte Umgebung, selbst das All schien den Atem angehalten zu haben. Die Bewegungen waren gestoppt worden. Jeder Atemhauch kam mir als etwas Besonderes vor, und die Menschen waren keine Menschen mehr, sondern Puppen, die ein großer Meister einfach auf diesen Platz gestellt hatte.
    Mein Freund Suko hatte die Lichtung von der anderen Seite her betreten. Möglicherweise fühlte er ebenso wie ich, zumindest schwieg er, und er bewegte nur seinen Kopf, um diesen Flecken hier im Wald vollends überblicken zu können.
    Zwei Frauen, aber keine Spur von den beiden Personen, um die es uns ging.
    Tanner wollte reden. Ich hatte zuvor gesehen, wie er Luft holte. Er stand unter Dampf. In seinem Innern mußten sich einfach die Emotionen stauen, schließlich war er in diesem Fall sehr persönlich betroffen. Ich kannte auch sein Temperament, er konnte leicht durchdrehen, und auch hier würde er kaum anders handeln, das aber wollte ich nicht. Wenn wir überhaupt weiterkamen, dann mit einer gewissen Ruhe und Kälte. Deshalb sagte ich schnell: »Nicht, Tanner!«
    Er hatte mich gehört, wandte seinen Blick von den beiden Schwestern ab und nickte.
    Ich wußte auch, daß er sich nicht lange beherrschen konnte. Es würde auf die Reaktionen der Schwestern ankommen, und die beiden wurden von mir angesprochen.
    »Wo sind sie?«
    Olivia und

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