Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0905 - Sendboten des Alles-Rads

Titel: 0905 - Sendboten des Alles-Rads Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
helfen, leiten wir den Untergang ein. Die ersten, die darunter zu leiden haben, werden die Völker der Wynger sein."
    „Wem wollen Sie helfen?" fragte Courselar. „Und warum sollten wir Wynger das Problem nicht allein lösen können?"
    „Wir wollen dem Alles-Rad helfen", sagte Rhodan ruhig.
    „Sie sind töricht", rief Courselar. Er sprang auf. „Was Sie da sagen, ist grotesk und unvorstellbar."
    „Das ist noch nicht alles", fuhr Rhodan fort, entschlossen, dem Kommandanten den endgültigen Stoß zu versetzen. „Die Wynger werden nicht allein mit dieser Aufgabe fertig, weil das Alles-Rad identisch ist mit dem Roboter Laire, der die Völker der Wynger seit Jahrtausenden manipuliert."
    Die Wangen des Kommandanten wirkten plötzlich eingefallen. Sein Gesicht sah grau und müde aus. ‘ „Diese Lügen werden Sie mit dem Leben bezahlen", erklärte Courselar mit heiserer Stimme.
    „Es sind keine Lügen", entgegnete Plondfair. „Wir können es beweisen. An Bord der BASIS befindet sich eine weitere Berufene. Demeter heißt sie. Lassen Sie sie rufen und sprechen Sie mit ihr. Demeter wird alles bestätigen."
    Courselar drückte eine Taste. Vier. bewaffnete Männer hasteten herein.
    „Abführen", befahl er.
     
    *
     
    Courselar zürnte sich selbst.
    Ihm mißfiel vor allem, daß er die Kontrolle über sich verloren und sich von Gefühlen hatte leiten lassen. Er suchte keine Entschuldigung für sein Verhalten. Das war nicht seine Art. Er bemühte sich vielmehr, so schnell wie möglich zu kühlem, logisch fundierten Denken zurückzukehren.
    Die Behauptungen Rhodans waren ungeheuerlich und wühlten ihn bis iris Innerste auf.
    Das Alles-Rad sollte ein Roboter sein?
    Ein Mann, der so etwas sagte, hatte entweder den Verstand verloren, oder er war ein Psychologe, der log, weil er seinen Gegenspieler damit zermürben oder gar vernichten wollte.
    Courselar saß wie erstarrt hinter seinem Kommunikationstisch. Er hätte angeordnet, daß niemand ihn stören durfte. Er wollte in Ruhe nachdenken, ohne durch irgend jemanden abgelenkt zu werden.
    Immer wieder fragte er sich, ob Rhodan unter geistiger Verwirrung litt, und jedesmal wies er diese Möglichkeit weit von sich. Rhodan, der sich als Terraner bezeichnete, hatte auf ihn den Eindruck eines überaus intelligenten Mannes gemacht, der genau wußte, was er sagte.
    Führte Rhodan einen psychologischen Krieg gegen ihn?
    Auch diese Möglichkeit verneinte er, da er dafür kein Motiv entdeckte. Die militärische Situation wäre nicht durch einen solchen Feldzug zu lösen gewesen. Darüber mußte sich auch Rhodan klar sein. - Wo aber lag dann die Antwort auf die quälende Frage, weshalb Plondfair und Rhodan diese Behauptung aufgestellt hatten?
    War es die Wahrheit?
    Courselar spürte, daß er unter der psychischen Last zusammenzubrechen drohte. Noch war er nicht bereit, als wahr anzusehen, daß die wyngerischen Völker über Jahrtausende hinweg-oder noch viel länger-einen Roboter als gottähnliches Wesen verehrt und nach seinem Willen gehandelt hatten.
    Der Kommandant versuchte, sich vorzustellen, wie die Öffentlichkeit reagieren würde, wenn er die Aussagen Rhodans an die Presse weitergab und diese sie herausbrachte.
    Erschrocken unterbrach er seine Überlegungen, als er sich klar darüber wurde, daß die meisten Wynger förmlich zusammenbrechen würden. Die Zivilisation der Wynger würde in sich zusammenstürzen. Niemand würde sich noch um Verordnungen, Gesetze und Bestimmungen kümmern. Man würde die Kryn mitsamt ihrer im Namen des Alles-Rads erbauten Einrichtungen hinwegfegen und einen Ausweg in der Anarchie suchen. Das Chaos war, das sichere Ende.
    Courselar streckte eine Handnach einer Taste aus. Er hielt sie in der Schwebe.
    In diesen Sekunden hing das Leben Rhodans und das Plondfairs an einem seidenen Faden.
    Der Gedanke schoß Courselar durch den Kopf, daß alle gefährlichen Entwicklungen von vornherein vermieden wurden, wenn Rhodan ‘und Plondfair starben. Dann waren sie nicht mehr in der Lage, ihre Behauptungen zu verbreiten.
    Würde dann aber wirklich Ruhe einkehren?
    Waren Rhodan und Plondfair nicht vielleicht nur die Vorboten eines Sturms, der über die wyngerischen Völker kam?
    Courselar zog die Hand zurück.
    Er fragte sich, ob es überhaupt möglich war, diesen Sturm aufzuhalten" oder ob es nur noch darauf ankam, ihn in kontrollierte Bahnen zu lenken?
    War es nicht genau das, was Rhodan wollte?
    Ein Blinklicht leuchtete vor ihm auf. Unwillkürlich schaltete der

Weitere Kostenlose Bücher