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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erschießen", sagte er.
    „Richtig", bestätigte der Robotologe, „aber erst, als der Anske ihn schon fast erreicht hatte. Der Roboter erschoß den Ansken, aber dieser stürzte sterbend über ihn und begrub ihn unter sich. Der Roboter war nicht fähig, sich selbst zu befreien. Dazu reichten seine Kräfte nicht mehr aus. Er wurde erst wieder aktiv, als wir den Anskenkörper zurückzogen."
    Schweigend setzte der Olliwyner die Untersuchung des Roboters fort. Die fremdartige Konstruktion zog ihn derartig in seinen Bann, daß er die Fragen Yaals überhörte. Schließlich stieß dieser ihn an. Verwirrt richtete Galto sich auf.
    „Was ist denn?" fragte er. „Warum stören Sie mich?"
    „Weil wir nicht hier sind, um altertümliche Roboter zu untersuchen, sondern weil wir wissen wollen, wo Dorania geblieben ist."
    „Das Wort altertümlich beinhaltet eine negative Kritik", erwiderte der Robotologe. „Jedenfalls in diesem Zusammenhang. Es wäre aber völlig verfehlt, diese Konstruktion als altertümliche- Lösung zu bezeichnen. Das Gegenteil ist richtig. Wir können von dem Konstrukteur dieser Maschine ungeheuer viel lernen."
    „Geht das noch länger so weiter?" fragte Yaal ärgerlich.
    „Sind Sie der Ansicht, daß dieser Roboter so unwichtig ist, daß wir ihn außer acht lassen können?"
    erwiderte Quohlfahrt angriffslustig. „Woher wissen Sie, daß in diesem Roboter nicht die Antwort auf den Verbleib von Dorania liegt?"
    Gavro Yaal wurde nachdenklich. Er rieb sich die fleischige Nase.
    „Entschuldigen Sie", sagte er dann. „Ich war wohl etwas ungeduldig. Dabei haben Sie recht. Der Roboter kann nicht zufällig hier sein. Die Ansken oder deren Vorfahren haben ihn nicht gebaut. Sie hätten vermutlich eine andere Konstruktion bevorzugt."
    „Sie haben nicht die technischen Fertigkeiten, so etwas zu konstruieren", ergänzte Quohlfahrt. „Dazu fehlen ihnen noch entscheidende Kenntnisse."
    „Also muß ein anderer diesen Roboter hier zurückgelassen haben", stellte Gavro Yaal fest. „Aber das muß nicht unbedingt etwas zu bedeuten haben. Der Roboter kann auch zufällig in dieser Höhle gewesen sein."
    „Das werden wir herausfinden." Quohlfahrt schaltete das Videosystem seines Pickelhelms ein und nahm Verbindung mit der TUNDRA auf. Er rief ein Bergungskommando, das den Roboter abholen sollte, damit er ihn später mit den technischen Mitteln an Bord des Raumschiffs untersuchen konnte.
    „Eins ist mir noch unklar", sagte Gavro Yaal, als Quohlfahrt das Gerät ausgeschaltet hatte. „Wieso ist der Anske in die Höhle gekrochen?"
    „Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Ich habe eine Antwort, aber ich weiß nicht, ob sie auf die Ansken zutrifft. Ich kann sie nur von dem Verhalten der terranischen Bienen ableiten, das in dem Verhalten vieler verwandter Arten auf zahlreichen Planeten unserer Galaxis eine Parallele findet."
    „Sagen Sie es schon. Vielleicht ist die Antwort richtig."
    „Die Bienenvölker teilen sich nach einer bestimmten Zeit, wenn ihre Zahl zu groß geworden ist. Dann zieht die Königin mit ihrem Gefolge woanders hin. So wie es bei Dorania auch war. Das Problem ist, eine neue Unterkunft zu finden. Dazu werden Kundschafter ausgeschickt. Diese Kundschafter untersuchen Höhlungen, wo immer sie sie finden. Sie kehren dann zu ihrem wartenden Volk zurück und berichten. Sie schildern die Vorzüge der Unterkunft, die sie anzubieten haben, und das Volk entscheidet sich für eines der Angebote. So könnte es hier auch sein.
    Vermutlich werden wir noch viele verendete Ansken in den Höhlen und Felseinschnitten finden, die es hier überall gibt."
    „Hoffentlich hocken nicht überall Roboter, die alles abknallen, was sich ihnen nähert."
    „Bestimmt nicht", entgegnete Quohlfahrt. „Ich fürchte jedoch, daß es noch eine Reihe von anderen Gründen dafür gibt, daß die Ansken in diesem Gebiet sterben. Leider weiß ich noch nicht, welche das sind."
    Er stutzte, griff sich an den Pickelhelm und blickte auf eine farbige Projektion, die sich direkt vor seinen Augen bildete. Gavro Yaal sah, daß sie den Kopf einer blonden Frau darstellte.
    Galto Quohlfahrt war wie verwandelt. Seine Augen leuchteten. Er lächelte zuvorkommend und plauderte scherzend mit der Frau, als sei er allein mit ihr auf Datmyr-Urgan.
    „Darf man wissen, was die TUNDRA uns mitzuteilen hat?" fragte Gavro Yaal gereizt, als einige Minuten verstrichen waren und der Olliwyner keinerlei Bereitschaft zeigte, das Gespräch zu beenden.
    Verdutzt blickte

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