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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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stiegen wortlos von der Plattform herunter und setzten sich in die Andrucksessel.
    Die Techniker klappten die Kuppel zu. Sie bestand aus einem grüngetönten Material, durch das alle Farben der Außenwelt verändert wirkten.
    Die Techniker bestrichen die Kanten des Materials mit einem Dichtungsmittel.
    Plondfair sah sich in der Kuppel um. Der Raum war so eng, daß erden Sessel nur reit Mühe verlassen konnte. Ein Schott, durch das er ins Schiffsinnere kommen konnte, gab es nicht. Eine Wand aus grünlichem Wyngmetall schirmte Demeter und ihn von allen wichtigen Anlagen ab, so daß er später nicht in der Lage sein würde, den Kurs des Schiffes zu verändern.
    „Wir sitzen in der Falle", sagte Demeter mit gepreßter Tatimme. „Endgültig."
    Ihre Hände krampften sich um die Lohne des Sessels, Plondfair sah ihr en, daß sie dicht davor war, sich gegen die Kuppel zu werfen und Wimbey zu bitten, sie herauszulassen.
     
    *
     
    Galto „Posbi" Quohlfahrt schnitt eine Grimasse, als das Funkgerät ansprach.
    Anja Veronese blickte ihn fragend an.
    „Wir melden uns lieber nicht", sagte er, „sonst werden wir zurückgepfiffen."
    Er landete auf dem Grund der Schlucht neben einem toten Ansken. Das Wesen hatte einige vernarbte Wunden am Hinterkopf. Hier war der Chitinpanzer von einer gezackten Waffe getroffen, aber nicht völlig durchbrochen worden. Risse waren entstanden, die wieder zugewachsen waren.
    Quohlfahrt zählte neun Ansken, von denen einige in die Schlucht gestürzt waren und sich dabei schwere Verletzungen zugezogen hatten. Er stieß ein abgebrochenes Bein mit dem Fuß an.
    „Die Frage ist, ob sie schon tot waren, als sie hier unten ankamen, oder ob sie an den Verletzungen gestorben sind, die sie sich beim Aufprall zugezogen haben."
    Anja öffnete ihren Raumhelm, der ihr nun ebenfalls lästig wurde.
    „Ich glaube, daß sie schon vorher tot waren. Aus welchem Grund sollten sonst neun Ansken in die Schlucht stürzen? Ich habe da oben keine Kampfspuren gesehen. Daher glaube ich, daß auch diese Ansken Schutz suchen wollten. Doch das ist es nicht, was ich hier so interessant finde. Fällt Ihnen nichts auf?"
    Quohlfahrt schüttelte den Kopf.
    „Nein, nichts."
    „Aber vielleicht würde Ihnen etwas auffallen, wenn Sie die Ansken mal ansehen würden und nicht immer nur mich, Sie verunglückter Weiberheld."
    „Es ist aber weitaus erfreulicher, Sie zu betrachten, als die Ansken. Allerdings..." Er wandte sich den Toten zu und wurde ernst. „Sie sind älter als die anderen, die ich gesehen habe."
    „Genau das ist es, was mir auch aufgefallen ist. Alle Ansken sind älter als jene, die weiter vom Mittelpunkt des Tales entfernt sind. Vielleicht ist es Zufall, vielleicht aber auch nicht. Wir sollten uns gar nicht erst lange aufhalten, sondern weiterfliegen. Ich möchte wissen, ob die nächsten Ansken, auf die wir stoßen, noch älter sind."
    Anja holte einige Untersuchungsgeräte aus den Taschen ihres Schutzanzugs und führte sie flüchtig an den Leichen entlang, während sie Galto einige Erklärungen gab.
    „Ich erwarte nichts", sagte sie. „Und die Sonden zeigen auch nichts an. Wenn die Ansken irgendeiner bekannten Strahlung ausgesetzt gewesen wären, dann müßten Spuren davon geblieben sein. Es sind aber keine da. Es ist genauso wie bei den anderen Ansken, die wir gefunden haben."’ Sie verstaute die Geräte wieder in den Taschen und stieg auf, ohne Quohlfahrt vorher zu verständigen. Er folgte ihr wortlos. Als er die Schlucht verließ, blickte er zum Rand des Tales hinüber, wo er einen Teil der kugelförmigen TUNDRA sehen konnte. Von dort her näherten sich ihm winzige Gestalten. Er war sich dessen sicher, daß es Forschungsroboter waren, die von Gavro Yaal eingesetzt wurden.
    Anja Veronese versank bereits wieder in einer anderen Schlucht. Er schloß sich ihr eilig an, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Die Schlucht verlief in nordsüdlicher Richtung und zeigte damit genau auf das Zentrum des Tales des Ursprungs. Etwa alle zwanzig Meter lag ein toter Anskenkörper, so. daß Quohlfahrt eine langgestreckte Kette von Insektenwesen sah, die bis an das Ende der Schlucht reichte.
    Die Radiologin ließ sich in niedriger Höhe langsam nach Norden treiben. Quohlfahrt schloß zu ihr auf. „Sehen Sie sich das an", sagte sie. „Je weiter wir vordringen, desto älter sind die Ansken. Daraus ergibt sich ein ganz anderes Bild als bisher. Unsere Annahme, daß sich die Ansken vor der tödlichen Gefahr verkrochen haben, kann

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