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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nieder, bevor er reagieren konnte. Dann warf er sich auf den anderen, der inzwischen nach seiner Waffe gegriffen hatte. Zurückfahrend wollte der Kryn Platz gewinnen, doch Demeter stellte ihm ein Bein, so daß er das Gleichgewicht verlor und nach hinten stürzte. Plondfair packte die Hand mit der Waffe und drehte sie zur Seite.
    Der Kryn schrie auf und ließ den Lähmstrahler los. Er versuchte, aus der Zelle zu entkommen, doch der Berufene schoß auf ihn, und er blieb paralysiert auf dem Boden liegen. Plondfair zog ihn an den Beinen weiter in die Zelle herein, lähmte den anderen Wächter, obwohl dieser schon bewußtlos war, und verließ zusammen mit Demeter den Raum. Diese hatte sich inzwischen ebenfalls bewaffnet.
    Leise klickend fiel die Tür hinter ihnen zu.
    „Eigentlich ging das viel zu leicht", sagte Plondfair.
    „Sei froh, daß es nicht schwerer war", entgegnete sie. „Das dicke Ende kommt noch."
    Sie eilten einen Gang entlang, der etwa vierzig Meter lang war. Zahlreiche Türen zweigten links und rechts von ihm ab. Einige von ihnen waren mit Glasscheiben versehen. Plondfair sah, daß sich Kryn dahinter aufhielten. Er duckte sich und kroch an den Türen vorbei, daß die Kryn ihn nicht bemerkten. Demeter wartete ab, bis die Kryn ihr den Rücken wandten und eilte dann aufrecht an den Türen vorbei.
    „Du solltest nicht so leichtsinnig sein", sagte Plondfair vorwurfsvoll.
    Sie lächelte selbstsicher.
    „Für den Fall, daß sie aufmerksam werden, haben wir immer noch die Lähmstrahler."
    „Und lösen damit vorzeitig einen Alarm aus. Vergiß nicht, daß es nicht genügt, hier herauszukommen.
    Draußen beginnen die Schwierigkeiten erst. Wir müssen auf Starscho untertauchen, und das können wir nicht, wenn die Kryn uns zu dicht auf den Fersen sind."
    „Na schön", erwiderte sie einlenkend. „Ich werde vorsichtiger sein."
    Sie hatten den Zugang zu einem Antigravlift erreicht, dessen Transportschacht durch eine gläserne Wand in zwei Röhren geteilt wurde. Nachdem Plondfair sich davon überzeugt hatte, daß sich niemand darin aufhielt, stiegen sie hinein und ließen sich nach unten tragen. Als sie den Erdgeschoßausgang erreichten, fuhr Plondfair zurück, Demeter drängte ihn jedoch ungewollt aus dem Schacht.
    Unmittelbar vor ihnen befanden sich vier Kryn. Diese wandten ihnen jedoch den Rücken zu und entfernten sich von ihnen, wobei sie über ein religiöses Thema debattierten. Sie näherten sich einem älteren Kryn, der Plondfair und Demeter mit geweiteten Augen anstarrte.
    Plondfair hatte keine andere Wahl. Er paralysierte alle fünf Kryn, bevor einer von ihnen Alarm schlagen konnte.
    „Weiter", sagte Demeter, als er zögernd stehen blieb. „Wir haben keine Zeit, sie zu verstecken."
    „Sobald man sie entdeckt, weiß man, daß wir ausgebrochen sind."
    „Das läßt sich nicht ändern. Wir können sie nicht hinter eine von diesen Türen schleppen. Jeden Moment können weitere Kryn kommen."
    „Also weiter", entschied er.
    Sie befanden sich in einem Vorraum. Durch ein offenes Bogentor führte ein Gang bis in einen Alles-Rad-Tempel. Von dort her wehte ihnen der Geruch brennender Dufthölzer entgegen. Die beschrifteten Türen neben und hinter ihnen zeigten ihnen an, daß sie einen Bereich betreten hatten, der einen Übergang vom Gefängnis zum Zentraltempel bildete. Plondfair war sich dessen sicher, daß die Kryn eine große Aktion vorbereiteten, bei der sie später in diesem Tempel das Alles-Rad-Urteil bekanntgeben wollten. Plondfair hörte, daß einer der Kryn im Tempel sang. Es war ein Gesang, der zum Heilungsritual gehörte und die psychischen Kräfte der Heilungssuchenden wecken sollte.
    „Wir gehen durch den Tempel", schlug er vor.
    Demeter war sofort einverstanden. Sie hatte ebensowenig gewußt wie er, daß es überhaupt möglich war, durch den Tempel zu entkommen. Offenbar fühlten sich die Kryn so sicher, daß sie nicht mit einer Flucht ihrer Gefangenen rechneten.
    Plondfair und Demeter eilten über den Gang bis in den Tempel. Hier versteckten sie sich hinter einer Statue und blickten sich um. Der singende Kryn hielt sich allein im Tempel auf. Er war damit beschäftigt, Kerzen anzuzünden.
    „Er übt nur", sagte der Lufke verblüfft.
    „Das muß auch für einen Kryn hin und wieder mal sein", entgegnete sie. Der Ausgang des Tempels lag in verlockender Nähe vor ihnen. Nur noch wenige Schritte trennten sie von ihm, und der singende Kryn wandte ihnen den Rücken zu. Plondfair blickte in den Gang

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