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0906 - Das Gericht der Kryn

Titel: 0906 - Das Gericht der Kryn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück. Hinter ihnen .war alles ruhig. Noch hatte niemand bemerkt, was geschehen war.
    Er richtete den Lähmstrahler auf den Kryn und ging zusammen mit Demeter los. Ein dicker Teppich machte ihre Schritte lautlos. Sie erreichten den Ausgang und blieben aufatmend hinter einem Vorhang stehen.
    Plondfair sah, daß der Stoff vom Luftzug leicht bewegt wurde. Zahlreiche Geräusche zeigten ihm an, daß sich Menschen in ihrer Nähe aufhielten. Er hörte, wie sie miteinander redeten. Kinder lachten. Vogelstimmen ließen ihn vermuten, daß vor dem Tempel ein Park lag.
    Demeter schob den Vorhang ein wenig zur Seite, so daß sie durch einen Spalt nach draußen sehen konnte.
    „Zwei Wächter", bemerkte sie flüsternd. „Und eine Energieschranke."
    Sie wich zur Seite und ließ Plondfair hindurchsehen. Die beiden Wachen standen breitbeinig im Torbogen des Ausgangs. Sie verschränkten die Arme hinter dem Rücken und blickten in einen blühenden Park hinaus. Sie zu überwinden, würde nicht weiter schwierig sein. Im Torbogen aber funkelten die Projektoren einer Energiefeldschranke. Die Schranke balzte sich augenblicklich auf, wenn jemand eine Strahlwaffe benutzte, um damit die Wachen zu überwinden.
    „Wir müssen sie niederschlagen", sagte der Berufene. „Anders geht es nicht."
    „Einverstanden. Ich nehme den linken."
    „Es muß schnell gehen, damit wir im Park untertauchen können, bevor ihnen jemand zur Hilfe kommt."
    „Das ist mir klar." Demeter schob den Vorhang noch weiter zur Seite, so daß sie hindurchtreten konnten.
    Lautlos näherten sie sich den beiden Wächtern. Draußen liefen einige spielende Kinder vorbei. Sie blickten zu ihnen herein, wurden jedoch nicht aufmerksam. Lachend eilten sie weiter, ohne sich darum zu kümmern, daß jemand nach ihnen rief und sie aufforderte, zurückzukommen. Ein Roboter bewegte sich zwischen den Blumen und entfernte Unkraut. Vor einer metallenen Statue kauerte eine Frau in demütiger Haltung und meditierte.
    Nichts deutete auf eine Gefahr für Demeter und Plondfair hin. Der Lufke gab Demeter ein Handzeichen, als er angreifen wollte. Sie hob ebenfalls die Hand, dann stürzten sie sich von hinten auf die Wachen. Diese wirbelten jedoch plötzlich herum, als wüßten sie ganz genau, was hinter ihnen vorging. Doch sie überraschten Demeter und Plondfair nicht.
    Der als Kämpfer geschulte und trainierte Plondfair überwältigte seinen Gegner in wenigen Sekunden, während Demeter den zweiten Wächter beschäftigte. Sie war nicht kräftig genug, ihn zu betäuben, hinderte ihn jedoch daran, gegen Plondfair vorzugehen.
    Der Berufene kam ihr zur Hilfe und schlug den Wächter mit einem gezielten Fausthieb zu Boden.
    Jetzt erst wurden einige Männer und Frauen im Park aufmerksam. Sie wandten sich ihnen zu und lächelten.
    Mit ihrer Reaktion verblüfften sie Plondfair. Er hatte damit gerechnet, daß sie schreien würden.
    Zusammen mit Demeter trat er aus dem Tempel heraus, als sich plötzlich ein rötlich schimmerndes Energiefeld um sie aufbaute.
    Hinter einem Busch trat der Kryn Wimbey hervor. Händereibend näherte er sich ihnen, während sie wie erstarrt vor Überraschung auf der Stelle ständen. Plondfair streckte einen Arm aus und berührte das Energiefeld.
    Blaue Blitze zuckten um seine Fingerspitzen, und er riß die Hand aufschreiend wieder zurück. Er sah, daß viele Männer, Frauen und Kinder von allen Seiten auf sie zuliefen. Sie durchbrachen Absperrungen und stürmten an Wächtern vorbei bis zu einer zweiten Kette von Wachen, die Wimbey um den Tempel herum aufgestellt hatte.
    „Sie haben es gewußt", sagte Demeter stammelnd. „Die ganze Zeit über haben sie gewußt, was wir taten.
    Sie haben uns hier erwartet."
    Einer der Büsche teilte sich, und die Objektive einer Karnera tauchten auf. Hinter ihnen standen mehrere Männer und Frauen, die sichtlich erregt in hochgehaltene Mikrophone sprachen.
    Plondfair wurde übel, als er erkannte, daß das Ende ihrer Flucht über die Fernsehstationen von Starscho bis in die Weiten des Universums übertragen wurde.
    Wirnbey genoß seinen Auftritt. Er triumphierte, da sein Plan aufgegangen war. Die verurteilten Boten des Alles-Rads wurden lächerlich gemacht und von einer johlenden Menge verhöhnt. Wimbey schien davon überzeugt zu sein, daß die Gefahr für die wyngerische Zivilisation und die Kryn nunmehr beseitigt war. Plondfair und Demeter erkannten, daß ihre Flucht ein schwerer Fehler gewesen war, der ihre Glaubwürdigkeit

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