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0907 - Das Weltraumbaby

Titel: 0907 - Das Weltraumbaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wandte sich schweigend ab. Er gab seinen Freunden, die längst um das Podium herumstanden, einen Wink. Dann zerrte er den Terraner hinter sich her. Ein Ring von Männern und Frauen schirmte Rhodan nach allen Seiten ab. Plötzlich war auch Joscan Hellmut da. Neben ihm ging Bjo Breiscoll. Sie sahen den ehemaligen Kommandanten der SOL nicht an. Aber sie wichen auch nicht zur Seite, als sich ihnen die ersten Solgeborenen in den Weg zu stellen versuchten.
    „Laßt ihn hier!" schrie jemand mit überschnappender Stimme. „Laßt ihn bei uns, und wir werden ihn lehren, wie man Versprechen zuhalten hat."
    Gavro Yaal zischte einen Befehl, und verwundert stellte Rhodan fest, daß seine Begleiter bei aller Vorfreude ihr stets vorhandenes Mißtrauen keine Sekunde lang vergessen hatten: Plötzlich hielten sie Paralysatoren in den Händen. Nur Bjo Breiskoll war unbewaffnet. Joscan Hellmut mit einer Waffe in der Hand zu sehen, war fast ein Schock.
    Für einen Moment fühlte Rhodan sich schuldig. Mit seiner Forderung, die ebenso ungerecht wie absurd war, hatte er die Solgeborenen zu einem Verhalten getrieben, das in krassem Widerspruch zu der Weltanschauung dieser Menschen stand.
    Tätliche Auseinandersetzungen dieser Art hatte es bei ihnen noch niemals gegeben.
    Aber immerhin war eines erreicht: Der eigenartige Bann, unter dem die Solaner in den letzten Tagen gestanden hatten, war von ihnen gewichen. Sie reagierten wieder normal, sie wirkten nicht länger teilnahmslos, eingesponnen in eine fast unnatürliche Freude.
    Man brachte Rhodan aus der Halle. Die Paralysatoren gelangten nicht zum Einsatz. Die bloße Tatsache, daß sie von ihresgleichen in dieser Weise bedroht wurden, ließ die Solaner vor direkten Angriffen zurückschrecken.
    Draußen kümmerte sich kaum jemand um Rhodan und seine Beschützer. Die Solaner waren noch nicht fähig, ihrem Zorn gezielt Ausdruck zu verleihen. Was in der Halle geschehen war, ließ sich auf spontane Reaktionen zurückführen. Bis massive Protestaktionen stattfanden, konnten noch Stunden vergehen. Gavro Yaal allerdings würde nicht so lange warten.
    Sie nahmen den Weg in die Kommandozentrale im Mittelteil der SOL.
    Perry Rhodan ging gelassen zwischen den Männern und Frauen dahin. Je länger sie unterwegs waren, desto deutlicher wurden der Haß und die Verachtung spürbar, die die Solaner ihm entgegenbrachten. Nur Joscan Hellmut wirkte etwas nachdenklich. Bjo hatte sich völlig in sich verkapselt.
    In der Zentrale befand sich nur die übliche Anzahl von Menschen, die die normalen Funktionen zu überwachen hatten. Auf den ersten Blick war das Bild dem Terraner vertraut. Auf den zweiten wirkte es deprimierend. Er sah nur junge Gesichter das hätte ihn nicht gestört, aber alle diese Menschen wandten sich schweigend nach ihm um und musterten ihn. Die Abneigung, die ihm hier entgegenschlug, war fast körperlich spürbar.
    Unwillkürlich sah er zu dem Platz hinüber, auf dem sonst Mentro Kosum gesessen hatte - der Solaner, der das Amt des Emotionauten übernommen hatte, wirkte wie ein Fremdkörper. Rhodan kannte den Mann. Er hatte eine harte Ausbildung hinter sich, und es war zu hoffen, daß er die SOL auch in schwierigen Situationen gut über die Runden bringen würde. Aber im Moment sah es eher so aus, als werde er unter der Last der Verantwortung zusammenbrechen. Die SERT-Haube schwebte über ihm. Der junge Pilot war sehr blaß. Er sah erschreckend zerbrechlich aus. Rhodan wußte, daß dieser Eindruck daher rührte, daß er ihn aus seinen Gedanken mit Kosum verglich. Aber das Bild blieb in seinem Gedächtnis haften.
    „Fangen wir also an", sagte Gavor Yaal rauh, und Rhodan schob seine Erinnerungen zur Seite. „Was verlangen Sie, Rhodan?"
    Er lächelte freundlich.
    „Sie haben es doch gehört. Wir werden SENECA in die BASIS hinüberbringen."
    „Das ist völlig unmöglich!" fuhr Yaal empört auf. „Wie soll das funktionieren? Und was wird aus der SOL? Sie wissen ganz genau, daß das Schiff ohne SENECA nichts mehr wert ist."
    „Natürlich weiß ich das."
    „SENECA und die SOL gehören zusammen. Sie können so etwas nicht tun. Es ist ein hinterhältiger Trick, nichts weiter! Sie haben uns versprochen, die SOL an uns zu übergeben..."
    „Ich habe mein Versprechen gehalten", fuhr Rhodan grob dazwischen.
    „Das kommt davon, wenn man einem Terraner vertraut", bemerkte jemand schräg hinter Yaal bitter.
    Rhodan sah den Mann nachdenklich an. Er war nicht überrascht darüber, Gral Oyssario in dieser

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