0907 - Das Weltraumbaby
Gruppe zu sehen.
„Halten Sie es wirklich für richtig; in diesem Zusammenhang von Vertrauen zu sprechen?" fragte er abweisend. „Was verstehen Sie überhaupt darunter? Sie verlangen von uns, daß wir Ihnen dieses Schiff schenken.
Sie sind nicht bereit, dafür etwas zu geben."
„Wir haben keine Reichtümer!" wandte Oyssario wütend ein.
„Niemand verlangt, daß die Solaner die SOL bezahlen sollen. Wir wissen, daß Ihnen das unmöglich wäre.
Darum haben wir für die Übergabe keine weiteren Bedingungen aufgestellt. Aber SENECA gehört weder Ihnen noch den Menschen in der BASIS. SENECA ist Eigentum der ganzen Menschheit. SENECAS Wissen ist unersetzlich und unerschöpflich. Wir können es nicht entbehren."
„Sie wollen das Gehirn für Ihre eigenen Zwecke einsetzen", warf Oyssario dem Terraner vor. „Es ist Ihnen völlig gleichgültig, was aus uns wird. Ich hätte es gleich wissen Sollen. Sie hatten niemals die Absicht, uns SENECA zu lassen. Sie wissen, daß wir keine Wahl haben. Gut, Sie können uns zwingen, SENECA herauszugeben. Aber Sie werden es nicht wagen, das Gehirn aus der SOL herauszuschneiden, Rhodan. Das wäre Mord! Sie würden die Bewohner dieses Schiffes zum Tode verurteilen!"
„Allerdings", nickte Rhodan freundlich. „Dieses Risikos bin ich mir voll bewußt."
Joscan Hellmut sah aus, als wollte er eine verzweifelte Bitte formulieren. Der Aktivatorträger kam ihm zuvor.
„Auch die Freiheit hat ihren Preis", sagte er hart. „Geben Sie SENECA heraus - dann sind Sie frei. In jeder Beziehung. Sie wollten ums Verrecken die Verantwortung selbst übernehmen. Das können Sie nun tun. Es stimmt nicht, daß alles Leben in der SOL erlöschen muß, wenn SENECA weggebracht wird. Sie haben immer noch genug technische Möglichkeiten, um den Verlust auszugleichen. Es wird Zeit brauchen. Sie werden auch Hilfe nötig haben.
Sie befinden sich damit in einer Position, mit der sich die allermeisten Völker in diesem Universum abfinden müssen. Sie werden gezwungen sein, um Ihre Existenz zu kämpfen - genau wie all die anderen Intelligenzen, die sich um den Bestand ihrer Welt zu kümmern haben."
Er sah Gavro Yaal an.
„Mit der Traumreise und dem konfliktfreien Dasein fern aller planetarischen Nöte werden Sie dann -allerdings warten müssend°, fuhr er fort. „Aber das kann mir persönlich nicht einmal leid tun. Es scheint, als hätten wir Terraner es versäumt, Ihnen allen einige wichtige Erkenntnisse zu vermitteln. Ich bin mir dessen bewußt, daß wir in diesem Punkt versagt haben. Nun werden Sie Gelegenheit haben, Ihre Kenntnisse über gewisse Aspekte des Lebens auf eine sehr natürliche Weise zu erweitern."
Er straffte sich und lächelte kalt.
„Sollte Ihnen das als zu unbequem erscheinen, so haben Sie immer noch die Möglichkeit, die SOL zurückzugeben. Dann bleibt SENECA an Bord. Und Sie werden uns begleiten. Es ist keine optimale Lösung. Ich wäre froh, wenn ich mich nicht weiter mit Ihren Problemen beschäftigen müßte."
„Sie brauchen nur auf diese unsinnige Forderung zu verzichten", sagte Yaal hitzig. „Dann sind Sie uns los."
„Ich lasse Sie nicht mit SENECA davonfliegen."
„Aber warum denn nicht?" stieß Yaal verzweifelt hervor.
„Wissen Sie das wirklich nicht?" fragte Rhodan verwundert. „SENECA gehört der Menschheit, das sagte ich bereits. Sie haben sich von der Menschheit losgesagt..."
„Das stimmt nicht!"
Rhodan sah Joscan Hellmut ausdruckslos an. Einwände von dieser Seite waren das einzige, was er jetzt fürchtete.
„Was stimmt dann?"
„Wir sind ein Teil der Menschheit", sagte - Hellmut bedächtig. „Daran wird sich niemals etwas ändern."
„Das mag Ihre Überzeugung sein", nickte der Terraner traurig. „Aber sprechen Sie diesmal auch für die Solgeborenen, Josc? Ich bin jetzt seit zwei Tagen in diesem Schiff. Ich möchte niemandem an Bord mangelnde Gastfreundschaft vorwerfen, denn das wäre in der Tat ungerecht. Es geht um etwas ganz anderes. Ich habe den Verdacht, daß Sie nicht nur gewisse Lesestoffe aus dem Alltag der Solaner zu verdrängen versuchen, sondern, konsequent damit beschäftigt sind, die Erinnerungen, die andere sich Ihren bisherigen Bemühungen zum Trotz noch über die Heimat der Menschheit bewahrt haben, Stück für Stück auszumerzen. Soweit es Sie, die Erwachsenen, betrifft, können Sie natürlich frei entscheiden, wie Sie sich der Erde gegenüber verhalten wollen. Aber wenn schon in den Lehrstoffen für sechsjährige Kinder der Name
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