0907 - Das Weltraumbaby
einem Unschuldigen?"
Rhodan sah den Solaner ausdruckslos an. Er schwieg.
„Sie werden herüberkommen und SENECA; den Befehl erteilen, alle Maßnahmen rückgängig zu machen", sagte Terph hart. „Und Sie werden die SOL an uns übergeben, offiziell und ohne jeden Rückhalt. Tun Sie es nicht, werde ich Joscan Hellmut töten. Hoffen Sie nicht darauf, daß ich es mir im letzten Moment anders überlegen könnte."
Rhodan sah den Kybernetiker an, und Joscan Hellmut erwiderte den Blick.-Der Solgeborene hatte Angst, aber er gab sich Mühe, sie zu verbergen. Rhodan wollte ihm beruhigend zunicken, da entstand hinter Terph und Hellmut Tumult. Stimmen schrien durcheinander, dann erklang ein scharfer Befehl. Plötzlich tauchte Douc Langur auf dem Bildschirm auf.
„Es tut mir leid, Perry Rhodan", pfiff er aufgeregt. „Aber wenn schon vom Töten die Rede ist, sollten diese Leute sich den Richtigen aussuchen, um ihre Drohungen wahrzumachen. Es ist in diesem Fall meine Pflicht, dafür zu sorgen, daß die SOL nicht länger als nötig aufgehalten wird." ‘ Rhodan kniff die Augen zusammen. Terph und Joscan Hellmut beachteten ihn gar nicht mehr. Sie sahen Douc Langur entgeistert an.
„Schon gut, Douc", sagte der Terraner gedehnt. „Ich werde die Forderungen der Solaner erfüllen."
Als er sich umdrehte, begegnete er verständnislosen Blicken. Er ging, hastig davon.
Er nahm niemanden mit in die SOL. Während des kurzen Fluges überlegte er, was Douc Langur wohl herausgefunden haben mochte. Es würde nicht einfach sein, mit dem Forscher allein zusprechen. Er fragte sich auch, ob der Forscher nicht leichtsinnig das Vertrauen der Solgeborenen aufs Spiel gesetzt hatte. Douc Langur hatte nichts mit Rhodans Verhalten den Solanern gegenüber zu tun, aber wie sollte man das diesen aufgebrachten Menschen beweisen?
Fast nebenbei registrierte er, daß Terph ihn in demselben Hangar erwartete, durch den er zusammen mit Gavro Yaal in die SOL zurückgekehrt war.
„Das wird wohl der Eingang für Besucher", murmelte er vor sich hin. Dann fiel ihm ein, daß die SOL wenn es nach den Wünschen ihrer Bewohner ging - in Zukunft kaum Besucher zu sehen bekommen würde.
„Bringen wir es hinter uns", sagte er zu sich selbst, als die Schleuse des Beiboots sich vor ihm öffnete.
Terph erwartete ihn. Er stand gut zwanzig Meter vom Fuß der Rampe entfernt. Drei Dutzend junge Männer und Frauen standen in einem Halbkreis hinter ihm. Als Rhodan die Rampe hinunterging, gab Terph jemandem, den der Terraner nicht sehen konnte, ein Zeichen. Rhodan war sicher, daß man die Space-Jet bis in den letzten Winkel hinein untersuchen würde, obwohl das Boot von den Solanern geschickt worden war. Er ging weiter und stellte fest, daß Joscan Hellmut noch immer bedroht wurde. Douc Langur durfte keine falsche Bewegung und keinen verdächtigen Laut wagen, wenn er nicht im Kreuzfeuer von vier Waffen vergehen wollte.
„Ist das nicht ein bißchen viel Aufwand?" fragte Rhodan spöttisch.
Terph grinste böse.
„Für Sie tue ich alles!" behauptete er.
Rhodan wußte, daß auch er jetzt mit Impulsstrahlern bedroht wurde. Die Schützen hatten sich so postiert, daß sie im Ernstfall niemanden aus den eigenen Reihen in die Schußlinie bekamen.
„Geben Sie SENECA den Befehl, sofort alle Funktionen wieder voll aufzunehmen!" forderte Terph.
„Wie Sie wollen", nickte Rhodan. „Ich nehme an, daß Sie mich begleiten werden?"
Außerhalb des Hangars war es gespenstisch still. Rhodan fragte sich, ob Terphs Gruppe tatsächlich stark genug war, all diese Gänge abzusperren und zu überwachen. Aber vielleicht war den meisten Solanern das, was jetzt in ihrem Schiff geschah, genauso unangenehm wie die Maßnahmen, die SENECA ergriffen hatte. Niemand sprach, während sie durch die Gänge schritten, die wie leergefegt wirkten - nicht einmal Roboter ließen sich blicken.
„Die Solgeborenen verlangen von mir, daß ich ihnen die Kontrolle über das Schiff zurückgebe", sagte der Terraner, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Diesmal hatte die Türautomatik auch Terph passieren lassen. Rhodan selbst hatte den entsprechenden Befehl gegeben. Der Raum war fast überfüllt. Immer noch waren die Strahler auf Rhodan, Langur und Joscan Hellmut gerichtet. Angesichts der drangvollen Enge und der Vielzahl an wichtigen Geräten konnte Rhodan sich darüber nur noch wundern.
„Ich habe Sie gehört", antwortete der Rechner knapp.
„Stell den Normalzustand wieder her", verlangte Rhodan seufzend.
Die
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