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0907 - Das Weltraumbaby

Titel: 0907 - Das Weltraumbaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Männer und Frauen wahr, die bleich und regungslos auf die schier unglaubliche Szene starrten, die sich ihnen bot.
    „Bleiben Sie stehen, Langur!" befahl der Solaner mit dem Impulsstrahler. „Das hier geht Sie nichts an."
    Der Forscher schwieg,denn er wußte keine passende Erwiderung. Es erfüllte ihn mit Bitterkeit, sich schon wieder in der Rolle des Außenseiters zu befinden.
    „Gehen Sie jetzt!" befahl der Solaner und stieß Joscan Hellmut an. „Zum Hangar! Wir werden ja sehen, wie Rhodan darauf reagiert, daß wir ihm seinen Verbündeten präsentieren."
    Douc Langur verhielt sich still. Erschrocken erkannte er, daß die Solaner in ihrer Verzweiflung drauf und dran waren, ihre eigenen Prinzipien zu verraten. Schlimmer noch - sie setzten sich immer stärker ins Unrecht.
    Er hatte gehofft, mit Yaal oder einem anderen sprechen zu können, sobald man Joscan Hellmut weggebracht hatte. Aber die rebellischen jungen Leute hatten an alles gedacht. Wachen blieben zurück. Mit vorgehaltenen Waffen paßten sie auf, daß niemand sich den Kontrollen näherte. Selbst Gespräche zwischen den Mitgliedern der Zentralebesatzung wurden rigoros unterbunden.
    Douc wartete ungeduldig auf eine Chance. Dabei überlegte er, was die Solaner mit Joscan Hellmut vorhatten. Sie wollten ihn offenbar als eine Art Geisel benutzen. Der Verdacht, Hellmut könne mit Rhodan unter einer Decke stecken, war absurd, aber zweifellos waren diese jungen Menschen logischen Argumenten im Augenblick nicht sehr aufgeschlossen. Mit ihnen reden zu wollen war also sinnlos.
    Endlich ergab es sich, daß Douc für ein paar Sekunden der Wachsamkeit der Bewaffneten entging. Im Hintergrund gab es eine erregte Auseinandersetzung zwischen einem Wächter und einer jungen Solanerin. Douc Langur glitt leise seitwärts und kippte in den Antigravschacht. Von oben hörte er das Zischen eines Paralysators.
    Hastig klammerte er sich an einer Haltestange fest und hangelte unbeholfen bis zu einer engen, dunklen Öffnung. Er war kaum darinin Sicherheit, da rief man von oben nach ihm. Er achtete nicht auf die Solaner, sondern eilte auf seinen kurzen Beinen durch die Finsternis. Bei der nächstbesten Gelegenheit wich er in einen anderen, ebenso dunklen Gang aus. Mehr als zehn Minuten vergingen, bis er überzeugt war, daß er etwaige Verfolger abgeschüttelt hatte. Von da an benutzte er andere, hellere Gänge, aber er ging den bewohnten Korridoren aus dem Weg. Ratlos hielt er schließlich an.
    Er war den jungen Rebellen entkommen, aber er fragte sich, was ihm das nutzte. Er fürchtete, daß nun das Mißtrauen gegen ihn, den Fremden, erneut erwachen würde.
    Das ganze Manöver schien ihm im Nachhinein völlig sinnlos. Für Joscan Hellmut konnte er nichts tun. Und sein Vorhaben, Rhodan zu benachrichtigen, konnte er getrost vergessen. Die Rebellen würden mit Sicherheit die HÜPFER bewachen lassen. Er sah keine Chance mehr, ungesehen an Bord des Keulenschiffs zu kommen.
    Aber er mußte Rhodan benachrichtigen!
    Der Terraner ging wahrscheinlich immer noch von dem Verdacht aus, daß sich in dem isolierten Sektor eine Gefahr für die SOL verbarg. Wenn er erfuhr, daß sich nur eine werdende Mutter dort aufhielt, mußte er es sich nicht doch noch anders überlegen und das Schiff freigeben?
    Douc Langur hoffte es. Er vertraute Rhodan immer noch. Er konnte und wollte nicht glauben, daß dem Terraner daran gelegen war, die Solaner nur in die Knie zu zwingen.
    Plötzlich wußte er, was er zu tun hatte
     
    6.
     
    „Ich verstehe dich nicht", murmelte Reginald Bull besorgt. „Etwas stimmt nicht auf der SOL -na gut, du magst recht haben. Ich will diese Solaner auch gar nicht in Schutz nehmen. Aber das hier geht ein bißchen zu weit, meinst du nicht auch? Sie stehen Höllenängste durch. Du weißt, was ihnen das Schiff bedeutet. Sie werden durchdrehen, wenn nicht bald etwas geschieht."
    „Vielleicht", antwortete Rhodan gelassen. „Vielleicht auch nicht."
    „Warum, zum Teufel, läßt du sie nicht gehen?" regte Bull sich auf. „Sie legen auf deine Fürsorge keinen Wert mehr! Sollen sie doch mit ihren Schwierigkeiten selbst fertig werden. Sie wollen es ja gar nicht anders."
    „Darum geht es nicht", antwortete Perry Rhodan geduldig. „Drüben in der SOL dachte ich ein paar Stunden lang genau wie du jetzt. Das hat sich geändert. Dicker, hinter der ganzen Sache steckt mehr als nur die Dickköpfigkeit der Solaner! Da entwickelt sich etwas, dessen Folgen ich nicht kenne, und es widerstrebt mir

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