0908 - Aura des Friedens
losfliegen."
Sie hatten eine Stelle erreicht, von der aus Rhodan Laire sehen konnte. Der Einäugige saß an den Kontrollen. Augustus stand abwartend hinter ihm. Auch Tolot befand sich in seiner Nähe.
„Wartet hier!" bat Rhodan die beiden Männer. „Vielleicht ist es besser, wenn ich mit ihm unter vier Augen rede."
Er lächelte schwach, als er sich der unangebrachten Verwendung dieser Redewendung zu diesem Anlaß bewußt wurde.
„Unter drei Augen!" korrigierte er sich.
Laire war entweder so mit seiner Aufgabe beschäftigt, daß er Rhodan nicht kommen sah, oder er ignorierte ihn absichtlich. Die Hände des Roboters mit den ausgeglühten Fingerstummeln glitten über die Schaltanlagen.
Rhodan suchte sich einen freien Sitz und ließ sich neben Laire nieder.
„Du bringst die PAN-THAU-RA in den Normalraum?" fragte er.
„Ja", bestätigte Laire. „In diesem Augenblick.!"
„Gut", sagte Rhodan ruhig. „Dann können wir uns darauf vorbereiten, das Schiff in einem Beiboot zu verlassen und es vom Raum aus an seinen zukünftigen Platz zu bringen. Danach fliegen wir alle gemeinsam zur BASIS."
„Ich habe nichts dagegen einzuwenden, wenn deine Begleiter und du zur BASIS fliegen", erwiderte der Roboter. Er richtete sich einen Moment auf, und in dieser Haltung erinnerte er Rhodan an eine aus einem Stück gefertigte Statue. „Ich werde auf jeden Fall hier bleiben."
Es stimmt also! dachte Rhodan wie betäubt. Er gab sich Mühe, sich seine Enttäuschung nicht anmerken zu lassen.
„Das war aber nicht ausgemacht", sagte er.
„Nein", stimmte Laire lakonisch zu. „Ich habe mich anders entschieden."
„Und was hast du vor?"
„Ich werde in Zukunft auf eigene Faust nach meinem Auge suchen mit diesem Schiff!"
„Du armer Narr", sagte Rhodan. „Früher oder später wird dich einer der Mächtigen aufgreifen, dann bist du verloren."
„Von dir weiß ich, daß mit Sicherheit keiner der Mächtigen noch am Leben ist!"
Manchmal, dachte Rhodan bekümmert, erkannte man einen Fehler erst viel zu spät.
„Es geht nicht allein um die Mächtigen", sagte er laut. „Du weißt, daß jene, die sie geschickt haben, die Veruntreuung niemals vergessen werden. Du müßtest immer damit rechnen, von ihnen aufgegriffen zu werden."
„Ich weiß nicht, ob die Kosmokraten überhaupt in der Lage sind, auf diese Seite der Materiequellen zu kommen."
„Kosmokraten?" echote der Terraner.
„Das wäre die zutreffende Übersetzung ihres Namens", bestätigte der Roboter.
Rhodan dachte über diesen Namen nach, aber allzuviel sagte er ihm nicht. Hinweise auf Herkunft und Absichten der geheimnisvollen Mächte von jenseits der Materiequellen waren in diesem Namen nicht enthalten.
„Sie brauchen nicht selbst zu kommen", erinnerte er den Einäugigen. „Sie können Roboter schicken, die dir ebenbürtig und vielleicht sogar überlegen sind. Außerdem können sie die Mächtigen, die jetzt dem RUF folgen, damit beauftragen, dich zu suchen."
Laire ließ sich im Sitz zusammensinken.
„Das mag alles stimmen", meinte er zögernd. „Trotzdem ist die PAN-THAU-RA ein unersetzliches Instrument. Wenn ich mich mit ihr auf die Suche begebe, habe ich eine geringe Chance auf Erfolg." .
„Du vergißt, daß mir eine große Flotte zur Verfügung steht!"
„Größer als die der Wynger?"
„Um vieles größer", log Perry Rhodan. „Du kennst die BASIS und die SOL aus den Berichten der Wynger.
Wir Menschen haben viele Tausende solcher Einheiten. Sie operieren in vielen Galaxien und könnten daher an mehreren Stellen gleichzeitig suchen. Ich wäre bereit, entsprechende Befehle zu erteilen."
Laire begann nachzudenken.
Wenn er jemals erfährt, wie groß unsere Flotte derzeit wirklich ist, dachte Perry Rhodan, wird er mir diese Lügen niemals verzeihen.
Ungeachtet dieser Überlegungen fügte er hinzu: „Dazu kommen noch viele hundert raumfahrende Völker, mit denen wir verbündet sind. Auch sie würden sich nach deinem Auge umsehen."
„Das hört sich verlockend an", sagte Laire widerstrebend.
„Laire, du weißt nicht, wie lange die PAN-THAU-RA in deiner Kontrolle bleiben kann", sagte Rhodan schnell. „Du müßtest dich ewig mit den Ansken und allen Biophore-Wesen herumärgern. Das würde einen Großteil deiner Zeit in Anspruch nehmen."
Laire erhob sich und deutete auf einen Bildschirm, auf dem eine große Sonne zu sehen war.
„Wir stehen jetzt im Normalraum des Torgnisch-Systems", verkündete er. „Ich brauche Bedenkzeit."
*
Laire hatte
Weitere Kostenlose Bücher