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0908 - Höllenbrut

0908 - Höllenbrut

Titel: 0908 - Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Schmitz
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schritt. Ohne seinen Blick vom Neuankömmling zu wenden, sagte der blonde Hüne etwas zu seinem Anführer, der sich überrascht umwandte und dem Magier neugierig entgegen sah.
    Ohne langsamer zu werden ging Zamorra auf Jared zu, packte ihn mit einer Hand an die Kehle und schob ihn ein paar Schritte vor sich her, bis er ihn mit dem Rücken an die Wand der Hütte knallte.
    »Wo ist meine Begleiterin?«, fragte der Dämonenjäger leise.
    Johann griff nach dem Schmiedehammer neben der Esse, doch mit einer Handbewegung hielt Jared seinen Stellvertreter davon ab, ihm zu helfen.
    »Professor…«, begann er, doch Zamorra unterbrach ihn.
    »Was immer du sagen willst, um mich zu beruhigen, Jared, spar dir den Atem. Es interessiert mich nicht. Ich will nur eines von dir wissen: Wo. Ist. Nicole?«
    Jared sah ihn mit undeutbaren Gesichtsausdruck an und schüttelte nur bedauernd leicht den Kopf.
    Ein Muskel zuckte auf Zamorras Wange.
    »WO IST SIE!«, brüllte der Parapsychologe, und konnte sich nur schwer beherrschen, um nicht zuzudrücken. Das Blut rauschte ihm in den Ohren.
    Johann zuckte vor, doch wieder hielt Jared ihn mit einer leichten Handbewegung auf. Widerwillig wich Johann erneut zurück, den Hammer zum Angriff bereit halb erhoben.
    Jared sah den Magier weiter ruhig an, ohne einen Laut von sich zu geben. Sein Gesicht wurde rot, doch er rührte sich nicht.
    Zamorra schlug zu. Seine Faust traf mit einem splitternden Geräusch neben Jareds Gesicht auf das Holz. Der Magier zischte wütend und ließ den Anführer los. Dessen Knie sackten kurz weg und er schien zu fallen, bevor er sich mit einer Hand an der Wand abfangen konnte. Keuchend holte er Luft.
    Zamorra beugte sich vor, bis sein Gesicht nur noch Millimeter von Jareds entfernt war.
    »Wenn ihr auch nur ein Haar gekrümmt wird, während ich hier eure Spielchen spiele, Anführer von Oxalis«, sagte er leise, sein Gesicht wie vor Ekel verzogen, »dann werdet ihr euch wünschen, niemals in die Hölle gekommen zu sein.« Er sah in Jareds Augen, dass dieser im glaubte - und verstand.
    Jared holte tief Luft, wollte etwas sagen und hustete. Beim zweiten Versuch fand er seine Stimme. »Ob du es glaubst oder nicht, Professor Zamorra, es tut mir leid«, krächzte er. »Und wenn ich könnte, ich würde dich sofort zur Mal'akin bringen. Aber ich kann nicht.«
    Die beiden Männer maßen sich mit Blicken. Jared war bereit zu sterben, ehe er seine Loyalität den Mal'akin gegenüber aufgeben hätte. Etwas in Zamorra respektierte diese Entscheidung, achtete sie - und ein anderer Teil in ihm hätte liebend gerne seiner Wut und Sorge freien Lauf gelassen. Doch er beherrschte sich.
    Der Magier richtete sich auf und packte den Kampfstab fester. »Ich verstehe.«
    Auch Jared richtete sich vollends auf und rieb sich langsam den Hals, ohne seine Aufmerksamkeit von Zamorra zu wenden.
    »Das hatte ich gehofft. Die dritte Prüfung wird sofort beginnen, Professor.«
    Er sah zu seinem Stellvertreter. »Johann, bereite alles wie vorgesehen vor.«
    Zamorra warf Johann einen abfälligen Blick zu, der den Rumänen einen Schritt zurück treten ließ. Unwillkürlich packte der blonde Mann den Griff seines Hammers fester, und er war erleichtert, dem Neuankömmling nicht im Ring entgegen treten zu müssen.
    ***
    Professor Zamorra konzentrierte sich in sein Inneres, schloss die Welt um sich herum aus. Die Stimmen um ihn wurden leiser, das Licht auf seinen Lidern verblasste und sein Selbst versank. Sein Geist berührte den Teil in sich, den der Magier durch jahrelange Meditation und Training gestärkt hatte, der ihn zum Meister des Übersinnlichen machte.
    Er spürte, wie er den Ort erreichte, in dem Macht wie Kraftlinien aufeinander traf und sich zur Quelle seiner Beschwörung vereinte. Dunkle Zeichen stiegen wie Rauchschwaden vor seinem inneren Auge auf und verwehten, als der Magier kaum hörbar die Worte nach sprach.
    Er atmete tiefer, sein Herz schlug stärker und pumpte sauerstoffrotes Blut durch seine Adern. Magie versorgte seinen Körper mit Energie und Bausteinen für die Heilung. Muskeln spannten sich, Sehnen zogen sich zusammen. Zamorra spürte, wie seine Magie ihn stärkte und die Verletzungen linderte. Er seufzte erleichtert und löste sich langsam aus der tiefen Trance. Es würde nicht mehr lange dauern, dann würde man ihn zur dritten Prüfung holen.
    Zamorra fühlte sich so vorbereitet, wie es in der kurzen Zeit möglich war. Er wusste, dass diese erzwungene Heilung sich beizeiten rächen

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