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0908 - Höllenbrut

0908 - Höllenbrut

Titel: 0908 - Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Schmitz
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sich die versenkten Spitzen in dem Metallband, das du trägst, in deinen Hals.«
    Nicole ließ das Bein langsam wieder sinken. Sie sah die Mal'akin skeptisch an.
    »Ja, ich weiß. Wie sollte so ein Gerät in die Finger einer Dämonin kommen? Aber du wärst mehr als erstaunt, was unsere Männer so alles aus ihrer Welt mitgebracht haben. Ich muss wirklich sagen, ich bin vom Erfindungsreichtum der Menschen beeindruckt - und da nennt man uns Höllenbewohner dämonisch. Und ja, die Batterien sind noch nicht leer, wie ich mich heute noch versichert habe.« Sie lachte leise, ohne ihren Blick von Nicole zu wenden.
    »Bitte, Miss Duval. Mach uns und dir keine unnötigen Umstände. Ob du es glaubst oder nicht, ich habe nicht vor, dir weh zu tun.«
    Trotz ihrer äußeren beherrschten Maske wurde es Nicole innerlich abwechselnd heiß und kalt. Sie nahm der Dämonin die Tödlichkeit ihres unfreiwilligen Halsschmucks ab, auch wenn oder gerade weil diese offensichtlich bei allem Wortgeplänkel sich nicht ganz gemerkt hatte, wie die Wörter richtig hießen oder wie das Halsband funktionierte. Und der Gedanke, dass sich Metallspitzen auf Knopfdruck in ihren Hals bohrten und ihren Kopf wie die Spitze eines Frühstückseis abtrennten, zog ihr kurz den Magen zusammen.
    »Ich kann nicht behaupten, dass das auf Gegenseitigkeit beruht«, stellte Nicole ruhig fest und entspannte sich scheinbar, wobei sie darauf achtete, den ganzen Raum mit Tür und den beiden Frauen im Blick zu haben. »Du bist die Mal'akin?«
    Die Succubus neigte ihren Kopf leicht zur Seite und betrachtete Nicole mit wachem Blick. »Ja, die bin ich. Savina ist mein Name, und ich bin die Anführerin des Volkes der Mal'akin, der verstoßenen Töchter der Amazonen. Ich habe schon viel von dir gehört, Dämonentöterin. Du hast unsere Mütter beeindruckt, ich entbiete dir meinen Respekt.«
    Nicole zog die Augenbrauen hoch.
    Savina neigte entschuldigend den Kopf.
    »Es tut mir zutiefst leid, eine Kämpferin so behandeln zu müssen. Und ich entschuldige mich bei dir. Aber die andere Wahl wäre, dich zu töten, und das wäre eine Verschwendung. Ich töte keine Frau, auch keine Menschin, wegen eines Mannes.«
    »Auch da kann ich nicht behaupten, dass das auf Gegenseitigkeit beruht, du verstoßene Tochter. Ich mache dir gerne deutlich, was ich von deinem Plan halte. Es dauert auch nicht lange.« Nicole grinste einladend und zeigte ihre makellosen weißen Zähne.
    Die dunklen Augen der Mal'akin blitzten auf.
    »Ah, wir verstehen uns.« Sie seufzte bedauernd. »Und ich achte, dass du um das Bett eines so mächtigen und gut aussehenden Mannes kämpfen möchtest. Unter anderen Umständen wäre es mir eine Ehre, die Herausforderung einer so großen Kriegerin anzunehmen. Aber jetzt kann ich mir das zum Wohl meines Volkes leider nicht erlauben.«
    Nicole sah sie konsterniert an.
    »Kampf um sein Bett? Jetzt platzt mir langsam aber der Kragen, sind wir hier bei Ikea? Was denkt ihr Weiber euch eigentlich alle, dass ihr auf die Idee kommt, Zamorra einfach so ›erobern‹ zu können?«, fauchte sie. Ein hilfloses Gefühl breitete sich in ihrem Bauch aus.
    Savina lachte auf. »Was für eine Arroganz! Wie kommst du auf die Idee, einen so hervorragenden Mann nur allein für dich haben zu wollen? Und wieso glaubst du, dass alle anderen das einfach so akzeptieren?« Die Mal'akin schüttelte amüsiert den Kopf. »Ich sag dir etwas, Miss Duval. Wir werden Professor Zamorra ganz nach Art von euch Menschenfrauen entscheiden lassen, welche von uns beiden er bevorzugt. Zufrieden?«
    Nicoles Blick huschte kurz zur Fernbedienung, die die Mal'akin immer noch in ihrer Hand hielt. Sie hielt sich mit Mühe zurück, tot nutzte sie niemanden. Aber sie hasste ihre Hilflosigkeit.
    »Es wird dich überraschen, Succubus, was wir so mit Dämonen machen«, zischte sie.
    Das belustigte Funkeln verschwand aus Savinas Blick. Sie fixierte Nicole.
    »Es wird dich überraschen, Miss Duval, was ich mit Männern so mache.«
    ***
    Jared stand an der kleinen Esse. Mit ruhigen Bewegungen hob und senkte er den Griff des Blasebalgs, während Johann wartend in die Glut starrte. Er musste den richtigen Zeitpunkt, die richtige Hitze abpassen, um die Klinge des gerade geschmiedeten Messers zu härten.
    Etwas erregte Johanns Aufmerksamkeit, mehr eine Bewegung gerade außerhalb seines Sichtfelds, sein Instinkt für Gefahr, der sich in der Hölle ausgeprägt hatte. Er sah auf, als Zamorra gerade durch den Eingang des Palisadendorfes

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