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0908 - Höllenbrut

0908 - Höllenbrut

Titel: 0908 - Höllenbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Schmitz
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dieser Mann wirklich so mächtig sein soll, wie alle glauben, dann wird ein Gnoch keine Herausforderung für ihn sein. Und wo ist dann der Sinn der Prüfung?«
    Jared schüttelte den Kopf. »Die Mal'akin war deutlich, Said. Wir kämpfen nicht untereinander.«
    »Der gehört nicht zu uns. Und wird es auch nie, wenn es nach mir geht… Die Mal'akin ist so fixiert auf ihn, dass sie ohne zu zögern die Aufmerksamkeit der Ministerpräsidentin und ihres Abschaums auf uns zieht. Du weißt, was das bedeuten kann. Dann lass uns doch ruhig mal sehen, ob dieser Mensch diese ganze Aufregung wert sein wird.« Said sah demonstrativ auf Jareds kräftige Hände auf seinen Schultern. »Das bezweifele ich nämlich. Aber das wird sich nicht zeigen, wenn wir ihn gegen einen Gegner kämpfen lassen, der nicht stärker ist als deine dummen Ziegen.«
    »Als Anführer der Männer…«
    »Ich gehöre nicht zu euch Männern! Und deswegen geh mir aus dem Weg. Mensch. « Said spuckte das letzte Worte förmlich aus.
    Jareds Gesicht erstarrte. Regungslos sah er Said an, und trat dann zur Seite.
    »So sei es«, sagte er tonlos. »Professor Zamorra, das ist dein Gegner. Besiege ihn, und wir bringen dich zur Mal'akin.«
    »Und zu deiner Gefährtin«, fügte Said herausfordernd lächelnd hinzu.
    ***
    Zamorra stand in einer Ecke des Zauns und wog das Messer nachdenklich in seiner Hand. Messerkampf war nicht unbedingt seine Lieblingsart, sich einem Gegner zu stellen. Aber Professor Zamorra hatte mehr als genügend Kämpfe ausgefochten, um sich jetzt nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Im Prinzip ging es um die Anpassung an den Gegner, seine Stärken heraus zu finden - und seine Schwächen zu nutzen.
    Er kam sich vor wie in einem schlechten Film.
    Zwei gehen rein, einer kommt raus , schoss es ihm durch den Kopf. Er seufzte. Nici und ihre dummen Filmzitate, jetzt krieg ich den nicht mehr aus dem Kopf. Er grinste in sich hinein und spürte, wie sehr er seine Gefährtin vermisste und ihre Art, die seltsamsten Situationen auf den Punkt zu bringen. Alter, halt deinen Kopf beieinander. Nici kann auf sich selber aufpassen , versicherte er sich, und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den bevorstehenden Kampf.
    Der Dämonenjäger wusste nicht, ob er sich freuen oder diese Wendung verfluchen sollte.
    Einerseits fand er die Aussicht, sich bei Nicoles Entführer für die erwiesene Aufmerksamkeit im Labyrinth zu »bedanken«, nicht unreizvoll. Andererseits wollte er dem jungen Mann, auch wenn es einer mit dämonischen Blut war, nur einen saftigen Denkzettel verpassen und ihn nicht zu schwer verletzen. Seine Wut wollte sich der Magier lieber für denjenigen aufheben, der hinter Nicoles Verschwinden steckte, und das war nicht Said.
    Und Zamorra war Jareds Blick nicht entgangen. Dass der Anführer sich sehr verantwortlich für die Bewohner seines Dorf fühlte, war mehr als deutlich, aber mit dem jungen Halbdämonen schien ihn eine besondere Beziehung zu verbinden. Und so, wie Said auf Jared reagiert hatte, blieben Zamorra keine Zweifel darüber, was das für eine Beziehung war. So uneinsichtig, wütend und doch vertrauensvoll reagierte nur ein Sohn, der mit seinem Vater stritt.
    Aber Zamorra wusste auch, dass sich Said nicht zurückhalten würde, dazu war er zu unerfahren und selbstsicher. Und zu heiß darauf, sich und den anderen zu beweisen, dass er besser war als dieser überschätzte Dämonenjäger.
    Said zog sein Hemd über den Kopf und streckte wie beiläufig seine Flügel zur vollen Breite aus. Mit einem scharfen Knall spannte sich die Haut zwischen den Flügelfingern.
    Zamorra lachte und schüttelte den Kopf.
    Wenn mich das beeindrucken sollte, junger Mann, musst du noch sehr viel üben , erlaubte sich der Magier zynisch zu denken. Du hast zu viele Geschichten gehört, die Flausen werde ich dir wohl austreiben müssen.
    Said sah ihn verächtlich an, faltete die Flügel zurück und zog sein Messer.
    Zamorra spürte, wie ihn beim Anblick der blanken Waffe in der Hand seines Gegner eine seltsame Ruhe überkam. Sein Herz schlug schneller, sein Blick schärfte sich.
    Adrenalin ist doch etwas Feines.
    Er wusste, dass er den jungen Mann nicht unterschätzen durfte. Er war muskulös und gut durchtrainiert. Allein das Fliegen setzte eine Muskelkraft voraus, von der so mancher Bodybuilder nur träumen konnte. Und Said war ein Dämon. Wer wusste, was sich noch für Kräfte hinter der menschlichen Fassade verstecken mochten.
    Aber Zamorra hatte schon viele Kämpfe

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