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0909 - Das Opfer

0909 - Das Opfer

Titel: 0909 - Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurückzuschlagen.
    Das war nicht einfach, denn aus der Ferne, aus einem uns unbekannten Ort, hatte Cigam zugeschlagen und dank seiner teuflisch-widerlichen Kräfte drei künstliche Lebewesen, drei Golems erschaffen, die uns und andere Menschen hatten vernichten wollen.
    Die Conollys in ihrem Haus. Dank Sheilas selbstlosem Einsatz war es der Gestalt nicht gelungen.
    Auch Lady Sarah hatte es nicht erwischt. Sie hatte praktisch Jane Collins vertreten müssen, die auf dem Weg zu einem Kongreß in Blackpool war. Suko war der Horror-Oma zu Hilfe geeilt. Dank seiner Dämonenpeitsche hatte er die Dinge wieder ins Lot gebracht.
    Auch ich war nicht verschont geblieben, denn mich hatte es auf dem Flug von Frankfurt nach London erwischen sollen, zusammen mit zahlreichen Passagieren. Es war Cigams persönliche Rache an den Personen gewesen, die damals mit dabei gewesen waren, ihn zu fangen. Er hatte auf seine Art und Weise in die Schöpfung eingegriffen, die ich als furchtbar und schrecklich ansah, denn aus Erde oder Lehm untotes und grauenhaftes Leben zu erschaffen, wie es die Golems nun mal waren, war einfach nicht nachvollziehbar.
    Die drei künstlichen Geschöpfe waren vernichtet, aber Cigam existierte weiterhin.
    Ich hockte am Kopfende des Tisches und bemerkte, daß mich mein Freund Suko anschaute. Es schien ihm nicht zu gefallen, was er sah, und ich glaubte nicht, daß es am Licht der nicht eben hellen Lampe lag, die über dem Tisch hing und teilweise unsere Gesichter beleuchtete, wobei die unteren Teile etwas im Schatten lagen.
    »Was hast du?«
    »Gegenfrage. Über was grübelst du nach?«
    »Cigam.«
    »Kann ich verstehen.«
    Ich lehnte mich zurück. Vor mir stand ein halbvolles Glas Bier, das ich momentan ignorierte. »Ich denke darüber nach, daß es Cigam geschafft hat, mit mir in Kontakt zu treten. Ich habe aus dem Cockpit des Flugzeugs mit ihm telefoniert. Jetzt sag mir, wie das möglich war! Wie konnte er Kontakt aufnehmen. Da er es schon geschafft hat, wo kann er stecken?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Eben, ich auch nicht.«
    »Sollen wir es als eine andere Dimension ansehen, wo er eine Brücke in die unserige geschlagen hat?«
    »Das müssen wir wohl«, gab ich zu.
    »Dann hat es auch keinen Sinn, noch länger darüber nachzugrübeln. Freiwillig wird es uns den Weg zu sich bestimmt nicht zeigen.«
    Ich nahm einen kräftigen Schluck von meinem Bier und sagte dann: »Das steht zu befürchten.«
    Ein Kellner kam und legte schon Speisekarten auf den Tisch. »Nur vorsichtshalber«, sagte er.
    »Die können Sie hier bei uns lassen.« Suko nahm eine Karte und reichte mir eine zweite.
    Wir hatten sie kaum aufgeklappt, als wir von vorn bekannte Stimmen hörten. »Da sieht man wieder, wer viel Zeit und am meisten Durst und Hunger hat. Suko und John Sinclair. Die führen vielleicht ein Leben, Sheila. Himmel!«
    Beide blicken wir über die Ränder der Karten hinweg und sahen unsere Freunde neben einer schmiedeeisernen Garderobe stehen, wo sie ihre Jacken aufhängten.
    Ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen, als ich das dicke Pflaster auf Bills Stirn sah, ein Andenken an seinen Flug durch den eigenen Garten, ausgelöst von dem Golem. Er hatte Bill bewiesen, welche Kräfte in ihm steckten. Eine Gehirnerschütterung war es nicht geworden, aber einen ordentlichen Brummschädel hatte Bill schon abbekommen.
    Die Conollys traten an unseren Tisch. Suko und ich hatten uns von der Bank erhoben. Sheila bekam die üblichen Wangenküsse, Bill gab ich einen Schlag auf die Schulter, dann ließen sich beide nieder, während Sheila noch ihren marineblauen Pullover zurechtzupfte, den sie zum hellen Rock trug. Sie schaute sich um und lächelte schon wieder. Das letzte Abenteuer hatte sie gut überstanden.
    Bill reckte sich, schaute sich dabei um und fragte: »Ist Lady Sarah noch nicht da?«
    »Nein.«
    »Das wundert mich.«
    »Wieso?«
    Bill schaute sich um. »Sie verspätet sich doch nie. Ich meine, wir sind schon um drei Minuten zu spät gekommen, aber Sarah hätte schon hier sein müssen.«
    »Das verstehe ich auch nicht.«
    »Machst du dir Sorgen?« wollte Sheila wissen.
    »Nein - warum?«
    »Bei uns ist schließlich alles möglich.« Sie schüttelte sich. »Da denkt man an nichts Böses, nur an den Frühling, und plötzlich steht ein Golem im Garten, der darauf aus ist, uns umzubringen. Allmählich habe ich die Nase von Überraschungen dieser Art voll, weiß aber auch, daß ich es nicht ändern kann, John. Das sage ich

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