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0909 - Das Opfer

0909 - Das Opfer

Titel: 0909 - Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gesetze halten. Was Sie getan haben, ist eine Entführung.«
    »Stimmt nicht. Ich werde Ihnen nur einen sehr guten und lukrativen Auftrag verschaffen.«
    »Dazu hätten Sie auch den üblichen Weg wählen können.«
    »0 ja.« Er lachte rauh. »Den kenne ich. Auch aus Büchern und dem Fernsehen. Da hockt dann der Detektiv oder in diesem Fall die Detektivin in einem Büro, langweilt sich und wartet darauf, daß jemand erscheint, der mit dem großen Auftrag und dem großen Scheck winkt. Haben wir alles schon mal gehabt.«
    »Trauen Sie mir tatsächlich zu, daß ich so reagiere wie die Romanfiguren Marlowe oder Sam Spade?«
    »Nein, Miß Collins, deshalb habe ich mich eben zu diesem ungewöhnlichen Weg entschlossen und mich zuvor über Sie erkundigt. Die Auskünfte waren alle positiv. Kompliment.«
    »Entführung bleibt Entführung.«
    Kendrake winkte lässig ab. »Hören Sie auf damit. Niemand wird mich dafür hinter Gitter sperren. Auch Sie werden bald anders darüber denken. Daß Raki Sie etwas hart angefaßt hat, dafür entschuldige ich mich. Ich werde ihn auch deshalb zur Rede stellen. Sie aber befinden sich in einem großen Vorteil.«
    »Und der wäre?«
    »Sie werden, wenn alles vorbei ist, durch ein fürstliches Honorar belohnt werden.«
    »Was sollte denn vorbei sein?« Jane ging auf das Honorar erst gar nicht ein.
    »Trinken Sie Champagner?«
    »Immer, Mr. Kendrake. Allerdings nur mit Menschen, die mir sympathisch sind. Sie können Ihren Champagner hier allein trinken.«
    »Bravo, ich dachte es mir. Sie machen mir Freude. Ich habe Sie richtig eingeschätzt. Ich wäre enttäuscht gewesen, hätten sie anders reagiert, Miß Collins.«
    »Kommen Sie zur Sache.«
    »Gut. Sie werden für mich arbeiten!«
    »Sind Sie sich da so sicher?«
    Kendrake nickte. »Hundertprozentig, denn ich habe Sie nicht grundlos aufgesucht. Es gibt da ein großes Problem, was mit meiner Arbeit und meinem Beruf nichts zu tun hat. Es ist ein menschliches Problem, und ich denke, daß Sie sehr bald anders über mich urteilen werden. Es geht um meine Tochter Romana.«
    Jane schluckte. Sie war überrascht und fragte schließlich: »Sie haben eine Tochter?«
    »Ja, die habe ich.« Seine Stimme nahm an Lautstärke ab und senkte sich zu einem Flüstern. »Romana ist fünfundzwanzig Jahre alte und seit mehr als zehn Jahren gelähmt. Sie ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Ich möchte Sie engagieren, um meine Tochter zu schützen.«
    Jane Collins schwieg. Sie hatte sehr genau zugehört, und sie sah diesen Mann jetzt mit anderen Augen an. Aus seinen Worten hatte die große Sorge eines Vaters geklungen, der sich Gedanken um die Zukunft- seines einzigen Kindes machte. »Es tut mir ehrlich leid, Mr. Kendrake. Das habe ich nicht gewußt.«
    »Stimmt. Es weiß auch kaum jemand, daß ich eine Tochter habe. Zumindest in der Öffentlichkeit ist so gut wie nichts darüber bekannt.«
    »Was aber nichts an der Sachlage ändert.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »An meiner Entführung.«
    Heftig winkte Kendrake ab. »Ach, hören Sie auf, Miß Collins. Entführung hin, Entführung her, hier geht es um andere Dinge. Ich habe Sie ausgewählt, weil Sie meine Tochter beschützen sollen.«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich lache, Mr. Kendrake. Aber gerade Sie sollten doch Leute genug haben, die Ihre Tochter schützen können. Bei Ihren Beziehungen…«
    »Richtig, stimmt alles. Nur habe ich keine Furcht davor, daß man meine Tochter entführen und als Druckmittel gegen mich verwenden will, das hätte ich alles geschafft. Es geht hier einfach um andere Dinge. Meine Tochter Romana wird bedroht.«
    »Von wem?«
    »Von einer Person!«
    Jane verdrehte die Augen. »Ich bitte Sie, Mr. Kendrake, das ist keine Antwort.«
    »Weiß ich selbst, aber ich möchte mich langsam an das Ziel herantasten. Ich komme noch einmal auf den Ursprung unseres Gesprächs zurück. Ich habe mich über Sie erkundigt und weiß, daß Sie auf gewissen Gebieten ein As sind.«
    »Danke. Welche meinen Sie denn da?«
    Er räusperte sich. »Ich möchte es mal so ausdrücken. Sie glauben und Sie wissen auch, daß Bedrohungen nicht immer nur normal zu sein brauchen. Nicht immer aus der realen und begreifbaren Welt stammen. Oder?«
    »Kann sein.«
    »So ist es bei meiner Tochter.«
    »Wird Sie denn aus einer irrealen Welt bedroht?«
    »Nein, das nicht. Aber ich sprach vorhin von einer Gestalt, Miß Collins. Und diese Gestalt, diese Bedrohung stammte aus einer irrealen Welt. Sie ist ein Wesen, das weder ich noch meine

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