Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
091 - Ein Geist kehrt zurück

091 - Ein Geist kehrt zurück

Titel: 091 - Ein Geist kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
würden die Knochen im Leib schmelzen.
    Sie trat näher, als ich sie mit der Hand heranwinkte. Ich richtete mich auf.
    »Bist du müde, Tony?« fragte sie.
    »Oh, nein.« Ich griff nach dem Stoffgürtel, den sie zu einer großen Schleife gebunden hatte.
    »Ich habe dich sehr vermißt«, sagte sie leise.
    »Ich dich auch«, gab ich zurück und zog am Gürtel. Die Schleife begann ihre Form zu verändern und ging schließlich auf. Der weiße Frotteemantel glitt auseinander wie ein Theatervorhang.
    Vicky rollte die Schultern mit einer trägen Bewegung, und der Bademantel rutschte ab. Augenblicke später stand sie nackt vor mir, ein wunderbarer, lebender Traum von makelloser Schönheit.
    Ich hob einladend die Decke und sagte: »Komm!«
    Vicky kuschelte sich an mich. Die Nähe ihres warmen Körpers erregte mich. Wieder einmal spürte ich, wieviel mir dieses Mädchen bedeutete.
    Ich hätte mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen können. Ich brauchte sie, und in dieser Nacht begehrte ich sie ganz besonders. Ihre zarte Hand legte sich auf meine Wange. Sie streichelte mich.
    »Ich bin sehr froh, daß es dich gibt, Tony«, gestand sie mir.
    Ich kam mir hypnotisiert vor. Hypnotisiert von ihrer angenehmen Stimme, ihrer wunderbaren Ausstrahlung und ihrem weichen Körper.
    Ihr Gesicht näherte sich dem meinen. »Mein Leben wäre schrecklich leer ohne dich«, sagte sie, und dann küßte sie mich verlangend, fordernd, drängend - und ich gab ihr sehr, sehr gern nach…
    ***
    Es war wieder Mitternacht, und wieder machte sich der Höllendieb auf den Weg. Lautlos schritt er durch das stille Krankenhaus. Die Tür des Ärztezimmers öffnete sich, und der Arzt, der Bereitschaft hatte, trat heraus.
    Der Satanskiller zog sich in die Teeküche zurück. Er hörte die Schritte des Doktors näherkommen, und seine Hände begannen zu strahlen. Sollte der Arzt hier erscheinen, würde seine letzte Stunde geschlagen haben.
    Der Mediziner blieb stehen!
    Das Höllenwesen war sofort alarmiert. Seine grausamen Augen richteten sich auf die geschlossene Tür. Sollte sie sich öffnen, würde der Doktor sein Leben verlieren - nicht aber sein Herz, denn der Dieb hatte sich für Lane Campas' Herz entschieden.
    Ein Opfer mußte ganz bestimmte Voraussetzungen erfüllen, sonst kam es für den unheimlichen Mörder nicht in Frage. Der Teufelskiller mußte spüren, daß sich das Opfer für seine Zwecke eignete. Er konnte nicht wahllos zuschlagen.
    Stan Vandell hatte die Voraussetzungen erfüllt - und Lane Campas erfüllte sie ebenfalls. Doch im Augenblick gab es keinen dritten Patienten in der Klinik, der als »Herzspender« in Frage kam.
    Draußen zündete sich der Arzt, der Nachtdienst hatte, eine Zigarette an. Das Höllenwesen bewegte sich ein Stück zur Seite und stieß gegen einen Servierwagen. Ein klapperndes Geräusch drang durch die Tür nach draußen.
    Der Doktor nahm die Zigarette zwischen die Finger und wandte sich der geschlossenen Tür zu. Er näherte sich ihr und wollte sie öffnen, um nach dem Rechten zu sehen.
    Der grausame Dieb hob langsam die strahlenden Hände. Blitzäderchen sprangen zwischen seinen gespreizten Fingern hin und her. Er würde das Wolfsgebiß schaffen und ihm befehlen, den Arzt zu töten. Die schimmernden Reißzähne würden dem Doktor augenblicklich an die Kehle fahren.
    Jetzt berührte der Arzt die Tür.
    »Dr. Fisher!«
    Er wandte sich um und sah Schwester Sandra. Sie kam auf ihn zu. Er hängte sich lächelnd bei ihr ein und fragte: »Na, was gibt's denn? Fühlen Sie sich einsam? Dem kann abgeholfen werden.«
    Die beiden entfernten sich, und der Mann in der Teeküche entspannte sich. Er ließ sicherheitshalber einige Minuten verstreichen, bevor er wieder auf den Flur trat und seinen Weg fortsetzte.
    Das zweite Herz!
    Bald würde es ihm gehören!
    ***
    Trotz des Schlafpulvers wurde Lane Campas unruhig, als der Höllendieb das Krankenzimmer betrat. Sein Unterbewußtsein reagierte auf die dämonische Präsenz.
    Das Barbiturat hatte seinen Geist ausgeschaltet, aber nicht seinen Instinkt. Dieser sprach auf das Erscheinen des unheimlichen Mörders an und versuchte den Schlafenden wachzurütteln.
    Ken Anderson bekam davon nichts mit. Er schlief tief und traumlos, während seinem Bettnachbarn der kalte Schweiß ausbrach. Campas' Atemfrequenz erhöhte sich.
    Ab und zu überlief sein blasses Gesicht ein nervöses Zucken. Er erweckte den Anschein, als würde sich in seinem Inneren ein wilder Kampf zutragen.
    Wer würde siegen? Sein

Weitere Kostenlose Bücher