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0911 - Der Helk des Quellmeisters

Titel: 0911 - Der Helk des Quellmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fesselten Margor so sehr, daß er die Umgebung vergaß. Ihm wurde nur bewußt, daß er sich in einer weiten, kreisrunden Halle mit einer kuppelförmigen Decke befand. Das Licht kam von Leuchtstoffröhren. Also besaßen diese Menschen technische Mittel zur Energiegewinnung und’ Stromerzeugung. Solche Barbaren, wie er aus ihrem aggressiven Verhalten geschlossen hatte, waren sie gar nicht.
    Oder waren das nicht dieselben Leute, die ihn überfallen hatten? Er neigte immer mehr zu dieser Ansicht.
    Denn ihre Haltung war nicht feindlich, und auf ihren Physiognomien war keine Spur von Haß und Aggressivität. Sie machten den Eindruck friedfertiger Geschöpfe.
    „Ich bin Goro", sagte einer der Männer schüchtern und krümmte sich in fast hündischer Demut während des Sprechens. „Verstehst du unsere Sprache? Redest du zu uns?"
    Margor blickte an sich hinunter. Da war das Auge. Die Eingeborenen - oder sollte er sie eher Kolonisten nennen? hatten ihm das loowerische Auge zwischen die Beine gelegt. Schnell griff er danach und umklammerte es am kantigen Mittelstück. Er fühlte sich sogleich wohler und selbstsicherer.
    Ihm fiel auf, daß seine Bluse vorne zerrissen war und das Amulett; das er an einem Reif um den Hals trug, frei lag.
    Margor setzte sich auf und brachte mit der freien Hand seine Bluse in Ordnung. Mit der anderen hielt er das Auge fest.
    Die Männer und Frauen gaben Laute der Enttäuschung von sich, als er das Amulett unter der Bluse verstaute. Das überraschte Margor. Ihm war nicht entgangen, daß vorhin von einem Totem die Rede gewesen war, hatte jedoch automatisch angenommen, daß damit das Auge gemeint war. An das Amulett hatte er dabei überhaupt nicht gedacht.
    Plötzlich mußte er lächeln. Er öffnete seine Bluse wieder und spielte mit dem Amulett, das aussah wie ein unförmiger Gesteinsklumpen, bei dem es sich jedoch in Wirklichkeit um ein Psychod der Prä-Zwotter handelte.
    Die Umstehenden gerieten beim Anblick des Amuletts in Verzückung. Das genügte Margor als Bestätigung, und er verstaute das Amulett wieder.
    „Ich bin bereit, mich mit euch zu unterhalten", sagte Margor und richtete seine dunklen Augen von einem zum anderen. Sie zuckten unter seinen Blicken zusammen, aber sie hielten ihnen stand.
    Margor kannte diese Menschen kaum und wußte praktisch nichts über ihre Eigenarten. Deshalb war es sein oberstes Anliegen, zuerst einmal zu testen, in welchem Maße sie psiaffin zu ihm waren.
    Als er mit seiner psionischen Sendung ihre Gehirne erreichte, war er überrascht, welche Aufnahmebereitschaft er dort antraf. Er verspürte zu allen sechs eine starke PSI-Affinität und konnte sich mühelos auf ihre Gefühlsschwingungen einstellen.
    „Ihr habt das Totem gesehen", sagte Margor. „Wollt ihr ihm dienen?"
    „Wir haben viele Jahre auf dieses Zeichen gewartet", sagte der Mann, der sich als Goro vorgestellt hatte.
    „Wir sind froh, daß die Tanzende Jungfrau uns nicht vergessen hat und uns auf diese Weise ihre Botschaft schickt."
    Obwohl Margor diese Aussage gerne entschlüsselt gehabt hätte, hakte er nicht sofort nach. Er wollte erst einmal die. PSI-Affinität stärker ausnützen und diese Leute fester an sich binden. Sie waren vorzüglich als Paratender geeignet, und wenn sie erst einmal solche waren, konnte er alles Wissenswerte von ihnen erfahren.
    Aber eine Frage, die ihn besonders beschäftigte, wollte er sofort klären.
    „Wart ihres, die mich bei der Hecke überfielen?" wollte er wissen.
    „O nein", beteuerte eine der beiden Frauen. „Jene, die dich in ihrer Unkenntnis für einen Feind hielten und dich beinahe töteten, haben die Konsequenzen gezogen und sich selbst gerichtet."
    „Sie haben Selbstmord verübt?" staunte Margor.
    „Es ist so, wie Ming sagte", bestätigte Goro. „Es wäre unmöglich für sie gewesen, mit dieser Schmach weiterzuleben. Es gab für sie keine andere Möglichkeit als die Selbstentleibung."
    „Aber sie gehörten eurem Stamm an?"
    „Wir leben nicht in Stämmen", erklärte Goro demütig. „Wir gehören alle ein und demselben Volk an.
    Unser aller Totem ist die Tanzende Jungfrau. Und seit sie von uns gegangen ist, haben wir auf ein Zeichen von ihr gewartet. Wir dachten, daß wir das Zeichen sofort deuten würden, wenn es käme. Aber jene" die dich fanden, waren anscheinend blind und taub dafür. Sie erkannten dich nicht und hätten dich beinahe getötet. Deshalb durften sie nicht weiterleben."
    „Und wie habt ihr mich dann doch erkannt?" wollte Margor

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