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0912 - Der Hypno-Hund

0912 - Der Hypno-Hund

Titel: 0912 - Der Hypno-Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erschienen sonst nur in diesen schrecklichen Gruselfilmen, das aber hier war die Wahrheit, eine reine Tatsache, und dies zu begreifen, fiel den Menschen schwer.
    Sie hatten, falls sie nicht geflüchtet waren, einen großen Kreis um den Flammenmann gebildet. Alarmklingeln schlugen an. Die Sprenkleranlage schaltete sich automatisch ein, und aus den Düsen unter der Decke schoß das Wasser in zahlreichen Strahlen nieder.
    Unter anderem auf den brennenden Mann, der sich nicht mehr lange auf den Beinen halten konnte. Er brach zusammen, versuchte vergeblich, irgendwo Halt zu finden, dann fiel er hin.
    Wasser überschüttete ihn. Die Flammen brannten trotzdem weiter.
    Benzin mit Wasser zu löschen, ist kaum möglich.
    Ein Kaufhausmitarbeiter hatte reagiert und sich einen Schaumlöscher geschnappt. Mit dem Gerät in den Händen rannte er auf das am Boden liegende Bündel zu, und wenig später schoß der Trockenschäum über die verkohlten Reste des Menschen hinweg. Das Feuer wurde gelöscht.
    Das Wasser aber strömte noch immer aus der Decke und erwischte auch die beiden Verkäuferinnen, die sich in ihrem Verkaufsstand aufhielten und sich anstarrten.
    Sie waren tropf naß, sie starrten sich an. Beide suchten nach Worten, und es war Paula, die als erste die Sprache wiederfand. »Mein Gott, haben wir ein Glück gehabt!«
    Janice nickte nur. Ihr fiel gar nicht auf, daß sie dabei weinte…
    ***
    Ein Bürohochhaus in den Londoner Docklands!
    Hier, wo Spekulanten gehofft hatten, dick absahnen zu können, waren die alten Gebäude abgerissen worden und hatten der kalten Pracht einer modernen Zeit Platz schaffen müssen. Nicht nur das ehemalige Flair war vergangen, die Spekulanten waren verzweifelt, denn nicht mal die Hälfte der Büroräume waren vermietet worden. Rezession und zu teure Mieten waren dafür verantwortlich, und so glichen, zumindest am Abend, die hohen Häuser aus Stahl, Aluminium und Glas einer Geisterstadt.
    Nicht so in der zehnten Etage eines der neuen Häuser, denn dort saßen die vier Männer einer Werbeagentur zusammen und warteten auf den fünften, den angeblich so kreativen, der versprochen hatte, einen Auftrag reinzuholen, den die Agentur unbedingt brauchte, um über die Runden zu kommen.
    Die Spannung war zu fühlen. Sie lag greifbar zwischen den Versammelten und schien sich über dem glatten, leeren Holztisch verdichtet zu haben.
    Man trank Kaffee und Wasser, man unterhielt sich flüsternd, und schließlich hielt es der Chef nicht mehr aus. Er erhob sich von seinem Sitz und trat an eines der Fenster heran, das sich, im Gegensatz zu den anderen, sogar öffnen ließ. Darauf hatte die Agentur bestanden, als man die Räume mietete. Hin und wieder brauchte man als Mensch eben einen Schwall frischer Luft.
    Den bekamen die Anwesenden auch, als das Fenster offen war, denn der Mai meinte es gut mit ihnen. Die Luft war so warm wie im Sommer geworden, der Winter hatte den Frühling einfach übergangen, und der Chef freute sich, auf die Themse schauen zu können, die im Sonnenlicht glitzerte.
    Der Mann fragte, ohne sich umzudrehen: »Wie lange noch?«
    Jemand in seinem Rücken gab die Antwort. »Unser Künstler hat keinen direkten Zeitpunkt erwähnt.«
    »Das sieht ihm ähnlich.«
    »Er hat nur darum gebeten, daß wir uns ab zehn Uhr bereithalten sollen«, sagte ein anderer.
    Der Chef schaute auf die Uhr. »Jetzt ist es bald halb elf.«
    Hinter ihm schwiegen die Mitarbeiter.
    »Wir werden bis elf Uhr warten. Wenn er dann nicht erscheint, gibt es Zoff.«
    Die anderen wußten, was damit gemeint war: die Kündigung.
    Der Künstler war ein Mann, der nur wenige Ideen einbrachte. Wenn er aber loslegte, dann waren seine Vorschläge super, und darauf hofften die Mitglieder der Agentur. Es ging um das Werbekonzept für ein neues Bier, das ein europäischer Konzern auf den Markt bringen wollte. Erst in Großbritannien, dann in ganz Europa.
    Du mußt ruhig bleiben! schärfte sich der Chef ein. Du darfst dich nicht gehenlassen. Du mußt die Ruhe bewahren. Keine Panik, bitte. Es wird alles klappen. Es hat immer geklappt. Der Kunde hat nicht grundlos deine Agentur ausgesucht, denn der Name Owens hatte in der Branche einen guten Klang.
    Und so warteten die Männer weiter, auch wenn der Chef, Sly Owens, feuchte Hände bekommen hatte.
    Er starrte zum Himmel. Herrlich blau, beinahe azurfarben. Kaum Wolken.
    Eine Millionenstadt, die unter ihm lag, in der es wimmelte, in der Menschen lebten, die essen und trinken mußten. Natürlich auch

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