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0913 - Das Gespenst

0913 - Das Gespenst

Titel: 0913 - Das Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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scharrte mit den Hufen, es wieherte leise, es bewegte seinen Kopf, dann erst ging es zur Seite.
    Hansen konnte dem anderen folgen, der auf der Schwelle stehengeblieben war.
    »Was ist denn los?«
    »Es ist wahrscheinlich zu spät.«
    »Wieso?«
    St. Clair gab die Antwort auf seine Weise, denn er zog das Schwert aus der Scheide. Hansen hörte das dabei entstehende Geräusch und plötzlich wünschte er sich auch eine Waffe. Eine kleine Maschinenpistole. Er hatte erlebt, wie phantastisch damit geschossen werden konnte. Er trug nur sein Messer bei sich, lächerlich im Vergleich zu Schwertern oder Lanzen.
    Aber er besaß eine Taschenlampe und wollte auch nicht länger warten. Dieser St. Clair wußte davon nichts. Wenn er die Lampe einschaltete, würde er sicherlich überrascht sein ein plötzliches Licht zu sehen, das sich armdick durch die Finsternis bohrte.
    Er war es nicht.
    Der Strahl stach an ihm vorbei und kreiste, weil der Träger seine Hand ebenfalls bewegte. Er durchsuchte den Raum, der niedrig war. Der Kegel tanzte über die Wände. Er glitt auch über den schmutzigen Boden hinweg, erfaßte schlichte Holzbänke, die an der Wand standen, und traf schließlich eine schmale Tür gegenüber.
    »Hier soll es sein?«
    »Ja, hier ist es.«
    »Aber ich sehe nichts.«
    St. Clair gab keine Antwort, sondern ging tiefer in das Haus mit der niedrigen Decke. Er ging nicht bis zur Mitte, sondern blieb schon sehr bald stehen.
    »Ich kann dir nicht zuviel sagen, denn die Zeit drängt. Alles andere wird sich ergeben, denn du bist von mir ausgesucht worden. Du bist der Bote, und du bist sehr wichtig, hast du verstanden?«
    Hansen nickte, obwohl er nichts begriffen hatte. Das spielte auch keine Rolle mehr, er spielte hier nur die zweite Geige und wollte einfach nur weg.
    »Viele Jahre später wird hier ein Zentrum entstehen, das für mich sehr wichtig ist. Ich muß meinen Fluch loswerden, ich will nicht mehr so weitermachen. Ich möchte meinen Frieden finden, aber du mußt mir dabei helfen.«
    »Wenn ich kann…«
    »Das kannst du.«
    »Wie denn?«
    »Man wird dir Fragen stellen, und du wirst sie auch beantworten. Du wirst nur sagen, was du hier…«
    Er verstummte, trat zurück, um Platz für sein Schwert zu haben, das er in die Höhe schwang. Zugleich hatte das Pferd draußen ein schrilles Wiehern ausgestoßen, dann galoppierte es weg, und plötzlich waren draußen die Schreie zu hören.
    Nur kurz, dann erschienen die Soldaten. Sie waren an der Tür, drängten in den Raum, und St. Clair mußte sich ihnen zum Kampf stellen, während Hansen flüsterte: »Das darf doch nicht wahr sein…«
    ***
    Aber es war eine Tatsache, es stimmte. Sie waren zu viert, sie waren bewaffnet, und sie stürmten mit gezogenen Schwertern in den Raum, um St. Clair zu vernichten.
    Er stellte sich ihnen.
    Urplötzlich glaubte Hansen, sich in einem der Ritterfilme zu befinden, die er als Junge so gern gesehen hatte.
    Und er erlebte, welch ein Meister dieser St. Clair im Umgang mit seiner Waffe doch war.
    Angst zeigte er nicht.
    Er kämpfte.
    Sein Schwert, das er mit beiden Händen festhielt, wurde zu einer mörderischen Waffe, und er hatte durch seine harte Gegenwehr die Eindringlinge überrascht.
    Plötzlich spritzte Blut, als die Klinge den Hals eines Angreifers durchbohrte. Der Mann sackte zusammen, ein anderer stolperte über ihn, und St. Clair hieb ihm mit seinem Schwert den rechten Arm ab.
    Noch waren zwei da.
    Sie griffen ihn von verschiedenen Seiten an, trieben ihn auch zurück, so daß er in die Nähe des angsterfüllten Sven Hansen geriet, der nicht wußte, was er tun sollte.
    Seine Lampe hatte er nicht ausgeschaltet. Er hielt sie auch nicht starr, denn immer wieder bewegte er seinen Arm, um dorthin zu leuchten, wo der Kampf tobte.
    Der helle Schein traf mal St. Clair, dann wischte er über die beiden noch lebenden Soldaten hinweg, von dem der eine im Gesicht blutete, als wäre ihm das halbe Kinn weggeschlagen worden. Aber er kämpfte weiter, wie auch sein Begleiter, während der Armlose auf dem Boden lag und jämmerlich schrie.
    Hier gab es keine Gnade. Hier war ein normales Haus zu einem Schlachtfeld umfunktioniert worden, und die drei Männer ächzten um die Wette, während keiner von ihnen nachgeben wollte, auch nicht der Verletzte.
    St. Clair hatte es schwer. Er mußte zurück. Er mußte die Schwerthiebe der anderen beiden abwehren, die von zwei Seiten gegen ihn geführt wurden.
    Er schaffte es, aber auch seine Kräfte würden erlahmen. Die

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