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0913 - Das Gespenst

0913 - Das Gespenst

Titel: 0913 - Das Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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traten Abend für Abend in einem alten Kino auf, wo sich die gläubigen Zuschauer von dem Hund hatten hypnotisieren lassen.
    Hund und Mensch hatten dabei auf eine alte indische Magie gesetzt und sich auf die Kraft des Götzen Schiwa verlassen. Beide hatten wir ausschalten und noch einige Menschen retten können. Den anderen Opfern war leider nicht mehr zu helfen gewesen.
    Im Prinzip hatten wir es Chief Inspektor Tanner zu verdanken gehabt, daß wir überhaupt auf den Fall aufmerksam geworden waren, und wir saßen nun in seinem Büro zusammen, um abschließend über gewisse Dinge noch einmal zu reden.
    Tanner hatte die Akte mit den Protokollen zugeklappt und uns erklärt, daß gewisse Berichte, die noch geschrieben werden mußten, von nun an seine Sache waren.
    »Dann ist ja alles klar«, sagte Suko.
    »Richtig.« Tanner nickte. »Ihr könnt euch wieder den neuen Fällen widmen.«
    »Welchen Fällen?« Suko tat erstaunt. »Weißt du etwas davon, John?«
    »Nein.«
    »Ach, ihr habt nichts zu tun?«
    »So ist es.«
    »Dann könnt ihr ja in Urlaub gehen.«
    »Gute Idee!« freute sich Suko und fragte mich, was ich davon hielt.
    »Ausgezeichnet, aber mach das mal einem gewissen Sir James Powell klar.«
    »Das wird allerdings schwer werden.«
    Tanner mußte lachen. »Aber ich soll in Urlaub gehen, wie ich gehört habe.«
    »Ach?« wunderte ich mich. »Du sollst? Das darf doch nicht wahr sein. Wieso sollst du?«
    »Meine Frau will es so.« Er zeigte uns ein zerknirschtes Gesicht. »Sie will eine größere Reise machen und mal Europa kennenlernen. Da soll ich sie begleiten.«
    Ich grinste ihn an. »Hast du dich schon entschieden?«
    »Nein.«
    »Aber du mußt mit.«
    Er nickte, dann stöhnte er. »Ja, verdammt, ich muß mit! Es gibt keine Chance.«
    Ich grinste breiter. »Wann soll's denn losgehen?«
    Er winkte ab, und sein Gesicht schien noch mehr zusammenzufallen. »In der nächsten Woche schon. Wir fahren nach Paris, dann nach Germany, in die Alpen, immer gucken, fotografieren und uns so benehmen wie eine Hammelherde, die über einen Acker getrieben wird. Himmel, ich könnte jubeln, ich könnte mir schon selbst in den Hintern treten.«
    »Du wirst viel erleben«, sagte ich.
    »Ja, sehr viel.«
    »Die Alpen sind wunderbar.«
    Tanner schaute mich mit einem Blick an, als wollte er mich auffressen.
    Ich grinste breit. »Wenn deine Frau erst mal Blut geleckt hat, wirst du jedes Jahr reisen müssen. Europa ist erst der Beginn. Es werden die Staaten folgen und danach der Rest der Welt. Da wird alles zusammenkommen, mein Freund.«
    Tanners Blick wurde mordlüstern. »Soll ich dich aus meinem Büro hinauskatapultieren?«
    Bevor ich eine Antwort geben konnte, meldete sich das Telefon. Tanner hob ab, seine Stimme klang brummig, und er wollte schon sagen, daß er nicht gestört werden wollte, als er seine Stimmlage änderte. »Natürlich ist Ihr Sohn hier, Mrs. Sinclair.«
    Ich hatte das Gefühl, von einer heißen Lanze durchbohrt zu werden. Mein Körper schien innerlich in Flammen zu stehen, und gleichzeitig rieselte über meinen Rücken ein kalter Schauer, so erlebte ich ein Wechselbad der Gefühle.
    Mein Magen klumpte sich zusammen. Mit allem hatte ich gerechnet, nur damit nicht, und ich ahnte schon, daß etwas Schlimmes auf mich zukommen würde. Grundlos rief meine Mutter nicht an. Das konnte schweren Ärger geben.
    Tanner reichte mir den Hörer. Er und Suko sahen mir an, was in mir vorging, und das nachfolgende Schweigen im Büro kam mir eisig vor.
    »Hallo - Mutter«, meldete ich mich, wobei ich versuchte, meine Stimme normal klingen zu lassen.
    »Was treibt dich denn ans Telefon…?« Die letzte Silbe verschluckte ich, weil ich plötzlich das Weinen meiner Mutter hörte.
    »John, ich - ich…«
    »Himmel, was ist denn passiert?« Wieder war die Lanze da, die sich durch meinen Körper bohrte.
    »John? Vater ist - Dad ist…«
    Plötzlich klopfte mein Herz wie verrückt. Ich dachte an das Schlimmste, den Tod. Aber ich traute mich nicht, es auszusprechen, und meine Mutter beruhigte mich auch bald, obwohl das, was sie mir sagte, schon schlimm genug klang.
    »Dein Vater hat etwas Furchtbares getan, John.«
    Ich atmete aus. »Okay, Mutter, langsam und der Reihe nach. Was kann er schon Schlimmes getan haben?«
    »Er hat versucht - er hat versucht mich zu töten!«
    »Bitte?« Ich hatte das Wort geflüstert und zugleich geschrieen. So genau wußte ich es nicht, und ich wunderte mich darüber, daß ich noch auf dem Stuhl sitzenblieb und

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