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0913 - Das Gespenst

0913 - Das Gespenst

Titel: 0913 - Das Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was dieser dachte.
    Dann war es Horace, der die erste Frage stellte.
    »Was habe ich getan, Mary?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Laß es jetzt gut sein, Horace, wir reden später darüber.«
    Das wiederum wollte er nicht. »Sag doch, was ich getan habe, bitte! Es muß schlimm gewesen sein.«
    Sie faßte nach seiner rechten Hand. »Später, Horace. Da wird sich alles aufklären.«
    »Weiß nicht«, murmelte er und faßte sich an den Kopf. »Ob du es glaubst oder nicht, aber ich hatte so etwas wie einen Blackout. Was aber auch nicht stimmt, wenn ich näher darüber nachdenke. Es war kein richtiger Blackout, es war etwas anderes, etwas Fremdes, das sich plötzlich in meinen Kopf hineinwühlte. Kannst du das verstehen?«
    »Ich werde es versuchen, wenn wir später darüber sprechen. Du sollst dich jetzt erst einmal hinlegen. Alles andere wird sich von allein ergeben. Glaube es mir.«
    »Meinst du?«
    »Ja, Horace.«
    Er nickte und drehte sich. Auf den Beinen war er noch ziemlich unsicher.
    »Ich werde dich ins Schlafzimmer bringen. Dort legst du dich ins Bett und schläfst zunächst einmal. Alles andere wird sich schon ergeben.«
    Sinclair runzelte die Stirn. »Nein«, sagte er leise. »Ich will aber wissen, was da passiert ist. Es muß furchtbar gewesen sein. Am schlimmsten aber ist, daß ich mich nicht mehr daran erinnern kann. Ich bin doch - meine Güte, ich bin…«
    »Du bist erst mal wieder okay, Horace.«
    Er schaute seine Frau an. Ziemlich lange sogar. »Okay?« fragte er nach. »Bin ich okay?«
    »Ja, das bist du!«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob ich okay bin, Mary. Ich kann es nicht glauben.«
    »Vorerst.«
    »Und später?«
    »Werden wir reden.«
    Er nickte und murmelte geistesabwesend. »Ja, Mary, wir werden reden - reden.« Dann hob er den Kopf. »Ich habe Durst.«
    »Warte, ich hole dir etwas.«
    »Nein, ich gehe mit in die Küche.«
    »Was möchtest du denn? Wasser oder Saft…«
    »Ist mir egal.«
    In der Küche stellte sich Horace F. Sinclair an das Fenster und schaute nach draußen, wo die Bäume das erste wunderschöne Grün des Jahres zeigte, Sonnenschein das Land verwöhnte und zahlreiche Blüten ihren Duft verstreuten.
    Obwohl Mary Sinclair nur den Rücken ihres Mannes sah, wußte sie, daß er von der aufblühenden Natur so gut wie nichts mitbekam. Er sah, doch er sah trotzdem nichts. Er starrte hinaus, er war in seinen Gedanken tief versunken, als wollte er aus den Tiefen der Erinnerung gewisse Einzelheiten hervorholen.
    »Hier, dein Wasser.« Mary trat an ihren Mann heran, der sich mit einer langsamen Bewegung herumdrehte. Er nahm das Glas entgegen, setzte es an die Lippen, trank und schaute seine Frau über den Rand hinweg an. Dabei hatte er die Stirn gerunzelt und sah aus, als grübelte er über ein Problem. Halbleer stellte er das Glas zur Seite. Sein Atemzug war tief, er hörte sich auch befreiend an, und Horace sprach seine Frau mit einer schlichten Frage an.
    »Ich habe doch etwas Schreckliches getan, nicht wahr? Es ist schlimm gewesen - oder?«
    »Nein, das ist…«
    »Du lügst, Mary.«
    Sie schaffte es, ihrem Mann ein Lächeln zu zeigen. »Ich habe dir doch vorgeschlagen, daß wir später darüber reden. Du hast etwas hinter dir, das stimmt, aber du solltest dich damit nicht quälen. Ich weiß, daß das leichter gesagt ist, als getan, aber ich meine es ehrlich. Wir werden über dieses Problem reden, wenn du ausgeruht bist. Ist das ein Vorschlag, Horace?«
    »Meinst du?«
    »Ja, das ist meine ehrliche Meinung, und nichts kann mich noch davon abbringen.«
    Er hob die Schultern. »Ich glaube, du hast recht. Ich muß zunächst mit mir selbst klarkommen, ob ich aber schlafen kann, das weiß ich noch nicht.«
    »Zumindest wird dir die Ruhe guttun«, erklärte Mary.
    »Ja, kann sein, aber ich werde auch nachdenken müssen. Es ist etwas passiert, Mary, das wir beide nicht so ohne weiteres hinnehmen dürfen. Du hast dich zwar nicht ausgesprochen, doch ich bin davon- überzeugt, daß andere Mächte oder…«
    »Bitte, Horace, grüble nicht darüber nach. Es hat jetzt keinen Sinn. Heute abend vielleicht.« Sie öffnete die Tür des Schlafzimmers und führte ihren Gatten wie ein kleines Kind in den Raum.
    Horace gehorchte auch. Er legte sich auf das Bett und bat darum, daß die Tür nicht geschlossen wurde.
    »Mach ich, Horace.«
    »Danke.«
    Mary küßte ihren Mann auf die Stirn. »Ich werde ab und zu nach dir schauen.«
    »Aber du bleibst im Haus, nicht wahr?«
    »Sicher, ich gehe

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