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0913 - Das Gespenst

0913 - Das Gespenst

Titel: 0913 - Das Gespenst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht an die Decke sprang. »Du weißt genau, Mutter, was du da gesagt hast?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Himmel!« keuchte ich. »Das darf doch nicht wahr sein! Das ist einfach unmöglich! Das ist…« Ich war plötzlich von der Rolle, weil ich mir so etwas nicht vorstellen konnte. Nicht bei meinen Eltern.
    Mir wurde schwarz vor Augen.
    »John, hörst du mir zu?«
    »Sicher«, flüsterte ich.
    »Es ist wirklich so gewesen. Ich werde dir jetzt Einzelheiten nennen, damit du dir ein Bild von dem machen kannst. Ich selbst komme damit nicht zurecht, aber ich habe meinen Schock inzwischen abgeschüttelt, obwohl ich fix und fertig bin.«
    »Erzähle, Mutter, und laß dir Zeit.« Durch eine Handbewegung gab ich Tanner zu verstehen, den Recorder einzuschalten, so wurde das Gespräch aufgenommen.
    Was mir meine Mutter in den folgenden Minuten erzählte, das haute mich fast um. Ich saß da, zitterte und war kaum in der Lage, den Hörer normal zu halten. Schweiß perlte auf meiner Stirn. Zwischen den vier Wänden des Büros war es plötzlich so warm geworden, wie in einer Sauna, aber ich unterbrach meine Mutter nicht. Sie war völlig verzweifelt, und es war ihr auch anzuhören, daß sie Schwierigkeiten mit dem Sprechen hatte.
    »Was soll ich denn tun, Junge?« fragte sie. »Ich weiß mir keinen Rat mehr.«
    »Ja, verstehe«, flüsterte ich. »Das ist schlimm, sehr schlimm sogar.« Ich räusperte mich. »Du kannst eigentlich nur wenig tun, denke ich. Zudem kann ich dir auch nicht sagen, was dahintersteckt. Alles ist so schlimm und anders.«
    »Hast du keine Idee?«
    »Nein, ich weiß einfach zuwenig darüber. Aber hast du schon mit Vater darüber gesprochen?«
    »Nein, John. Das - das konnte ich nicht. Du hättest ihn mal sehen sollen. Er hat sich in einem Zustand befunden, wie ich ihn bei ihm noch nicht erlebt habe. Es ist alles verkehrt gelaufen.«
    »Ja, da hast du recht.«
    »Soll ich mit ihm reden?«
    »Sobald er sich besser fühlt.«
    »Gut«, flüsterte sie, »das mache ich. Aber was ist, wenn er mich wieder anfällt, mich wieder umbringen will?«
    »Keine Ahnung, Mutter.«
    »Wir müssen doch was tun. Vater war wie von Sinnen. Er war nicht mehr der Mann, den du kennst, Junge.«
    »Wenn es zu schlimm wird, Mutter«, sagte ich leise, und ich merkte, wie schwer es mir fiel, die nächsten Worte auszusprechen, »dann wirst du dich an Sergeant McDuff wenden müssen, damit er Daddy für eine Weile in Schutzhaft nimmt. Einen anderen Rat weiß ich im Moment auch nicht.«
    »Daran habe ich sogar schon gedacht«, gab meine Mutter leise zurück. »Auch wenn es schrecklich ist.«
    »Das weiß ich.«
    »Kommst du denn?« Ihre Stimme zitterte bei dieser Frage. »Ich bitte dich, John!«
    »Selbstverständlich werde ich kommen. Nur schaffe ich das heute nicht mehr.«
    »Dann liegt eine lange Nacht vor mir.«
    »Ja, Mutter, ja, und ich denke bereits darüber nach, ob ich nicht gleich Sergeant McDuff anrufe, damit er bei euch im Haus bleibt und dich beschützt, falls es nötig sein sollte.«
    »Nein, das möchte ich nicht.«
    »Was hält dich davon ab?«
    »Ich will noch nichts an die große Glocke hängen. Bisher bin ich allein mit den Problemen zurechtgekommen. Ich werde deinen Vater so gut wie möglich unter Kontrolle halten. Aber wenn sich etwas verändert, kann ich dich erreichen?«
    »Natürlich.« Ich schaute auf die Uhr. »Die letzte Maschine erreiche ich nicht mehr, aber ich bleibe immer erreichbar. Egal zu welcher Zeit, Mutter.«
    »Danke, John.« Sie weinte wieder. Dann sagte sie: »Hoffentlich geht alles gut - hoffentlich! Ich weiß einfach nicht, was dahinterstecken könnte, ich weiß es nicht.«
    »Wir werden es gemeinsam herausfinden.«
    »Oder glaubst du, daß dein Vater ein Mörder ist, der seine eigene Ehefrau umbringen will?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Warum hat er es dann getan? Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, aber keine Lösung gefunden, und er hat es ja selbst nicht so genau mitbekommen, wie er mir selbst sagte, als ich mit ihm sprach. Damit komme ich nicht zurecht.«
    »Es wird etwas anderes gewesen sein. Eine andere Macht, damit müssen wir uns abfinden…«
    Als sie aufgelegt hatte, starrte ich wie verloren ins Leere.
    Suko und Tanner hatten natürlich herausgehört, um was es sich handelte, aber beide sollten es genau wissen. Aus diesem Grunde hörten wir uns noch einmal das Band an, und die Gesichter der beiden Männer zeigten das Entsetzen, das sie selbst spürten. Sie konnten es ebensowenig

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