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0914 - Der Fluch der Sinclairs

0914 - Der Fluch der Sinclairs

Titel: 0914 - Der Fluch der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ärgerlich geklungen.
    »Darauf läuft es hinaus.«
    »Und das muß sein?«
    »Ja.«
    Margie McDuff räusperte sich. »Ist denn schon etwas passiert?«
    »Nein, noch nicht.«
    Während er diese Antwort gab, öffnete sich die Haustür, und Horace F. Sinclair verließ die eigenen vier Wände. McDuff konnte es nicht hören, er telefonierte und konzentrierte sich auf die Stimme seiner Frau. Da er relativ leise sprach, entging auch Sinclair, daß sich unweit von ihm entfernt der Sergeant unterhielt. Das Schicksal hatte eben kein Einsehen.
    »Was könnte denn passieren?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Ich werde aber zu Bett gehen.«
    »Kannst du, Margie, kannst du. Wie ich die Sinclairs kenne, werden sie mir sogar noch ein Frühstück zubereiten, vorausgesetzt, es läuft alles glatt. Ich will auch nicht die ganze Zeit über wach bleiben. Irgendwann lege ich mich hin und schlafe.«
    »Denk daran, daß wir morgen auf dem Geburtstag deiner Nichte eingeladen sind.«
    »Das habe ich nicht vergessen.«
    »Also dann, bis morgen.«
    »Gute Nacht, Margie.« McDuff steckte sein Handy wieder ein und reckte sich. Er war froh, daß Margie für seinen Job Verständnis zeigte, auch wenn er sie nicht hatte einweihen können, was er ansonsten gern tat, weil er ihre Meinung hören wollte. Aber die Sinclairs hatten ihn darum gebeten, über den Fall nichts auszuplaudern, und daran hielt er sich auch. Dienstgeheimnisse behielt er für sich.
    McDuff verließ seinen Platz am Stamm, reckte sich und schaute zurück zum Haus.
    Dort hatte sich nichts verändert. Aus dem Küchenfenster fiel ein gelber Schein und verteilte sich wie ein kleiner Teppich nahe der Hausmauer. Eine Bewegung sah er nicht. Er hörte auch nichts. Die Stille war einfach normal und paßte zu dieser abendlichen Stunde. McDuff bezeichnete sich selbst als einen naturverbundenen Menschen, was auch stimmte, denn er hielt sich oft in freier Wildbahn auf. Er konnte Vogelstimmen zuordnen und kannte die Namen der Bäume, Blumen und Pilze. Er wußte, welche man essen konnte.
    McDuff verzog das Gesicht. Er hörte Hufschlag! Er lauschte, blieb aber in Deckung.
    McDuff war verunsichert. Er zupfte an seinen rötlichen Bartsträhnen und schüttelte den Kopf. Daß hier in der Gegend von Lauder geritten wurde, wußte er. Es gab in der Nähe einen Parcours und einen Reiterhof, auf dem Großstadtkinder Ferien machten. Die aber ritten nicht des nachts durchs Gelände.
    Der Hufschlag war verklungen. Aus, vorbei…
    Hineingeweht in die Nacht. Und McDuff runzelte die Stirn.
    Mit den Sinclairs konnte es seiner Meinung nach nichts zu tun haben. Keiner der beiden hatte von einem Reiter gesprochen. Dennoch wollte er eine Verbindung nicht ausschließen.
    Hier draußen kam er sich plötzlich überflüssig vor. Er mußte mit Mary Sinclair reden. Unter Umständen konnte sie ihn über das Vorhandensein des Reiters aufklären.
    Einen Schlüssel hatte ihm die Frau mitgegeben. So brauchte er nicht zu klingeln, wenn er das Haus betrat. Die Umgebung lag nach wie vor eingepackt in die normale nächtliche Stille. Hin und wieder wehten Laute vom Ort her hoch, und als McDuff den Schlüssel ins Schloß steckte, kam ihm das Kratzen überlaut vor.
    Er öffnete.
    Das Licht brannte.
    Es war alles normal, aber er fühlte sich nicht gut. Etwas stimmte trotzdem nicht. Es konnte an der Stille liegen, die ihm so bedrückend vorkam, so anders, als wäre sie künstlich. Beide Sinclairs lagen noch nicht in den Betten. Wäre er an ihrer Stelle gewesen, hätte er sich unterhalten, aber Stimmen waren nicht zu hören.
    McDuff schloß die Tür. Er rief den Namen der Frau in die geräumige Diele hinein und bewegte sich dabei über den Bohlenboden weiter, immer auf eine Antwort wartend.
    Niemand gab sie ihm.
    Dann aber, er hatte sich bereits der Küche zugewandt, hörte er die Geräusche. Dumpf klangen sie, aber auch hallend. Jemand schlug oder trommelte irgendwo gegen, und McDuff verlor keine Sekunde mehr. Er hetzte in die Küche.
    Tatsächlich drangen aus ihr die Geräusche.
    Auf dem Tisch sah er den geschlossenen Kasten, in dem die Figuren und das Schachbrett lagen.
    Horace hatte für Ordnung gesorgt, aber dieses Sichten war für ihn nicht mehr wie eine Momentaufnahme, denn das andere war wichtiger.
    »Bitte, McDuff, ich habe Sie doch gehört. Oder sind Sie nicht McDuff? Bist du es Horace?«
    Die Stimme hörte der Mann, die Frau selbst war nicht zu sehen. Sie mußte sich hinter einer Wand befinden, gegen die sie dann auch trommelte.
    »Ich

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