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0914 - Der Fluch der Sinclairs

0914 - Der Fluch der Sinclairs

Titel: 0914 - Der Fluch der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sitzend, sondern sich woanders aufhaltend.
    Nicht in der Verdammnis, nicht in der sogenannten Hölle, nein, an einer anderen Stelle und trotzdem sichtbar.
    Der Schatten!
    St.Clairs Begleiter war die Seele, war seine eigene Seele, die den Körper verlassen und als ein Schatten sichtbar geworden war, wobei sie noch menschliche Umrisse angenommen hatte, um sie überhaupt begreifen zu können.
    Auch ich hatte begriffen, und das sah mir Gilles de St.Clair wohl an, wie sonst hätte ich sein hintergründiges Lächeln deuten sollen?
    »Deine Seele hat den Körper verlassen…«
    Er nickte.
    »Aber sie ist nicht verschwunden?«
    »Nein, sie bewegt sich in meiner Welt. Sie ist oft bei mir. Wenn ich nicht mehr bin, ist sie auch nicht. Sie hält mich am Leben, aber sie gehört einem anderen.«
    »Verstehe.«
    »Nach allem, was du mir gesagt hast, glaube ich dir sogar. Du bist der erste, der es richtig begreifen kann, und darüber freue ich mich, so stehe ich nicht allein.«
    »Doch, Gilles, stehst du. Du stehst allein, denn ich werde meine Seele nicht verkaufen. Um keinen Preis der Welt wird sie jemand anderer bekommen, schon gar nicht der Teufel!«
    »Wir sind noch nicht am Ende«, sagte er.
    Ich unterdrückte nicht nur meine Kopfschmerzen, sondern auch die Besorgnis, die meinen Eltern galt. Ich hatte sie schutzlos zurückgelassen. Ich konnte und durfte mich nicht mit Vorwürfen quälen, mußte die Nerven und vor allen Dingen den klaren Verstand behalten, das war ungemein wichtig.
    »Ich denke auch, daß wir nicht am Ende sind. Du hast mir viel erzählt, ich habe dir geglaubt, aber es fehlt mir trotzdem der allerletzte Beweis.«
    »Wieso?«
    »Mir fehlt der Schatten, deine Seele, um es glauben zu können. Wo ist er? Wo ist sie?«
    Plötzlich lächelte Gilles de St.Clair, und dieses Lächeln gefiel mir überhaupt nicht. Es war das Lächeln eines Siegers, aber es wirkte nicht so wie jemand, der ein Rennen gewonnen hat und nun auf dem Podest steht, um den ersten Preis in Empfang zu nehmen. Sein Lächeln war gemein, triumphierend und auch wissend. »Sie ist in deiner Zeit geblieben, John Sinclair. Ich habe den Teil von mir zurückgelassen, denn er will seinen eigenen Weg gehen. Wäre ich ein Mönch, dann würde ich sagen, daß das Böse zurückblieb, um seine Aufgabe zu erfüllen…«
    Bisher hatte ich Staub auf meiner Zunge geschmeckt. Plötzlich aber drängte sich der bittere Geschmack von Galle in meinen Mund, und die Angst um meine Eltern wuchs.
    Gilles de St.Clair war ein teuflischer Hundesohn. Er hatte den Weg freigemacht. Er hatte seine Seele zurückgelassen, um ihr die Aufgaben der Hölle zu übertragen.
    Meine Eltern waren seiner bösen Seele schutzlos ausgeliefert. Voller Angst und Schrecken dachte ich daran, daß sich der Fluch der Sinclairs erfüllen würde…
    ***
    »Es ist gut, wenn wir den Verletzten in Ruhe lassen«, hatte der Abbé nach Sukos Ankunft gesagt.
    »Alles, was er weiß, ist auch mir bekannt, mein Freund.«
    Der Inspektor war einverstanden. Er ließ sich gern in das kühle Innere des Hauses fahren, wo er ein Getränk bekam. Saft mit Mineralwasser, wunderbar gegen den Durst. Er leerte das Glas in Blochs Arbeitszimmer, den Blick auf den Knochensessel gerichtet, denn ihn und Suko verbanden schaurige Erinnerungen.
    Der Abbé ließ ihn in Ruhe. Erst als das Glas leer war, richtete er seinen Blick auf Suko. »Du hast eine anstrengende Reise hinter dir, mein Freund?«
    Suko lächelte. »Es ging. Nur in Paris wurde ich etwas nervös, weil ich Angst hatte, die Maschine nach Toulouse zu verpassen, aber es ging alles glatt, wie immer.«
    »So soll es auch sein.«
    Suko füllte sein Glas noch einmal bis zur Hälfte und fragte dann: »Gibt es irgendwelche Neuigkeiten, über die ich informiert sein müßte.«
    »Leider nein, mein Freund. Es ist alles so geblieben, zudem haben wir auf dich gewartet«
    Er deutete auf den Sessel. »Dort hat sich auch nichts getan?«
    Bloch schüttelte den Kopf.
    »Aber auf ihm hast du den Mann gesehen?«
    »Ja, er war das Transportmittel. Er hat ihn aus der Vergangenheit in die Gegenwart gebracht und dann von einem geheimnisvollen St.Clair berichtet, den er in der Vergangenheit hat kämpfen sehen. Welche Zusammenhänge es gibt oder was da noch auf uns Zukommt, das kann ich dir leider nicht sagen, Suko, denn auch mein Würfel hat gestreikt. Ich habe versucht, durch ihn etwas in Erfahrung zu bringen, doch es ist mir nicht gelungen. Dazwischen gab es eine Sperre, aber alles wird sich auf

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