0917 - Grenze im Nichts
Passivität verurteilt war, versuchte er, aus seiner Lage noch einen Gewinn zu ziehen. Dieser konnte nur darin bestehen, daß er jene, die ihn gefangengenommen hatten, aufmerksam beobachtete, um möglichst viel über sie herauszufinden. Jede Information konnte von Nutzen sein.
Das Verhalten seiner Bezwinger kam Pankha-Skrin zunehmend rätselhaft vor. Selbst wenn er berücksichtigte, daß sie eine grundverschiedene Mentalität hatten, benahmen sie sich eigentlich nicht wie selbständige höchintelligente Wesen. Vielmehr machten sie den Eindruck, als würden sie von irgendwoher gesteuert.
Also doch Roboter! dachte der Loower.
Plötzlich geschah etwas, was ihn völlig verwirrte.
Ein weiteres Flugobjekt tauchte auf. Obwohl Pankha-Skrin keine Stimmen oder Laute hören konnte, hatte er den, Eindruck, daß die Dinger miteinander sprachen. Danach schiep sich der seltsamen Wesen (Pankha-Skrin war entschlossen, sie vorläufig als solche zu bezeichnen) eine unerklärliche Aufregung zu bemächtigen. Sie flogen scheinbar ziellos durcheinander.
Der Loower führte, daß er wieder in den Einflußbereich eines Kraftfelds geriet. Er wurde schwerelos und hob vom Boden ab. Er wurde quer durch den Raum manövriert. An einer Wand öffnete sich eine Art Klappe.
Dahinter befand sich eine Nische. Pankha-Skrin war nicht überrascht, als er in die Öffnung geschoben wurde. Er sank zu Boden. Die Klappe schloß sich, und es wurde dunkel.
Alles war so schnell gegangen, daß der Loower sich nach dem Grund für die Eile seiner Bezwinger zu fragen begann.
Fast hatte er den Eindruck, daß die Wesen ihn verstecken wollten.
Vor wem? fragte sich der Quellmeister.
Es war sicher nicht übertrieben, wenn er feststellte, daß sich für seine Situation völlig neue Perspektiven ergaben. Zwar war er noch paralysiert und in dieser Nische gefangen, aber die Dinge waren offenbar in Bewegung geraten.
*
Seit seinem letzten Besuch hatte sich hier nichts geändert, jedenfalls nicht, was den äußeren Zustand der Burgruine anging. Der Trümmerhaufen, der sich auf dem Bildschirm abzeichnete, löste zwiespältige Gefühle in dem Zeitlosen aus. Er fragte sich, ob der Verdacht, daß Lorvorc seine Burg selbst zerstört hatte, tatsächlich zutraf. Beim letztenmal war Ganerc-Callibso umgekehrt, ohne die Ruine zu betreten. Seine Furcht, auf Dinge zu stoßen, die besser unentdeckt blieben, war zu groß gewesen.
Diesmal würde es anders sein! dachte er unbehaglich.
Perry Rhodan und Atlan würden nicht darauf verzichten, diese Burg zu untersuchen.
Im Grunde genommen war es beschämend, daß er, einer der Burgherren, die Hilfe zweier Fremder in Anspruch nehmen mußte, um überhaupt hierher zu gelangen. Ganerc-Callibso empfand diese Tatsache als eine schwere Demütigung.
„Was hältst, du davon?" wurden seine Gedanken von Perry Rhodan unterbrochen. „Sind dies die Überreste von Lorvorcs Burg?"
„Ja", sagte der Zeitlose. „Daran besteht kein Zweifel."
„Hast du ebenfalls den körperlichen Druck gespürt, als wir die unsichtbare Grenze passierten?" forschte Rhodan weiter.
„ja", bestätigte der Zwerg.
„Bist du nun in der Lage, irgendetwas über diese Barriere auszusagen?"
„Nicht mehr als vorher!" Ganerc-Callibso sah, daß der Terraner enttäuscht war, aber seine Antwort hatte der Wahrheit entsprochen.
„Hat sich die Burg verändert?" schaltete sich- der Arkonide in das Gespräch ein.
„In keiner Weise! Jedenfalls kann ich keine sichtbaren Veränderungen erkennen. Wie sollte es auch dazu gekommen sein? Lorvorc ist tot und liegt wahrscheinlich irgendwo unter diesen Trümmermassen. Es ist undenkbar, daß jemand anders den Weg hierher gefunden hat."
„Auch nicht Murcon - falls er noch in irgendeiner Form existieren sollte?" fragte Rhodan.
„Ich spüre keine mentalen Impulse eines Zeitlosen."
„Wir werden uns jetzt langsam der Ruine nähern", kündigte Rhodan an. „Dabei werden wir mit äußerster Vorsicht vorgehen, denn man kann nie wissen, welche Überraschungen dort auf uns warten."
Er wandte sich abermals an den Zeitlosen.
„Gibt es dort irgendwelche Fallen?"
„Wenn es sie gab, sind sie längst zerstört."
„Das glaube ich auch", meinte Rhodan. „Trotzdem wollen wir nicht leichtsinnig werden. Wir werden die Ruine in immer engeren Abständen umkreisen und später an einer der weniger zerstörten Stellen landen."
Er ließ die Bordpositronik den neuen Kurs berechnen und speiste die Daten in den automatischen Piloten ein. Indem
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