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0917 - Grenze im Nichts

Titel: 0917 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt. Wenn sich dieser Verdacht bestätigen sollte, mußte man annehmen, daß Laire in aller Heimlichkeit eigene Pläne verfolgte.
    Die Wyngerin durchquerte die Halle und schaute sich um. Zu ihrer Erleichterung entdeckte sie gleich darauf die beiden Roboter. Sie standen in einem der zahlreichen Nebengänge und schienen sich miteinander zu unterhalten. Demeter fragte sich, warum sie dazu ausgerechnet hierher gekommen waren. Warum sprachen Laire und der K-2 nicht in der Zentrale miteinander.
    Der weiche Bodenbelag ermöglichte ihr eine lautlose Annäherung. an die Roboter. Sie war überzeugt davon, daß Laire und Augustus sie noch nicht bemerkt hätten. Als sie nahe genug heran war, daß, sie die Stimmen der beiden hören konnte, blieb sie stehen. Natürlich konnten Laire und Augustus auch lautlos miteinander kommunizieren. Demeter fragte sich, warum die Roboter von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machten.
    „Eine wichtige Komponente ist der Status der relativen Unsterblichkeit", hörte sie Laire gerade sagen.
    „Das ist richtig", erwiderte Augustus. „Dabei erhebt sich allerdings die Frage, ob man bei einem mechanischen Körper davon sprechen kann."
    Was ging da vor? fragte Demeter sich bestürzt. Was hatte dieses Gerede zu bedeuten?
    Laire sagte: „In meinem Fall würde ich nicht ausschließlich von mechanischen Anteilen sprechen. Es ist zwar richtig, daß ich nicht organisch bin, aber es gibt einen Ordnungsgrad der Materie, der durchaus einem komplizierten Organismus entsprechen kann."
    „Im Grunde genommen", erwiderte Augustus, „gibt es nur eine Möglichkeit, herauszufinden, ob du es ohne dein Auge schaffen kannst: Du mußt mit einem Beiboot zu dieser Stelle fliegen."
    „Das wäre eine praktische Lösung", stimmte Laire zu. „Die Frage ist nur, ob die Terraner damit einverstanden sind."
    Augustus legte den Kopf schief.
    „Wir könnten uns heimlich davonstehlen", schlug er vor.
    Demeter stieß unwillkürlich einen entrüsteten Ruf aus.
    Augustus und Laire sahen sie an.
    „Ich habe alles gehört, was ihr da geredet habt", sagte die Wyngerin. Das entsprach nicht der Wahrheit. Die Roboter hatten sich schon miteinander unterhalten, bevor sie hier eingetroffen war.
    „Wir haben keine Geheimnisse", verkündete Laire ruhig.
    „Und worum geht es bei dieser Zusammenkunft?" wollte sie wissen. Sie sprach heftiger als beabsichtigt.
    Die Nähe des einäugigen Roboters löste unterschiedliche Gefühle in ihr aus. Ein Teil von ihr wollte umkehren und diesen Gang verlassen, während ein anderer Teil aggressiv reagierte und danach drängte, Laire anzugreifen und ihm Schaden zuzufügen.
    „Um mehr oder weniger philosophische Fragen", antwortete Laire. „Wir fragen uns, ob wir die Barriere zur Burg Lorvorcs ebenfalls überwinden können. Hätte ich mein zweites Auge noch, wäre die Erreichung der Burg für mich kein Problem."
    „Deshalb fragen wir uns, ob wir nicht ebenfalls relativ - unsterblich sind" fügte der K-2 hinzu. „Auf unsere eise, versteht sich."
    Demeter sah ihn abschätzend an.
    „Du bist so unsterblich wie jedes andere Ding aus Stahl, Blechmann", sagte sie. ;Außerdem ist Unsterblichkeit nicht unbedingt ein sachbezogener Begriff. Er ist auch auf andere Bereiche anwendbar. So kann sich jemand, der schon längst tot ist, einen unsterblichen Namen gemacht haben, indem er besondere Leistungen vollbracht hat. Oder", ein Lächeln spielte- um ihre Lippen, „jemand kann sich unsterblich verlieben. Das alles sind Aspekte der Unsterblichkeit. Ich erwähne sie, um euch begreiflich zu machen, wie absurd eure Ideen sind."
    „In bezug auf Augustus hast du zweifellos recht", stimmte Laire zu. „Aber ich bin nicht Augustus."
    Wie sie ihn da stehen sah; mußte sie ihm unwillkürlich recht geben. Er war auf eine schwer erklärbare Weise mehr als nur ein Roboter. Er war eine mystische Gestalt, eine Persönlichkeit.
    Diese Erkenntnis löste Bitterkeit und Furcht in ihr aus.
    „Und doch bist du nur ein Ding!" schrie sie ihn an. „Ein Ding aus Stahl."
    „Er ist eine kosmische Größe!" rief Augustus eifrig.
    „Sei still!" befahl Laire seinem neuen Anhänger, der die Stelle des konischen Tork eingenommen hatte. Er sah Demeter mit seinem einen Auge an. „Ich möchte nicht, daß wir uns streiten. Dieses Gespräch zwischen Augustus und mir hatte außerdem nur theoretische Bedeutung."
    „Und weshalb kommt ihr dann hierher?"
    „Wir wollen niemand beunruhigen", erklärte Laire. „Und ein Gespräch Zwischen

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