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0919 - Die Rache

0919 - Die Rache

Titel: 0919 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heftig.
    Vicenca hatte sich wieder zurückfallen lassen, so daß ihr Mann jetzt auf ihr lag. Sie sprach dabei, aber er hörte nicht hin, und erst als er feststellte, daß sie nicht aufhörte zu reden, richtete er sich wieder auf. Pepe schaute in ihr Gesicht, in dem sich der Mund bewegte und die Lippen eigentlich nur immer ein Wort formten.
    »Rache – Rache…«
    Er ließ sie reden, bis es ihm zuviel wurde, denn er konnte dieses Wort in einem derartigen Zusammenhang nicht begreifen. »Wieso sagst du das immer?«
    Sie verstummte. Erst zu diesem Zeitpunkt schien sie voll aus ihrem Trauma erwacht zu sein. Die breite Stirn ihres ebenfalls breitflächigen Gesichts legte sich in Falten. Dabei schloß sie die Augen. Sie hatte noch immer dieselben langen Wimpern, die sie schon als junges Mädchen gehabt hatte.
    »Was bedeutet das? Warum wiederholst du immer dieses eine Wort?« fragte er endlich.
    »Gib mir was zu trinken?«
    »Ja, sofort.« Pepe verließ die Schlafkammer und torkelte wie vor den Kopf geschlagen in den anderen Raum. Er kam noch immer nicht zurecht, aber er war froh darüber, seine Frau mit Wasser bedienen zu können, auch wenn dies mehr als profan war, was ihm in dieser Situation aber nicht so vorkam.
    Der Kühlschrank war alt, hatte Rost angesetzt, aber er funktionierte noch, und das allein zählte. Pepe fand dort mehrere Flaschen, unter anderem auch Dosen mit Mineralwasser.
    Er öffnete die Lasche, trank selbst einen Schluck und lief wieder zurück in die Schlafkammer, wo Vicenca jetzt im Bett saß.
    Er drückte ihr die feuchte Dose zwischen die Hände und schaute zu, wie seine Frau trank. Sie stöhnte dabei leise. Ein Zeichen, wie gut ihr das kalte Mineralwasser tat.
    Die leere Dose ließ sie zu Boden fallen und schüttelte den Kopf.
    Pepe umfaßte ihre Schultern. »Kannst du jetzt reden, Vicenca?« hauchte er.
    »Ich versuche es.«
    »Gut, dann…«
    »Rache«, sagte wie wieder. »Er – er – hat von einer schrecklichen Rache gesprochen.«
    »Ja, das glaube ich. Aber wie kam er dazu?«
    »Weiß ich nicht. Die Menschen müssen etwas getan haben. Sie haben sich vergangen.«
    »An wem oder an was?«
    »Er will Rache.«
    »Wegen der Umwelt?«
    »Ich kann es nicht sagen«, flüsterte sie gequält. »Ich kann es wirklich nicht sagen. Aber er hat mich gewarnt. Mich und dich, uns beide nur, andere nicht.«
    »Er kommt also wieder?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Er will töten. – Rache und Tod, beides liegt bei ihm dicht zusammen. Das ist es doch.«
    Pepe senkte den Kopf. »Ja«, murmelte er, »das ist es. Das hatte ich mir schon gedacht. Bill ebenfalls. Sie wollen sich rächen, sie werden es den Menschen heimzahlen. Verdammt noch mal, aber wie? Und warum wollen die es tun?«
    Vicenca konnte ihrem Mann keine Antwort geben. Sie lag wieder auf dem Rücken und starrte zur Decke. Pepe aber hatte das Gefühl, vom kalten Hauch des Todes gestreift zu werden…
    ***
    Auch in einer Millionenstadt wie Manila bekam man zu jeder Tagesoder Nachtzeit das, was man haben wollte. Dienstleistungen jeder Art.
    Dazu zählte auch das schnelle Entwickeln eines Filmes. Der Portier hatte Bill Conolly eine Adresse genannt, zu der er sich mit einem Taxi hatte hinbringen lassen. Es war eine ordentliche Gegend – und ein kleiner Laden. Der Besitzer hatte ihn mit allerlei Krimskrams so vollgestopft, daß er selbst kaum zu sehen war. Und als er sich von seinem Hocker erhob, sah Bill einen Chinesen vor sich, der ihn anlächelte.
    »Sie wünschen?«
    Bill schaute sich um. Es gab in diesem Kramladen keinen Platz für ihn, wo er sich hätte hinsetzen können. Selbst die Stühle waren mit Stoffen und alten Kissen bedeckt, und so blieb er stehen. Der Besitzer lächelte ihn wissend an, er gab auch kund, weshalb er so lächelte. Wieder sprach er mit seiner Fistelstimme. »Sie kommen für einen Film.« Er radebrechte in englischer Sprache. Für die meisten Filippinos war es eine Fremdsprache. Sie bevorzugten ihr Tagalog oder Philippino, die Sprache der Einheimischen.
    »Das stimmt.«
    »Da sind Sie bei mir richtig. Jeder kommt. Ich bin vertrauenswürdig. Mädchen werden oft auf Bilder als Erinnerung mitgenommen. Alle sind nackt, aber es stört mich nicht…«
    »Moment mal!« Bill schüttelte den Kopf. »Sie sind auf dem falschen Dampfer, Meister…«
    »Was heißt das?«
    »Sie irren sich. Es geht mir nicht um irgendwelche Mädchen. Ich will einen normalen Film so rasch wie möglich entwickeln. – Hast du das verstanden?«
    »Ja.«
    »Dann

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