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0919 - Die Rache

0919 - Die Rache

Titel: 0919 - Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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umgehen. Ich werde auf jeden Fall meinen Freund herholen.«
    »Aber was geschieht in der Zwischenzeit?«
    »Hoffentlich nichts Schlimmes«, erwiderte Bill und versprach, sich später zu melden.
    Anschließend wählte er eine ihm sehr bekannte Telefonnummer…
    ***
    »Raff dich auf, dann kannst du einen Teil der Welt retten.« Mit diesem Satz hatte Bill Conolly versucht, mich nach Manila zu locken.
    Ob es nun gerade diese Übertreibung gewesen war, die mich dazu verleitet hatte, dem Wunsch meines Freundes nachzukommen, oder war es die Beschreibung der seltsamen Kreaturen? Ich wußte es nicht genau. Jedenfalls hatte Sir James, mein Chef, nichts dagegen gehabt, daß ich mich in den Clipper setzte und in Richtung Asien abflog.
    Es war ein verdammt langer Flug gewesen, den ich dank meiner guten Nerven zum größten Teil verschlafen hatte, und so fühlte ich mich bei der Landung relativ frisch, auch wenn mir das Bild nicht gefiel, das sich bei einem Blick aus dem Fenster präsentierte.
    Ich schaute auf die Stadt – und den Dunst!
    Er waberte über diesem Moloch, in dem die Bewohner eingepfercht waren. Wo es immense Unterschiede zwischen Arm und Reich gab, wo Erdbeben und Flutwellen ganze Inseln zerrissen, wo eine Dunstglocke über der Stadt das Atmen zur Qual machte.
    Die Maschine schwebte sanft wie eine Feder der grauen Betonbahn entgegen, und ich dachte daran, daß ich vor Jahren schon einmal hier auf Manilas Flughafen, dem Nimoy Aquino International Airport, gelandet war. Bis zur Stadtgrenze waren es etwa zwölf Kilometer. Seit damals war dieser Moloch noch größer und auch schlimmer geworden. Keine Vorzeigestadt. So sanft wie die Maschine geschwebt war, so sanft setzte sie auch auf. Einige Passagiere klatschten Beifall, ich gehörte nicht zu ihnen und wartete zunächst, bis die meisten das Flugzeug verlassen hatten. Als einer der letzten stieg ich aus und begab mich dann in einen Sicherheitsbereich des Flughafens, wo ich meine Waffe vorzeigte. Dank des Sonderausweises war es mir gestattet, die mitzunehmen. Ich wurde registriert, die Beretta ebenfalls. Die Beamten waren höflich, stellten keine weiteren Fragen, als ich unaufgeforderte meinen Impfpaß vorlegte. Gelbfieber-und Malariaimpfung waren vorgeschrieben. Damit konnte ich leben.
    Bill hatte nicht versprechen können, mich abzuholen, und so wollte ich mir ein Taxi nehmen und zum Hotel fahren, wo mir Bill ein Zimmer besorgt hatte. Er wohnte ebenfalls dort. Dort sollte es dann zu einem Treffen kommen.
    Kein Regen.
    Dafür Hitze und Schwüle, und die Sonne stand hinter dem Dunst wie ein gelber und verschwommener Ball.
    Das Taxi war nicht klimatisiert. Dafür standen die Fenster offen, so daß ich sehr bald einen ersten Eindruck bekam, was diese Stadt anging. Staub wehte um die Fahrzeuge herum. Die exotischen Bäume an den Straßen wirkten müde, als wollten sie jeden Augenblick umfallen. Es herrschte sehr viel Verkehr, aber wir kamen trotzdem weiter.
    Hinter diesen Avenuen begann oft genug eine andere Welt. Ich sah das zweite Gesicht der Stadt nur, wenn ich einen Blick in die Seitenstraßen erhaschte, die zumeist an irgendwelchen traurigen Orten oder Plätzen endeten.
    Es hatte keinen Sinn, sich als Besucher den Kopf über das Elend in den Entwicklungsländern zu zerbrechen. In dieser kurzen Zeit konnte man nichts ändern.
    Der Wagen rollte auf die Hoteleinfahrt zu. Hier war die Luft besser. Das mochte auch an dem künstlichen Garten liegen, der sich vor dem Eingang aufbaute und ein wahres Meer aus Blüten zeigte. Mehrere Springbrunnen erfreuten ebenfalls das Auge.
    Ich zahlte den Preis, gab noch ein Trinkgeld, stieg aus, das Gepäck wurde mir abgenommen, dann betrat ich die kühle und klimatisierte Halle, um einzuchecken.
    Ich wurde freundlich begrüßt wie ein alter Bekannter. Möglicherweise auch deshalb, weil bereits eine Nachricht für mich vorlag, die mir in einem verschlossenen Umschlag überreicht wurde.
    Ich bedankte mich, zog mich etwas von der Rezeption zurück und holte die Nachricht hervor.
    Bill hatte geschrieben. Er bat mich darum, in der Tagesbar des Hotels zu warten.
    Das wollte ich auch, aber zunächst würde ich in mein Zimmer hochfahren. Da Bill keine Uhrzeit angegeben hatte, konnte ich mir ruhig eine Dusche gönnen. Und ich hatte sie nach dem langen Flug und den tropischen Temperaturen auch nötig.
    Das Zimmer war gut, der Blick gefiel mir auch. Man durfte nur nicht zu weit in die Ferne schauen, denn dann präsentierte sich schon das Elend unter

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