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092 - Da lacht der Satan

092 - Da lacht der Satan

Titel: 092 - Da lacht der Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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der elektrischen Uhr an der Wand ruckte auf zehn Uhr siebzehn.

    Marvin Cartwright und seine hübsche junge Frau Susan saßen im Hotelrestaurant im 40. Stock. Sie hatten einen Fensterplatz und konnten von hier aus den ganzen Central Park überblicken. Sie schauten auf die Skyline des westlichen Manhattan.
    Marvin war Architekt. Susan und er waren erst seit sechs Wochen verheiratet. Sie kamen beide aus Philadelphia. Marvin Cartwright war in einem New Yorker Architekturbüro eine ausgezeichnete Stellung angeboten worden, und deshalb befand er sich mit seiner Frau hier.
    Sie schmiegte sich an ihn und drückte seine Hand.
    „Wie schön der Central Park von oben aussieht", sagte sie verträumt und schaute durch die getönten Panoramascheiben. „Wie eine Spielzeuglandschaft. Die Menschen und die Autos sind winzig, und die Teiche wirken wie große Wasserpfützen."
    „Durch diese Spielzeuglandschaft kannst du nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr gehen", meinte Marvin brummig. Er mochte New York nicht, aber das Geld lockte ihn. „Sogar am Tag kannst du im Central Park überfallen werden. Und wenn du nur eins über den Kopf kriegst und hinterher ohne Geld und mit einer großen Beule aufwachst, bist du noch gut davongekommen." Plötzlich verschwanden der Central Park und die Skyline von WestManhattan. Augenblicke lang konnte man die Umgebung noch wie einen dunklen Schleier erkennen, dann umgab eine schwarze Wand das Hotel.
    Marvin Cartwright wischte sich über die Augen. Aber es lag keine optische Täuschung vor. Er hörte erstaunte Rufe von den anderen Gästen des Restaurants und dem Personal.
    Die Leute stürzten zu den Fenstern hin und sahen fassungslos hinaus.
    Marvin Cartwright schaute automatisch auf seine Armbanduhr.
    Es war zwölf Minuten nach zehn, jetzt dreizehn.
    „Was hat das zu bedeuten, Marvin?" fragte Susan erschrocken.
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung", sagte er wahrheitsgemäß.
    Die Lautsprecherdurchsage, die wenige Minuten später erfolgte, machte ihn auch nicht klüger.
    „Ich weiß wirklich nicht, was das soll", meinte Marvin Cartwright kopfschüttelnd. „Ich will gleich einmal versuchen, McGeoff vom Architekturbüro telefonisch zu erreichen. Vielleicht weiß er etwas Näheres."
    Marvin tätschelte beruhigend Susans Schulter und ging zu den Telefonzellen im Hintergrund des weitläufigen Restaurants. Es waren eigentlich nur Schallmuscheln, surrealistisch wirkende Dinger, von deren Schallabschirmung Marvin nicht überzeugt war. Sie paßten aber zu dem modern eingerichteten Restaurant.
    Marvin stellte sich in eins der muschelförmigen Dinger, das bis zur Gürtellinie herabreichte und vorn mit Plexiglas verkleidet war. Er nahm den Hörer ab, holte eine Zehn-Cent-Münze aus der Tasche und warf sie in den Schlitz des Münzfernsprechers. Bevor er noch die Nummer wählte, hielt er den Hörer ans Ohr.
    Die Leitung war tot.
    Marvin schüttelte den Kopf. Sein Geld fiel in den Rückgabeschlitz. Er nahm es und betrat die nächste Fernsprechmuschel. Wieder konnte er keine Verbindung bekommen, und auch in der dritten nicht. Mit gerunzelter Stirn kehrte Marvin an seinen Tisch zurück.
    Da hörte er einen schrillen Schrei und dann erschreckende Ausrufe. Er sah ein paar Männer und Frauen entsetzt zurückweichen.
    Im Gang zwischen den Tischen stand ein spuckendes, keifendes Wesen mit scheußlich verzerrtem Gesicht. Es fletschte die Zähne, gab unmenschliche Laute von sich und krümmte die Finger zu Krallen. Einem Kellner, der näher trat und es beschwichtigen wollte, spie es grünen Schleim ins Gesicht. Eine schwarze Zunge zuckte aus seinem Mund und leckte über die spröden Lippen.
    „Die Frau ist besessen!" rief ein älterer Mann entsetzt. „Man muß sie festhalten und bändigen." Marvin Cartwright stand wie gebannt da, als er die Besessene erkannte. Er identifizierte sie an ihrem Kleid und dem schwarzen Haar.
    Es war Susan, seine Frau.

    Sergeant Bill Pattern und Patrolman O'Rourke drängten sich durch die Menge der Neugierigen vor dem Geisterhotel. Ihr Streifenwagen stand ein Stück weiter zurück. Auf der Fifth Avenue stehende Wagen versperrten ihm den Weg.
    Pattern und O'Rourke trugen die dunkelblaue Uniform der New Yorker Polizisten. Das 58. Revier hatte sie hergeschickt, weil sie gerade in der Nähe des „Atlantic Palace Hotels" waren.
    Pattern sah auf die Uhr. Eine Viertelstunde nach zehn. Sie standen nun vor dem grauen Gebilde, das das Hotel sein mußte, und vor dem Leichnam von Maxwell

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