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092 - Der Herr des Schreckens

092 - Der Herr des Schreckens

Titel: 092 - Der Herr des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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als ich hinaussah, schaute ich in zwei rotglühende Augen. Von da an konnte ich mich nicht bewegen und keinen Laut von mir geben, bis eben.“
    „Mir ging es genauso“, sagte der zweite Polizist.
    „Und mir auch“, fügte Robert Arvois hinzu.
    Die drei schauten in alle Räume, obwohl sie sicher waren, Nicole nirgends zu finden. In Nicoles Zimmer lag ihre Pyjamahose auf dem Boden und die Tür des Kleiderschranks stand offen.
    Robert und die beiden Polizisten eilten aus dem Haus. Sie fanden einen völlig verdatterten dritten Polizisten. Er rieb sich immer wieder Stirn und Augen und konnte sich gar nicht erklären, was mit ihm geschehen war.
    „Es hilft nichts“, sagte Robert Arvois, „wir müssen die Kriminalpolizei einschalten. Kommissar d’Estienne muß benachrichtigt werden. Man hat uns hypnotisiert und Nicole entführt.“
    Kommissar d’Estienne kam noch vor fünf Uhr morgens. Der dickliche Mann war unausgeschlafen und ärgerlich. Er schnauzte die drei Polizisten an und ging auch recht unfreundlich mit Robert Arvois um.
    Robert wollte sich das nicht gefallen lassen.
    „Sie haben die Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um Nicole Dulac zu bewachen, Kommissar, nicht ich. Ich habe mich vielmehr freiwillig und aus eigenem Antrieb in der Wohnung aufgehalten, um Nicole helfen zu können. Daran, daß sie trotzdem entführt wurde, bin ich ebenso unschuldig wie die drei Polizisten.“
    D’Estienne war mit drei Männern vom Erkennungsdienst und mit drei Beamten der Kriminalpolizei erschienen. Im Arbeitszimmer des Professors befragte er Arvois und die drei Polizisten, wie Nicole hatte verschwinden können. Was er erzählt bekam, gefiel ihm gar nicht.
    „Lebende Tote, Golems, Geister und Hypnose. Der verdammte Fall wird immer verwickelter. Da lobe ich mir einen klaren, unkomplizierten Mord.“
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon, Kommissar d’Estienne nahm ab.
    „Hier bei Professor Dulac“, meldete er sich.
    Das Rothschild-Krankenhaus war am Apparat. Ein Arzt verlangte Kommissar d’Estienne zu sprechen. Der Kommissar meldete sich nun mit seinem Namen.
    „Ich habe bereits die Polizeipräfektur angerufen“, sagte der Arzt. „Dort sagte man mir, Sie seien in der Wohnung von Professor Dulac zu erreichen und gab mir die Telefonnummer.“
    „Was gibt es denn so Wichtiges, Doktor?“
    „Professor Dulac hat auf unerklärliche Weise eine Botschaft zugespielt bekommen. Er weigert sich, noch länger in der Klinik zu bleiben und will sofort nach Hause.“
    „Was für eine Botschaft?“
    „Eine schriftliche Nachricht, eine ziemlich scheußliche Sache, Professor Dulacs Tochter soll entführt worden sein?“
    „Das ist wahr. Sagen Sie, Doktor, muß Professor Dulac noch in der Klinik bleiben, oder können Sie ihn entlassen?“
    „Nun, besser wäre es schon, wenn er noch einige Tage unter ärztlicher Aufsicht bliebe. Aber in Anbetracht der Umstände kann er meinethalben gehen. Hier hätte er doch keine ruhige Minute mehr.“
    „Ich lasse den Professor abholen, Doktor.“
    Vierzig Minuten später kam Professor Dulac in der Rue de la Durance an. Eine Funkstreife hatte ihn hergefahren. Der Professor lief sofort auf Kommissar d’Estienne zu. Er hielt ihm einen merkwürdigen Fetzen aus einem durchscheinenden, elastischen Material hin, der mit rotbraunen Schriftzügen bedeckt war.
    „Da, Kommissar, sehen Sie sich das an. Wenn meiner Tochter etwas zustößt, mache ich Sie haftbar.“
    Mit zitternden Händen steckte der Professor sich eine Zigarette an, während Kommissar d’Estienne die Nachricht las. Robert Arvois sah ihm dabei über die Schulter.
    ,Nicole ist in unserer Gewalt’, lasen der Kommissar und Arvois. ‚Wenn Sie nicht auf unsere Forderungen eingehen, Professor Dulac, wird Ihre Tochter auf schreckliche Weise sterben. Begeben Sie sich unverzüglich nach Katmandu, wo ein Mittelsmann Ihnen weitere Weisungen geben wird. Der Mittelsmann gibt sich Ihnen am Flughafen zu erkennen. Bringen Sie Ihre wichtigsten Arbeitsunterlagen mit. Falls Sie nicht innerhalb von vier Tagen in Katmandu eintreffen, wird Ihre Tochter einen Tod sterben, wie Sie ihn sich schrecklicher und grausiger nicht vorstellen können.’
    Unterzeichnet war die Nachricht mit: ‚Der Herr des Schreckens’.
    Kommissar d’Estienne drehte das merkwürdige Material in den Fingern, auf dem in französischer Sprache die Nachricht stand.
    „Was ist das nur für ein Zeug?“ fragte er. „Papier oder Pergament ist es nicht, und Leder auch

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