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0920 - Insel der Vernichtung

Titel: 0920 - Insel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermuten, daß die Götter den Tod über die Inseln geschickt haben, weil sich ihre Bewohner versündigt haben. Aber daran glaube ich nicht. Ich denke eher, daß du etwas damit zu tun hast."
    „Ich nicht - aber einer meiner Feinde", erwiderte Verna unbedacht. „Er hat einen meiner Freunde verfolgt und wahrscheinlich getötet."
    Die Männer schwiegen. Ihre Gesichter entspannten sich. Die Robotologin atmete auf. Es erschien ihr von Vorteil, daß die Krieger nicht mehr glaubten, an diesen Inseln sei irgend etwas Übernatürliches, das sie fürchten mußten.
    Gurxa wandte sich an seine Männer.
    „Werft die Toten ins Wasser", befahl er. „Die Fische werden für ihr Begräbnis sorgen."
    Verna stockte der Atem. Sie wollte Einspruch erheben, doch dann unterdrückte sie ihren Protest. Sie wurde sich dessen bewußt, daß sie buchstäblich nichts von diesen Männern, ihren Sitten und Gebräuchen wußte, und daß es ein Fehler gewesen wäre"sich einzumischen. Daher kniete sie neben dem Verwundeten nieder, der zusammengebrochen war. Viel verstand sie nicht von medizinischer Hilfe, aber sie hatte einen Medoroboter an Bord, den sie einsetzen konnte.
    Sie kehrte in den Shift zurück und schloß den beweglichen Roboter an einen Außenkontakt an.
    Augenblicklich begann die Maschine damit, den Verwundeten zu versorgen. Da dieser bewußtlos war, wehrte er sich nicht. Der Große Gurxa aber gestikulierte heftig. Er suchte nach Worten.
    Verna Theran sprach beruhigend auf ihn ein und erklärte ihm die Maschine, die ihm so unheimlich erschien. Das Mißtrauen des Steppenkenners legte sich jedoch erst, als der Medoroboter sich von dem Verwundeten zurückzog, dieser wenig später die Augen aufschlug und lächelnd zu Gurxa aufblickte.
    „Bist du in Ordnung?" fragte dieser.
    „Völlig", erwiderte der Krieger. „Hast du meine Wunden verbunden?"
    „Kannst du die Schmerzen ertragen?" fragte Gurxa, statt zu antworten.
    „Schmerzen? Ich habe keine Schmerzen." Der Verwundete erhob sich. Er fuhr sich mit der Hand über die Augen und taumelte leicht.
    „Du mußt noch vorsichtig sein", sagte Verna. „Du hast viel Blut verloren. Es ist besser, wenn du dich hinsetzt und ausruhst."
    Der Mann blickte sie stolz lächelnd an. Er schüttelte den Kopf.
    „Ein Mann wie ich ruht sich nicht aus, wenn andere arbeiten", erklärte er und ging mit vorsichtig tastenden Schritten davon.
    Der Große Gurxa lachte.
    Anerkennend hieb er Verna seine Hand auf die Schulter. Ihr schien, als zerbreche ihr Schlüsselbein.
     
    5.
     
    Pankha-Skrin eilte zu den verschiedenen Ausgängen der Computerhalle und versuchte, sie zu öffnen. Es gelang ihm nicht.
    Der Roboter ließ ihn gewähren.
    Als der Quellmeister die Untersuchung des Raumes beendet hatte, erschien ein Bild der anderen Inseln auf den Bildschirmen. Überrascht stellte der Loower fest, daß von einer Insel aus geschossen wurde.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte er, nachdem er erkannt hatte, daß der Roboter ihm die benachbarten Inseln zeigte. Er vermutete, daß er ihn über eine längst vergangene Episode in der geschichtlichen Entwicklung des Planeten unterrichten wollte. Auf den Gedanken, daß der Feuerüberfall auf die anderen Inseln in diesen Sekunden stattfand, kam er nicht.
    „Der Roboter ist jetzt auf der Insel ABJ-3", erwiderte der Computer. „Es ist ihm gelungen, das Kombinationsschloß am Zugang zu öffnen. Das macht deutlich, daß es sich bei ihm um einen Artgleichen von hohem Rang handelt."
    Pankha-Skrin war schockiert.
    „Warum beschießt er die anderen Inseln?" fragte er. „Weshalb tötet er?"
    „Er tötet nicht", korrigierte der Computer. „Er vertreibt die Bewohner der anderen Inseln, ohne sie zu verletzen. Er will sie in Sicherheit wissen, wenn er sich uns zuwendet. Dann wird er eine Waffe einsetzen, die alle tötet, die nicht weit genug von hier entfernt sind."
    Der Quellmeister begriff.
    „Du meinst, es gibt da drüben Atombomben?", „So ist es. Wir müssen das Feld räumen, wenn wir unsere Existenz erhalten wollen."
    Eine Tür öffnete sich.
    „Geh schon", forderte der Computer. „Verliere keine Zeit."
    Pankha-Skrin glaubte ihm. Er verließ den Raum und betrat einen Gang. Er war etwa zwanzig Meter lang.
    An seinem Ende befand sich eine offene Tür. Der Quellmeister trat hindurch in eine Kabine, in der ein gepolsterter Sessel stand.
    „Setz dich", befahl der Computer. ‘ Pankha-Skrin gehorchte. Ihm ging nicht aus dem Kopf, daß Laire über atomare Waffen verfügte. Es fiel ihm

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