Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0920 - Insel der Vernichtung

Titel: 0920 - Insel der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht leicht, sich vorzustellen, daß der einäugige Roboter derartige Mittel tatsächlich gegen ihn einsetzen wollte.
    Die Tür schloß sich, und plötzlich spürte der Loower, daß sich die Kabine bewegte. Ein Bildschirm leuchtete vor ihm auf, doch nur ein Symbol aus vielfach ineinander verschlungenen Linien erschien.
    „Was geschieht?" fragte Pankha-Skrin.
    „Wir ziehen uns zurück. Von dieser Insel aus führt ein Tunnel zu einem sicheren Ort, an dem der Roboter uns auch mit Raketen nicht erreichen wird. Wir befinden uns tief unter der Oberfläche von Arderc."
    „Dann bist du kein stationärer Computer? Du bist beweglich?"
    „Ich bin nicht ortsgebunden."
    „Wer hat dich erbaut?"
    „Das wirst du erfahren."
    „Warum sagst du es mir nicht jetzt?"
    „In dieser Sekunde ist das Raketengeschoß explodiert. Die Insel, auf der wir eben noch waren, existiert nicht mehr."
    Pankha-Skrin fühlte, daß die Kabine noch immer beschleunigte. Er konnte nicht abschätzen, wie schnell sie sich bewegte.
    „Was wirst du tun?" fragte der Computer.
    „Ich muß antworten. Laire wird nicht eher Ruhe geben, bis er weiß, daß ich tot bin. Ich muß ihn vernichten.
    Du wirst mir die nötige Freiheit dafür geben."
    „Darüber läßt sich reden."
    Der Quellmeister spürte eine Welle unendlicher Erleichterung über sich kommen. Wenn der Computer ihm eine Chance bot, das von ihre überwachte System zu verlassen, dann konnte er ihn auch irgendwann abschütteln.
    Die Kabine hatte ihr Ziel erreicht. Sie wurde langsamer und hielt schließlich. Die Tür öffnete sich.
    Pankha-Skrin verließ die Kabine und durchquerte einen Gang. Danach fand er sich in einer Halle wieder, die jener weitgehend glich, die Laire zerstört hatte.
    Von einem der Bildschirme lächelte das künstliche Bild des Computers herab.
    „Ich habe Laire erklärt, daß ich ihn an einem der nächsten sieben Tage vernichten werde", eröffnete Pankha-Skrin dem Computer. „Er wird es am Morgen des betreffenden Tages von mir erfahren."
    „Vorausgesetzt, ich gebe dir die Möglichkeit dazu."
    „Das setze ich voraus, da dir eine ständige Bedrohung durch Laire nicht willkommen sein kann."
    „Für welchen der sieben Tage hast du dich entschieden?"
    Pankha-Skrin streckte seine Tentakel aus.
    „Ich weiß nicht, für welchen ich mich entscheiden soll", erwiderte er. „Der letzte Tag kommt nicht in Frage, denn wenn ich sechs Tage lang nichts gegen Laire unternommen habe, weiß er, daß ich es am siebten Tag tun müßte. Das geht aber nicht, weil er es erst am Morgen erfahren soll. Er wüßte es daher schon vorher, also scheidet dieser Tag aus."
    „Das ist richtig. Dann wirst du den sechsten Tag wählen."
    „Auch der kommt nicht in Frage", antwortete Pankha-Skrin, „denn wenn fünf Tage lang nichts geschehen ist, und der siebte Tag nicht in Frage kommt, weiß Laire schon vorher, daß ich den sechsten Tag gewählt habe. Er kann es also nicht mehr am Morgen des sechsten Tages erfahren."
    Von heimlichem Vergnügen erfüllt, merkte Pankha-Skrin, daß ihm der Computer auf den Leim ging.
    „Dann kannst du ihn überhaupt nicht vernichten", entgegnete der Computer. „Wenn der sechste Tag der letzte Tag ist, kommt auch der fünfte nicht in Frage, weil Laire schon vorher Bescheid wüßte. Das gleiche gilt für den vierten, den dritten, den zweiten..."
    „Und für heute."
    „Du hättest ihm nicht sagen dürfen, daß er es am Morgen des gleichen Tages erfahren soll."
    „Ich werde ihn dennoch unter den Bedingungen vernichten, die ich ihm angekündigt habe."
    „Das geht nicht", stellte der Computer fest. „Wir haben es gerade errechnet."
    „Dennoch werde ich ihn am vierten Tag zerstören."
    „Ausgeschlossen."
    „Laire ist davon überzeugt, daß es nicht geht, weil er die gleichen logischen Überlegungen angestellt hat wie wir", erläuterte der Quellmeister. „Er glaubt, daß ich ihn nicht vernichten kann, ohne dadurch die Bedingungen meiner Ankündigung zu verletzen, und er kennt mich als einen Mann, der stets das tut, was er gesagt hat."
    „Es geht nicht", wiederholte der Computer.
    „Laire wird überrascht sein, wenn ich ihn dennoch angreife, da er den Angriff aufgrund seiner logischen Überlegungen nicht erwartet. Von dieser Sekunde an ist meine Bedingung wieder voll gültig und möglich."
    Der Computer schwieg.
    Pankha-Skrin wartet ab.
    Er war sicher, daß der Computer mit dem Paradoxon, mit dem er ihn konfrontiert hatte, nicht fertig wurde.
    Ein solches Gedankenspiel konnte

Weitere Kostenlose Bücher