0920 - Insel der Vernichtung
hatte.
Er setzte die Maschine zwischen hochaufragenden Trümmern ab, schaltete den Antrieb aus und ließ sich erschöpft in die Polster des Sessels sinken, der für ihn viel zu groß war. Er war müde und sehnte sich nach Schlaf.
Jetzt machte er sich Vorwürfe, weil er allzu schnell wieder aufgebrochen war, anstatt sich eine Ruhepause zu gönnen. Dafür aber war es nun zu spät, falls Laire tatsächlich auf dieser Insel war.
Pankha-Skrin wurde sich dessen bewußt, daß er einen Fehler gemacht hatte, den ersten Fehler in seinem Kampf mit dem einäugigen Roboter.
7.
Laire schob seine Stummelfinger in den Spalt neben dem Schott und drängte die Pflanzen damit zurück. Er kniete sich nieder und spähte durch den Spalt, konnte jedoch nur erkennen, daß Licht hindurchschimmerte.
Er fuhr sich mit der Rechten über die Schutzkappe, da er eine zunehmende Eintrübung feststellte. Seine Sichtverhältnisse verbesserten sich nicht. Er veränderte die Brennweite seiner Optik bis in den Makrobereich hinein und stellte fest, daß eine trübe Masse die Sichtlöcher in der Stahlhaube über dem Auge verstopfte. Er versuchte, sie mit den Händen zu entfernen, doch das erwies sich als unmöglich. Zugleich erkannte er, daß die Verunreinigung von seinem Tauchmanöver stammte. Dabei hatten sich im Wasser schwebende Algen an der Augenmaske festgesetzt.
Obwohl er wußte, daß er. es nicht konnte, versuchte er, die Kappe mit den Händen abzureißen. Doch der Fünfkomponentenkleber hielt. Er trotzte allen Bemühungen des Roboters, so daß dieser schließlich aufgab und sich wieder dem Schott zuwandte. Laire beschloß, zunächst tiefer in die Station einzudringen und dann nach einer chemischen Lösung zu suchen, mit der er die Algenreste aus den Sichtlöchern der Maske entfernen konnte.
Da er keinen Öffnungsmechanismus fand, stieß er seine Finger in den Spalt des Schottes und brach es auf.
Als es genügend weit zurückgeglitten war, schob er sich hindurch. Er schwebte in eine Halle, die einen Durchmesser von mehr als dreihundert Metern hatte und etwa einhundert Meter hoch war. Das Schott befand sich an ihrer höchsten Stelle.
Laire blickte auf allerlei technische Anlagen herab, zwischen denen sich primitive Hütten befanden.
Zwischen ihnen bewegten sich einige humanoide Gestalten. An den Wänden und an Masten, die bis an die Decke reichten, wucherten Rankenpflanzen, an denen zahlreiche Früchte wuchsen.
Ein Schrei ertönte.
Die Männer, Frauen und Kinder unter Laire erstarrten. Sie blickten zu ihm herauf. Ängstlich verkrochen sich einige von ihnen in den Hütten, nachdem sie ihn gesehen hatten.
Der einäugige Roboter ließ sich absinken. Er näherte sich einem gläsernen Behälter, der genau in der Mitte der Halle stand. In ihm lag ein Gürtel, von dem ein eigenartiges Licht ausging.
In diesen Sekunden verschwendete Laire keinen einzigen Gedanken mehr an den Quellmeister und an die Gefahr; die von diesem ausging. Ihn interessierte nur noch der Gürtel.
Er landete neben dem Behälter.
Die Männer, die sich ihm scheu näherten, beachtete er nicht. Er sah auch nicht, daß sie auf die Knie sanken und demütig zu ihm aufblickten.
Er fuhr sich immer wieder mit den Händen über die Augenkappe, um die Algenreste aus den Bohrungen zu entfernen. Sie behinderten ihn so stark, daß er den Gürtel nicht genau erkennen konnte.
Verzweiflung kam in ihm auf.
Wiederum versuchte er, seine Stummelfinger unter die Kappe zu schieben und sie abzuhebeln, doch aus Furcht vor einem Überfall des Loowers hatte er sie so befestigt, daß sie auf diese Weise nicht zu entfernen war.
Schließlich gab er seine fruchtlosen Versuche auf und drehte sich um. Er neigte den Kopf etwas zur Seite, um besser sehen zu können. Forschend blickte .er die Knienden an.
„Wer seid ihr?" fragte er sie in der Sprache der Mächtigen.
Sie fuhren zusammen, als habe er sie mit einer Peitsche geschlagen. Einige von ihnen warfen sich flach auf den Boden und verschränkten die Hände über dem Kopf.
Der älteste der Hallenbewohner aber richtete sich auf. Sein Bart war schlohweiß und reichte ihm bis an den Gürtel.
„Wir sind die letzten Sterblichen!" sagte er.
*
Verna Theran blickte den alten Mann an, den der Große Gurxa zu ihr führte. Sie erinnerte sich daran, daß er darauf bestanden hatte, als letzter aus den versinkenden Schiffen gerettet zu werden. Mittlerweile wußte sie, daß er der Konstrukteur der Schiffe war. Er hatte auch das Boot
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