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0920 - Mandragoros Alptraum

0920 - Mandragoros Alptraum

Titel: 0920 - Mandragoros Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich.«
    »Ich kann Oliveiro ja einen schönen Gruß bestellen.«
    »Das wird ihm wohl keinen Spaß machen.«
    Die Gestalt bewegte sich auf dem Altar. Bei ihr traf auch entfernt der Vergleich mit einem Totenfisch zu, der seine Tentakel ausgestreckt hatte und sich damit am Boden festklammerte. Für mich stand fest, daß sich Oliveiro mit diesem Umwelt-Dämon eingelassen hatte und auf all seine Bedingungen eingegangen war, sonst hätte er dieses Aussehen nicht bekommen. Er war voll und ganz in Mandragoros Bann geraten.
    »Ihr schweigt…?« Es war schon seltsam, aus dem Maul die Stimme des Geistlichen zu hören.
    »Jetzt nicht mehr«, erklärte ich. »Wir sind nur etwas verwundert gewesen.«
    »Warum?«
    »Wir kennen Mandragoro.«
    Mit dieser Eröffnung hatte Oliveiro nicht gerechnet. Sicherlich war er überrascht, aber er ließ es sich nicht anmerken, sondern wartete auf meine Fragen, die auch prompt kamen. Ich wollte zumindest wissen, welche Verbindung es zwischen ihm und Mandragoro gab.
    »Was hast du mit ihm zu tun?«
    Aus dem Mund schallte uns ein Lachen entgegen. »Sehr viel. Ich habe mich in seine Hände begeben.«
    »Als Pfarrer?« rief Bill.
    »Ja, als Pfarrer und auch als Mensch, der seine Chancenlosigkeit eingesehen hat. Ein Mensch, der völlig allein auf weiter Flur steht. Als einer, der versucht hat, gegen das Grauen anzukämpfen, ohne es zu schaffen. Was habe ich nicht alles getan, um den Menschen hier ein einigermaßen anständiges Leben zu ermöglichen? Ich habe Eingaben an meine Vorgesetzten gemacht, auch an die Regierung und die Stadtverwaltung. Was ist geschehen? Nichts!«
    »Baute man die Häuser nicht?«
    »Doch, man zog die Baracken des Elends hoch und rodete dafür sogar Wald. Die Menschen waren brutal. Sie nahmen auf nichts und niemand Rücksicht. Und während sie hier die Häuser bauten, wuchsen die verdammten Kippen immer weiter an. Für die Bewohner hier wurden sie zu einem Horror, aber für Touristen aus aller Welt zu einem safarihaften Ziel, das nicht genug bestaunt werden konnte. Man schoß Fotos, man ließ sich durch organisierte Busreisen zu den Kippen bringen, was ich einfach widerlich fand. Ich habe dagegen protestiert, aber man hat meinen Protest einfach nicht wahrgenommen, und ich stand wieder allein auf weiter Flur. Ich habe verzweifelt.«
    »Bis Mandragoro kam.«
    »Nein, so ist es nicht gewesen. Nicht er kam zu mir, ich habe den Weg zu ihm gefunden, denn ich ging von meinem Vorhaben nicht ab. Ich wollte und mußte etwas unternehmen, und ich war dabei, nach Wegen zu suchen, die auch ungewöhnlich und außergewöhnlich waren. Es mußte einfach eine Möglichkeit geben, die Zerstörung zu stoppen. Ich stamme selbst aus diesem Land, und ich weiß, daß es gewisse Geheimnisse gibt, die nur Eingeweihten bekannt sind. Man kann es Magie nennen, man kann Aberglaube dazu sagen, alles ist möglich, aber das hat mich wiederum nicht berührt. Ich wollte meinen Weg gehen und besuchte jemanden, der sich im Dschungel vergraben hatte, um eins zu werden mit der Natur. Ein Mensch, der einmal an meiner Seite gestanden hat, der Priester hatte werden wollen, dann aber einen anderen Weg eingeschlagen hat. Als ich ihn fand, lebte er zufrieden, und er hörte meinen Worten sehr genau zu. Er verstand meine Probleme. Als ich ihn bat, mir bei der Lösung zu helfen, da stimmte er zu. Bedeutete mir allerdings, alles über Bord zu werfen, an das ich bisher geglaubt hatte. Nicht den Glauben an Gott, sondern den an gewisse Naturgesetze, denn die würden auf den Kopf gestellt werden.«
    »Durch Mandragoro, wie?«
    »So ist es, Senor, durch Mandragoro. Mein alter Freund eröffnete mir die Möglichkeit, mit ihm in Kontakt zu treten, und das ist geschehen. Ich lernte Mandragoro im Regenwald kennen, ich sah ihn, ich erkannte ihn als Wesen, nicht als einen Menschen oder Dämon. Er war ein Wesen, und er hatte großes Verständnis für meine Probleme.«
    »Deshalb haben Sie sich auch verwandelt?«
    »Ich nahm den Trank zu mir. Es war ein Stück Natur, ein sehr alter Trank, dessen Rezept nur wenige Menschen kennen. Ich kenne es nicht, aber es ist meinem Freund bekannt gewesen, und als ich den Becher geleert hatte, da wurde mir erklärt, daß es von nun an keinen Weg mehr zurück ins normale Leben gab.«
    »Hat ihr Freund den Trank auch zu sich genommen?« fragte Bill.
    »Nein, aber er wird es tun, wenn er merkt, daß die Stunde seines Todes nah ist.«
    »Was geschah mit Ihnen weiterhin?«
    »Ich war zu einem anderen Menschen

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