0921 - Kontakt auf Scharzo
symbolisch gemeint", redete Torkas sich heraus. „Aber wie auch immer, wir wollen Gewißheit."
„Meine Gruppe auch, darin sind wir uns einig. Also werden wir etwas unternehmen müssen. Aber was Sie vorhaben, ist Aufruhr. Wir sollten es über die Wissenschaftler versuchen."
„Teilor ist Traditionalist wie ich, aber leider sind wir auf dem Gebiet der Wissenschaft erbitterte Gegner.
Ich bin überzeugt, daß Teilor von den bisher erfolgten Landungen weiß, es aber nicht zugeben darf."
Sie tauschten ihre Ansichten aus und versuchten, einen Kompromiß zu erzielen, was jedoch nicht gelang.
Torkas wollte einen Teil seiner Anhänger bewaffnen und versuchen, gewaltsam in das verbotene Gebiet einzudringen, um Verbindung mit den „Söhnen Älzorans" herzustellen.
Radamoz hingegen befürwortete den eigenen Vorschlag, die Regierung zum Nachgeben aufzufordern, schloß aber nicht aus, daß auch einige seiner eigenen Anhänger sich vielleicht der Gruppe um Torkas anschlossen, wenn auch unbewaffnet.
Mit dieser Aussicht trennte man sich.
Wenig später kam RK-1 nach Hause und berichtete.
Karama gesellte sich zu den beiden.
„Der Mittelweg ist der einzig richtige", sagte sie. „Erst wenn die Regierung ablehnt, sollte eigenmächtig gehandelt werden."
„Wir werden die Presse einschalten", schlug RK-1 vor. „Ihr Einfluß darf nicht unterschätzt werden. Im übrigen ist es dem Fanatismus von Torkas zu verdanken, wenn Berichte über FFGs nicht ernst genug genommen werden. Also sollte ein seriöser Wissenschaftler seine Stellungnahme abgeben."
„Das bringt ihn wiederum in Konflikt mit dem Krisenstab", gab Radamoz zu bedenken. „Wir müssen anders vorgehen. Ich werde der Regierung ein offizielles Schreiben mit der Bitte um Aufklärung zuleiten. Vielleicht hilft das."
„Zumindest rechtfertigt eine Ablehnung dann unser selbständiges Handeln", meinte RK-1. „Über die Schritte der Regierung sind wir ja unterrichtet und können uns entsprechend verhalten. Wir haben in Ront und RZ-1 zuverlässige Verbündete."
Sie beschlossen, das Schreiben noch heute abzufassen und der Post zu übergeben. Morgen befand es sich dann in den Händen der Regierung. Eine Antwort würde noch am gleichen Tag erfolgen.
*
Wenig Zustimmung unter der Bevölkerung des Nordens von Hendora fand die zwangsweise Evakuierung aller Siedler im Umkreis von zwanzig Kilometern von der „Aufschlagstelle der Versuchsrakete". Da die Regierung jedoch Fahrzeuge und Geldmittel zur Verfügung stellte und außerdem betonte, die Ausgewiesenen könnten in wenigen Tagen wieder, auf ihre Farmen zurückkehren, gab es keine größeren Schwierigkeiten.
Damit wurde eine Fläche von etwa tausendzweihundertfünfzig Quadratkilometern so gut wie entvölkert.
An ihrer Grenze bezogen die Ordnungsdienstler Stellung und warteten auf weitere Anordnungen.
Nach Norden zu war die Grenze nur schwach besetzt, denn es war kaum damit zu rechnen, daß sich jemand die Mühe machte, von dort aus in das verbotene Gebiet einzudringen. Das Gelände war unwirtlich und kaum begehbar. Es gab felsige Wüsten, kein Wasser und ausgedehnte Salzsümpfe.
Polaz selbst leitete die Abordnung, die die Verbindung zu dem gelandeten FFG herstellen sollte. Es war nicht das erste Mal, daß er mit einer solchen Aufgabe betraut wurde, und er nahm auch fest an, daß die Expedition und Untersuchung so verlaufen würde wie immer: nämlich ohne Ergebnis. Noch nie hatte man Überlebende an Bord der meist total vom Aufprall zerstörten FFGs gefunden: Der Astronom Ront, der sowohl dem wissenschaftlichen Rat wie auch der Regierung angehörte, begleitete ihn. Teilor hatte aus Gründen, die er nicht nannte, abgelehnt. Einige Experten aus dem Bereich Biologie und Kosmologie begleiteten Polaz und Ront, dazu eine bewaffnete Spezialtruppe des Ordnungsdiensts.
Die Geländefahrzeuge bewegten sich langsam nach Norden. Die Sicht wurde durch zahlreiche Hügelketten behindert, aber Luftaufnahmen hatten den Landeplatz des FFGs auf den Meter genau bestimmt. Die auf dem Heck stehende Rakete war von allen Seiten photographiert worden. Sie mußte glatt gelandet sein.
Spuren von Leben waren nicht bemerkt worden.
„Vielleicht ist es eine unbemannte Sonde", meinte Polaz und bat den Fahrer, die Heizung hochzudrehen. Es war kalt im Innern des Wagens. „Schließlich haben auch wir solche Sonden zu den anderen Planeten geschickt."
„In unserem System gibt es keine bewohnten Planeten außer dem unseren", sagte Ront. „Wenn
Weitere Kostenlose Bücher