0921 - Kontakt auf Scharzo
aufrechterhalten werden. Als Ellert seine Schritte dicht am Lager Torkas’ vorbeilenkte, um zu der Studentengruppe zu gelangen, forderte ihn der Sektenführer zu einem Besuch auf.
Ellert blieb nur kurz stehen.
„Später, Torkas", sagte er. „Ich habe noch etwas Wichtiges mit den jungen Wissenschaftlern zu besprechen."
Torkas kam einige Schritte näher.
„Wissenschaftler!" sagte er verächtlich. „Junge Nichtsnutze sind das, und später werden sie auch nicht viel mehr taugen, denn sind es nicht gerade die Wissenschaftler, die unsere Natur vernichten?"
Ellert spürte den plötzlichen Widerwillen.
„Ich habe jetzt keine Zeit", sagte er kühl und ging weiter.
Torkas sah ihm mit einem seltsamen Flackern in den Augen nach, ehe er zu seinen Anhängern zurückkehrte.
„Er ist kein echter Sohn Älzorans", stellte er fest und setzte sich zu den anderen. „Er ist ein Betrüger."
Indessen hatte Ellert die Gruppe der Studenten erreicht. Die jungen Leute begrüßten ihn freundlich. Der angehende Historiker faltete ein Blatt Papier auseinander.
„Ich habe die Angaben, die ich in der Nacht erhielt, aufgezeichnet. Es handelt sich um den von hier aus sichtbaren Sternenhimmel, wie er sich jetzt unseren Augen darbietet. Vielleicht können Sie damit etwas anfangen.
Den Standort der sogenannten Lichtbasis ist besonders vermerkt."
Ellert nahm das Blatt und betrachtete es. Der Sternenhimmel von Scharzo war ihm natürlich nicht vertraut, aber Akrobath würde mit der Zeichnung schon etwas anfangen können.
„Ich habe Ihnen zu danken für Ihre Mühe°, sagte Ellert und schob das zusammengefaltete Papier in die Tasche. „Wie ich Ihnen schon gestern andeutete, benötige ich die Angaben aus einem ganz besonderen Grund, den ich Ihnen nicht erklären kann. Es ist möglich, daß ich ein oder zwei Tage im Schiff bleiben muß, um eine ... nun, nennen wir es Krankheit, auszukurieren."
„Wir haben gute Mediziner."
Ellert lächelte nachsichtig.
„Ich glaube nicht, daß sie mir helfen könnten. Machen Sie sich aber keine Sorgen, es wird schon gehen. Sie haben mir jedenfalls sehr geholfen."
Sie unterhielten sich noch eine Weile, ehe Ellert sich verabschiedete. Auch diesmal ignorierte er Torkas und kehrte auf dem kürzesten Weg zum Schiff zurück. Er schloß die Luke hinter sich.
„Das war höchste Zeit", sagte Ashdon erleichtert. „Die ständige Konzentration macht mich fertig. Teile meines Unterbewußtseins wehren sich gegen deine Bevormundung, und das Bewußtsein selbst will den Körper verlassen, weil es keinen Platz mehr hat."
Akrobath unterbrach seine Reparaturarbeiten, als das Konzept in die Zentrale kam. Ellert gab ihm die Zeichnung des Studenten und bat ihn, sie zu studieren.
„Kannst du mit Sicherheit feststellen, ob der gekennzeichnete Stern identisch ist mit der gigantischen Lichtquelle, in die wir fast hineingestürzt wären? Die Entfernung soll etwa sieben Lichtjahre betragen."
„Das würde ungefähr mit meinen eigenen Beobachtungen übereinstimmen." Der Roboter sah auf die Zeichnung. „Auch die Richtung stimmt, soweit ich überhaupt Gelegenheit hatte, diese gestern nacht festzustellen, als ich die Sterne betrachtete. Ich tat es, um ungefähr unseren Kurs herauszufinden, den wir nach dem Start einschlagen müssen." Wieder betrachtete er die Zeichnung. „Ja, es könnte stimmen."
„Aber du bist nicht sicher?"
„Wenn der besonders markierte Stern der hellste am Nachthimmel ist, bin ich absolut sicher."
„Danke, Akrobath." Ellert deutete auf die auseinandergenommenen Konsolen. „Wie weit bist du?"
„Ich kann morgen abend fertig sein."
„Du bist ein Schatz", sagte Ellert und nickte ihm zu, ehe er die Zentrale verließ.
*
„Zwei Tage halten wir das nicht durch", behauptete Ellert, als er sich auf der Liege ausstreckte. „Selbst mir fällt es schwer, unseren Körper noch exakt zu kontrollieren. Du beginnst, mir ernsthaften Widerstand entgegenzusetzen."
„Gegen meinen Willen", versicherte Ashdon. „Und wenn ich es nicht tue, wirfst du mich hinaus. Was dann? Ich habe doch keinerlei Erfahrung..."
„Das ist es, was die Entscheidung erleichtert, Gorsty. Ich werde dich verlassen. Unseren Körper, meine ich."
„Das hast du in der Vergangenheit oft genug vergeblich versucht."
„Es ist nun etwas anderes. Diese Lichtbasis oder Lichtquelle, was immer es auch sein mag, hat mich paraenergetisch aufgeladen, um es einmal so auszudrücken. Ich glaube, daß ich einen Teil meiner ursprünglichen
Weitere Kostenlose Bücher