0921 - Kontakt auf Scharzo
Fähigkeiten zurückerhalten habe. Und wenn du glaubst, keinen Platz mehr in unserem Körper zu haben, ist es doch nur logisch, daß einer von uns - wenn auch nur vorübergehend - überflüssig sein dürfte."
„Und wenn dir die Rückkehr nicht gelingt?"
„Sie wird gelingen! Ich bin überzeugt davon."
„Wenn ich... allein bin, wirst du dann in der Nähe sein? Wirst du überhaupt Kontakt mit mir halten können?"
„Das weiß ich nicht. Es ist ein Experiment, und wir müssen es durchführen, weil wir keine andere Wahl haben. Akrobath wird dir beistehen. Du kannst ihn informieren."
„Wenn ich nur wüßte..."
„Kein Wenn und Aber mehr, Gorsty. Ich werde die Trennung jetzt versuchen. Übernimm den Körper.
Verhalte dich den Scharzanen gegenüber so, wie wir es beide bisher getan haben. Viel Glück - für uns beide."
Ashdon gab keine Antwort. Er übernahm den Körper, und noch während er das tat, war ihm plötzlich, als betrete er, aus einem winzigen Gefängnis kommend, einen riesigen und völlig leeren Saal.
Er war allein.
*
Eine Stunde später versuchte Ashdon, Ellerts Ratschlag zu befolgen. Er stand auf und ging in die Zentrale, um Akrobath aufzuklären. Der Roboter nahm die Neuigkeit gelassen auf und setzte ohne Kommentar seine Arbeit fort.
Ashdon verließ das Schiff, um zu den Studenten zu gehen, aber diesmal vertrat Torkas dem Konzept einfach den Weg und forderte ihn fast ultimativ auf, die Fragen seiner Anhänger zu beantworten.
Ashdon wollte Streit vermeiden und folgte Torkas. Zu seinem Erstaunen mußte er feststellen, daß sich die Gruppe erheblich vergrößert hatte. Es waren nun mindestens zweihundert Angehörige der Sekte versammelt, und die meisten von ihnen waren bewaffnet.
Ashdon stellte erschrocken fest, daß er den Strahler im Schiff gelassen hatte.
„Sohn Älzorans’‘, begann Torkas mit einem ironischen Unterton in seiner Stimme, der Ashdon verwirrte, ‘bist du bereit, unsere Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten°"
„Warum sollte ich lügen.?"
„Weil wir annehmen, daß du kein Sohn Älzorans bist, sonst hättest du deine Jünger anders behandelt. Du strafst uns mit Nichtachtung und sprichst mit jenen dort drüben, die unsere Gegner sind. Wir, die wir dich verehren, werden benachteiligt.’ „Moment, ich verstehe nicht..."
„Du wirst gleich verstehen", unterbrach, ihn Torkas, der darauf bedacht war, sich erneuten Respekt bei seinen Anhängern zu verschaffen, indem er den vermeintlichen Sohn Älzorans demütigte. „Ich halte dich für einen Betrüger, der zu uns gekommen ist, um unseren Glauben zu zerstören. Deshalb auch dein Kontakt zu den Wissenschaftlern."
Allein schon die Tatsache, daß der Sektierer auf die höfliche Anredeform verzichtete und ihn duzte, erregte Ashdons Zorn. Er besaß nicht Ellerts Geduld und Toleranz.
„Du bist unverschämt, Torkas!" sagte er aufgebracht. „Ich habe niemals behauptet, einer deiner Sonnensöhne zu sein, im Gegenteil. Du vertrittst einen Irrglauben, mein Lieber! Eure Sonnensöhne sind und waren niemals etwas anderes als Angehörige einer fremden Zivilisation, die zufällig auf dieser Welt landeten. Zu deinem eigenen Vorteil hast du einen Glauben daraus gemacht. So, zufrieden jetzt?"
Ein drohendes Murren ging durch die Reihen der Zuhörer, die sich näher an Torkas und Ashdon herandrängten. Einige hatten sogar nach ihren Waffen gegriffen.
Die Situation schien ernst zu werden. Ashdon hatte das Gefühl, zu weit gegangen zu sein, aber diese Spinner gingen ihm auf die Nerven. Auf der einen Seite glaubten sie an Halbgötter, auf der anderen hatten sie ein Entwicklungsniveau erreicht, das ihnen fremde Zivilisationen mit Raumfahrt plausibel erscheinen lassen mußte.
„Verlaß unsere Welt!"forderte Torkas Ashdon auf und reckte die geballte Faust in die Höhe. „Wir befehlen dir, sie für immer zu verlassen!"
Ashdon wich vorsichtig zurück und versuchte, freies Gelände zu erreichen. Die Studenten waren schon aufmerksam geworden. Nicht mehr lange, und sie würden sich einmischen. Das konnte Ärger geben.
„Ich werde das Schiff starten, sobald die Reparaturen beendet sind", versicherte Ashdon und hoffte, dieses Versprechen würde ausreichen, die Fanatiker zu beruhigen. „Morgen spätestens ..."
„Heute noch!" rief Torkas.
„Übereile nichts!" warnte Prank, der mit dem Gewehr in der Hand neben ihm stand. „Ich, fürchte, du machst einen Fehler, Torkas."
Torkas schob ihn beiseite, um Ashdon einzuholen, der die
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