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0922 - Invasion der Feuerkugeln

Titel: 0922 - Invasion der Feuerkugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bursto hörte die fanatische Menge schreien, dann zischten Schüsse.
    „Das sind die anderen Schnüffler", flüsterte Tharpo triumphierend.
    Ein Mann tauchte an der Tür auf.
    „Wir haben es geschafft", verkündete er freudestrahlend. „Sie konnten keine Warnung mehr abgeben."
    Das nützt euch auch nichts, dachte Bursto. Man wird-diese Männer suchen, und man wird auch wissen, wo man mit den Nachforschungen zu beginnen hat.
    San Tharpo nahm endlich das verflixte Messer weg.
    „Hol ein paar von den anderen", befahl er. „Diesen Kerl und die Frau dort bringt ihr gleich in die Stupa hinüber. Aber macht es unauffällig. Niemand darf etwas merken."
    Selna protestierte mit keinem Laut, als wenig später ein halbes Dutzend kräftiger Männer sie in die Mitte nahmen und hinausführten. San Tharpo hatte sich in einem Sessel niedergelassen und beobachtete düster seine Tochter.
    „Wo ist Mutter?" fragte Desina plötzlich.
    „Ich mußte sie einsperren", erklärte Tharpo gelassen.
    „Dann bring mich zu ihr."
    „Warum?"
    Desina sah ihren Vater voller Abscheu an.
    „Weil ich mit diesen Dingen nichts zu tun haben will!" sagte sie scharf. „Auf diese Weise kannst du Dalanja nicht helfen. Sie wird nicht zurückkommen, nur weil du diese komische Statue anjammerst."
    „Du glaubst nicht an die Macht der Kali?"
    Bursto wagte kaum zu atmen. Er hoffte, daß das Mädchen sich eines Besseren besann und wenigstens zum Schein auf Tharpos Hirngespinste einging. Aber Desina sagte laut und deutlich: „Nein, ich glaube nicht daran."
    Sekundenlang blieb es sehr still. Dann nickte San Tharpo.
    „Das macht nichts", versicherte er. „Kali wird dir verzeihen. Bei Sonnenuntergang werde ich ihr das Opfer übergeben. Dann werden wir ja sehen, wer recht behält."
    Die Männer kehrten zurück und holten Gyder Bursto ab. Er ging widerstandslos mit ihnen. Sie waren ohnehin in der Übermacht. Er hoffte, daß sie ihn wenigstens nicht fesselten, solange er sich nicht gegen sie wehrte.
    Aber er hatte sich geirrt.
    Man brachte ihn über einen schmalen Weg zu dem alten Gemäuer. Unter der Kuppel befand sich ein phantastisch ausstaffierter Kultraum, daneben lag eine kleine Kammer - vermutlich hatte sie früher einmal dazu gedient, die Opfergaben gutgläubiger Stupa-Besucher aufzunehmen. In diese Kammer sperrte man Gyder Bursto, und damit er nicht davonlaufen konnte, band man ihm Hände und Füße. Selna wartete bereits auf ihn. Auch sie war gefesselt.
    „Die scheinen uns für Teleporter zu halten", murmelte Bursto und betrachtete die uralten Steinwände.
    Durch die wenigen Ritzen hätte nicht einmal eine Maus entwischen können.
    „Wir haben keine Chance mehr", sagte Selna niedergeschlagen. „Vorhin, als Tharpo sich auf dich stürzte, hätte ich ihm etwas über den Schädel schlagen sollen. Vielleicht hätte ich es geschafft."
    Bursto verzog das Gesicht.
    „Vielleicht auch nicht, und dann wäre ich jetzt schon mausetot. Verdammt, ich kann mir nicht vorstellen, daß er es wirklich tut. Er kann uns doch nicht einfach abschlachten! Ein Narr muß doch erkennen, daß das nichts einbringt. Im Gegenteil er riskiert Kopf und Kragen dabei."
    „Das mag sein, aber davon haben wir dann nichts mehr."
    „Er wollte zuerst nur mich opfern", erinnerte sich Bursto.
    „Wer weiß, warum er es sich anders überlegt hat", murmelte Selna. „Kriegst du die Fesseln auf?"
    „Es sieht. nicht so aus. Aber wir müssen es versuchen. Roll dich herum, damit ich an diese Knoten herankomme."
    Sie wußten beide, daß es zwecklos war, aber sie verloren kein Wort darüber. Die Männer hatten dünne Kunststoffschnüre verwendet, die sich nicht einfach durchschaben oder -beißen ließen, und die Knoten saßen so fest, daß Bursto sie auch unter anderen Bedingungen nur schwer hätte lösen können. So wie er jetzt blind daran herumtastete, konnte es ihm niemals gelingen.
    Sie hatten keine Ahnung, wie spät es inzwischen war. Durch die Ritzen zwischen den Steinen drang ohnehin kaum Licht herein. Der Raum wurde von einer matten Lampe erhellt, die auf einer steinernen Konsole stand. Bursto überzeugte sich davon, daß sich auch mit der Lampe nichts anfangen ließ. Sie stand zu hoch, als daß er sie hätte herunterstoßen können, und selbst wenn es ihm gelungen wäre, war es mehr als fraglich, ob dabei eine brauchbare Scherbe entstand und er einen solchen Zufall nutzen konnte.
    Die Stunden vergingen unendlich langsam. Manchmal wünschte sich Gyder Bursto den Abend herbei, nur damit

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